Ich häng an diesem Satz und spekulier nur ein wenig herum. Das "wahre" Leben ist vielleicht sehr allein. Aber nicht wehmütig, faul und ungeschickt. Darum schafft es sich verschiedene Gebilde, abgegrenzte Formen und Systeme, in die es sich einschließt, sein Alleinsein zu vergessen und ein wenig mit anderen Lebensformen zu kommunizieren.
Auch ich fühle mich manchmal ein wenig eingeschlossen in einer Form (Körper) und kann aus dieser Warte das "wahre" Leben, die treibende Kraft also, nicht direkt mit meinen Augen sehen. Mit meinen Augen erkenne ich nur Bilder, Körper und Dinge. Das "wahre" Leben macht sich bemerkbar in der Eigendynamik anderer Formen oder auch meiner eigenen Lebensenergie, die mich von innen her antreibt. Hin und wieder.
Als menschliche Grundform bin ich noch dazu in soziale, kulturelle und recht leblos anmutende politische und wirtschaftliche Konstruktionen eingeschlossen, die die Grundform "Mensch" in eine soziale Überform bringen soll. Diese Über-Form wirkt von außen auf mich (einzelne Lebensform) ein, ordnet mich sozusagen von außen durch Regeln und Gesetze, die dem "wahren" Leben in mir nicht immer vertraut sind, nicht immer nur helfen, sich zu entfalten und manchmal sogar regelrecht entgegenwirken.
D.h. es wird insgesamt schwieriger, das "wahre" Leben in den einzelnen Formen, Systemen wie auch in seiner eigenen Lebensart zu lokalisieren. Daher kommt es mitunter zu dem Eindruck, das Leben wäre surreal.
Am Ende meiner Spekulation komm ich zu dem Schluss: Das "wahre" Leben ist sehr allein und ohne Form, ohne Grenze und ohne Norm. Wissen allerdings kann ich das nicht. Schließlich bin ich gebunden an diese Form hier, die mitunter auch zur Unform verkommt

und kann daher alles nur von dieser begrenzten Warte aus betrachten.