Wenn das Herz bricht...

Jede andere zwischenmenschliche Beziehung ist nicht als so intensiv zu betrachten --- ausgenommen die Mutter-Kind-Beziehung, oder auch Vater-Kind-Beziehung.

Gehst du also davon aus dass Eltern oder andere Erwachsene (ihren) Kindern nicht das Herz (und somit auch sie selbst) brechen könnten oder es täten? Beispielsweise durch Missbrauch?
 
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Wenn eine Freundschaft nicht als so intensiv zu betrachten ist, welch einen Sinn hat dann Freundschaft, die über eine saloppe Bekanntschaft in Tiefe hinausgeht und durch *Fehlende Ehrlichkeit* beim ersten Part diesen Herzbruch nach Erkenntnis dessen beim zweiten Part auslöst?

Vielleicht kann ja gerade Ehrlichkeit genau dasselbe erzeugen?
 
Vielleicht kann ja gerade Ehrlichkeit genau dasselbe erzeugen?

Mit dieser Ehrlichkeit ist die Freundschaft selbst gemeint. Mit einem anderen Menschen ehrlich eine Freundschaft eingegangen zu sein und nicht zum Schein als Mittel zum Zweck.

Der eine glaubt an diese Freundschaft, während der andere sie nur benutzt. Aus diesem Kontext gemeint.

Von welcher Ehrlichkeit dachtest du?
 
Der eine glaubt an diese Freundschaft, während der andere sie nur benutzt. Aus diesem Kontext gemeint.

Gibt's denn noch eine andere? :confused:

Benutzt doch im Grunde genommen anscheinend jeder nur den andere, andere. Ob Freundschaft, Beziehung, Familie,... Wenn jemand ehrlich zu sich selbst wäre, ist käme wohl kaum was anderes raus, meiner Ansicht nach. Was übersteht denn wirklich, wenn's hart auf hart kommt, die Nagelproben in der Realität? Wenn's mal nicht so funktioniert, wie's soll?
Klar mag es anders erscheinen, solange man sich auf sicherem Terrain bewegt. Und sofort kippen, wenn nicht (mehr). Nehme mich diesbezüglich gar nicht aus. Menschen scheinen nunmal so zu ticken.

Alles andere ist wohl anscheinend Illusion. Oder zumindest eine ganz, ganz rare Ausnahme vom Normalfall.

Und wenn diese Illusion erkannt wird, scheint's wehzutun. Die Klauen der Wirklichkeit, die man nicht wahrhaben wollte.

Wie schrieb Sarte: "Die Hölle, das sind die anderen." War ein kluger Mann.
Und diese Hölle soll man dann auch noch selbst lieben? Obwohl man weiß was läuft? Wozu? Macht doch irgendwann keinen Sinn mehr.
 
Gehst du also davon aus dass Eltern oder andere Erwachsene (ihren) Kindern nicht das Herz (und somit auch sie selbst) brechen könnten oder es täten? Beispielsweise durch Missbrauch?

Nein, davon gehe ich nicht aus und habe es auch nicht beschrieben --- ich habe lediglich auf Deine Frage des "Warum" geantwortet, nicht auf den Tatbestand selber, der zur Möglichkeit führt...
 
Gibt's denn noch eine andere? :confused:

Benutzt doch im Grunde genommen anscheinend jeder nur den andere, andere. Ob Freundschaft, Beziehung, Familie,... Wenn jemand ehrlich zu sich selbst wäre, ist käme wohl kaum was anderes raus, meiner Ansicht nach. Was übersteht denn wirklich, wenn's hart auf hart kommt, die Nagelproben in der Realität? Wenn's mal nicht so funktioniert, wie's soll?
Klar mag es anders erscheinen, solange man sich auf sicherem Terrain bewegt. Und sofort kippen, wenn nicht (mehr). Nehme mich diesbezüglich gar nicht aus. Menschen scheinen nunmal so zu ticken.

Alles andere ist wohl anscheinend Illusion. Oder zumindest eine ganz, ganz rare Ausnahme vom Normalfall.

Und wenn diese Illusion erkannt wird, scheint's wehzutun. Die Klauen der Wirklichkeit, die man nicht wahrhaben wollte.

Wie schrieb Sarte: "Die Hölle, das sind die anderen." War ein kluger Mann.
Und diese Hölle soll man dann auch noch selbst lieben? Obwohl man weiß was läuft? Wozu? Macht doch irgendwann keinen Sinn mehr.


Natürlich gibt es noch eine andere Ehrlichkeit. Dem Freund eine Ehrlichkeit zur exakt falschen Zeit zu offenbaren, was ihm das Herz bricht und der Freund perplex zusehen muss, wie ihm diese Freundschaft unter seinen Augen davon rennt.

Sowas nenne ich: unsensible Unachtsamkeit!

Und Jean Paul Sartre, zu dem kann ich nicht viel sagen, nur dass er auf eine Weise schrieb, die ich nicht lesen mochte, da mir Voltaire *näher* war.


Und dein angesprochener Normfall. Gerade der beherbergt weder Freundschaft noch Liebe in Ehrlichkeit.

Der Normfall beherbergt nur ein Zusammenkitten auf möglichst lange Zeit.
 
Wie schrieb Sarte: "Die Hölle, das sind die anderen." War ein kluger Mann.
Und diese Hölle soll man dann auch noch selbst lieben? Obwohl man weiß was läuft? Wozu? Macht doch irgendwann keinen Sinn mehr.

Ich verstehe was Du mit diesem Satz aussagen möchtest, doch gerade der Satz, den du vorher noch geschrieben hast, den setze ich jetzt mal danach, weil es dann für mich klarer wird...

Und wenn diese Illusion erkannt wird, scheint's wehzutun. Die Klauen der Wirklichkeit, die man nicht wahrhaben wollte.

...nach den Aussagen --- ist es doch wieder der Selbstbetrug (danke, das sehe ich jetzt auch klarer) denn der Schmerz der Veränderung ist nur dann zu fühlen (ich beziehe mich jetzt expliziet nur auf Freund- und Partnerschaften auf freiwilliger Basis) wenn wir die Wirklichkeit durch unsere persönlich gewünschte Realität ersetzen und die gewünschte Realität des Gegenüber außer Acht lassen.
 
...nach den Aussagen --- ist es doch wieder der Selbstbetrug (danke, das sehe ich jetzt auch klarer) denn der Schmerz der Veränderung ist nur dann zu fühlen (ich beziehe mich jetzt expliziet nur auf Freund- und Partnerschaften auf freiwilliger Basis) wenn wir die Wirklichkeit durch unsere persönlich gewünschte Realität ersetzen und die gewünschte Realität des Gegenüber außer Acht lassen.

Dürfte was dran sein. Was ich mich allerdings frage, wie kann etwas, das, wenn man der Richtung folgen möchte, letzlich auf eigenen irrigen Annahmen beruht, dermaßen intensiv wirken, dass es ja sogar reale, medizinisch nachweisbare körperliche Probleme und Beschwerden verursachen und auslösen kann?

Wäre ja im Kontext von sowas wie Selbsterhaltungstrieb völlig kontraproduktiv und widersinnig, liefe ja eher in Richtung Selbstzerstörung.
Noch dazu gibt es das sogar bei Haustieren, beispielsweise Hunde die den Tod ihres Besitzers nicht verkraften, eben genau der oder einer realen Bezugsperson. Und sich in Folge selbst aufgeben. Betrügt sich der Hund nun selbst in seiner Trauer, seinem Verlust? Ist die nicht echt, nicht wahr?

Denn anscheinend ist ja dieses Erkennen mit einer Art Trauer, Verlust verbunden. Etwas scheint nicht mehr da zu sein, zu fehlen, das es zuvor noch war, völlig unabhängig von der nur illusionären oder auch realen Gegebenheit. In der eigenen Welt, Wirklichkeit ist es jedenfalls weg.
 
Dürfte was dran sein. Was ich mich allerdings frage, wie kann etwas, das, wenn man der Richtung folgen möchte, letzlich auf eigenen irrigen Annahmen beruht, dermaßen intensiv wirken, dass es ja sogar reale, medizinisch nachweisbare körperliche Probleme und Beschwerden verursachen und auslösen kann?

Wäre ja im Kontext von sowas wie Selbsterhaltungstrieb völlig kontraproduktiv und widersinnig, liefe ja eher in Richtung Selbstzerstörung.
Noch dazu gibt es das sogar bei Haustieren, beispielsweise Hunde die den Tod ihres Besitzers nicht verkraften, eben genau der oder einer realen Bezugsperson. Und sich in Folge selbst aufgeben. Betrügt sich der Hund nun selbst in seiner Trauer, seinem Verlust? Ist die nicht echt, nicht wahr?

Denn anscheinend ist ja dieses Erkennen mit einer Art Trauer, Verlust verbunden. Etwas scheint nicht mehr da zu sein, zu fehlen, das es zuvor noch war, völlig unabhängig von der nur illusionären oder auch realen Gegebenheit. In der eigenen Welt, Wirklichkeit ist es jedenfalls weg.

Ein interessanter Aspekt!

Meine Antwort setzt voraus, das es jede Erfahrung in Gott schon gibt und sich eine Seele zu bestimmten Erfahrungen entscheidet. Auch setzt es voraus, das die Seele sich per Adapter an den Körper ankoppelt durch und mit dem Körper diese Erfahrungen im "Jetzt" erfährt.

Daraus ergibt sich, das der Körper nur ein Werkzeug zur möglichen Erfahrung ist und somit von der Seele als solches für die Erfahrung aufgegeben werden kann.

Wenn ich dabei von erfahrbaren Erfahrungen spreche, die in Gott - oder dem kosmischen Bewusstsein (wie auch immer das "ALLES" benannt oder definiert wird) vorhanden sind, dann sind es nicht nur die schönen Erfahrungen der Liebe, sondern auch die negativen Erfahrungen des Leid und des Selbstbetrges --- denn alle Erfahrungen werden erst durch unsere persönliche Bewertung zu Erfahrungen --- vorher sind es nur Informationen einer Begebenheit...

...und ich gehe davon aus, das Gott oder das Kosmische Bewusstsein sich durch die bewerteten Erfahrungen der Teile (und dazu gehört auch ein Hund) selber definiert und erfährt.
 
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Ein interessanter Aspekt!

Meine Antwort setzt voraus, das es jede Erfahrung in Gott schon gibt und sich eine Seele zu bestimmten Erfahrungen entscheidet. Auch setzt es voraus, das die Seele sich per Adapter an den Körper ankoppelt durch und mit dem Körper diese Erfahrungen im "Jetzt" erfährt.

Daraus ergibt sich, das der Körper nur ein Werkzeug zur möglichen Erfahrung ist und somit von der Seele als solches für die Erfahrung aufgegeben werden kann.

Wenn ich dabei von erfahrbaren Erfahrungen spreche, die in Gott - oder dem kosmischen Bewusstsein (wie auch immer das "ALLES" benannt oder definiert wird) vorhanden sind, dann sind es nicht nur die schönen Erfahrungen der Liebe, sondern auch die negativen Erfahrungen des Leid und des Selbstbetrges --- denn alle Erfahrungen werden erst durch unsere persönliche Bewertung zu Erfahrungen --- vorher sind es nur Informationen einer Begebenheit...

...und ich gehe davon aus, das Gott oder das Kosmische Bewusstsein sich durch die bewerteten Erfahrungen der Teile (und dazu gehört auch ein Hund) selber definiert und erfährt.

Hauptsache abgehoben. Das unterscheidet dann auf jeden Fall schwer von den ganz normalen Menschen und Ansichten, dass wir einfach Menschen sind, die hier Liebe lernen und wachsen durch Schmerz.
Und Liebe, die enttäuscht wird, tut weh.

Denn wenn wir mal ganz kurz ganz ehrlich wären, so wissen wir nicht, ob wir uns für irgend was entscheiden, auch wenn es noch so viele Gurus behaupten.
Wir wissen nicht, was wir vorher waren und was wir sein werden.

Wir wissen aber ganz genau, alle, wie es sich anfühlt, zu lieben und enttäuscht zu werden.

Wir wissen nicht so genau, aber lernen es mit der Zeit, dass wir immer da, wo wir verletzt werden, aufmerksamer werden, weil wir verletzt wurden, also ließe sich der Umkehrschluss zu, dass wir immer dort erfahrener werden, wo wir Schmerzen erlitten haben.

Denn wenn ich mit fünf mal den Fuß breche, so werde ich insgesamt aufmerksamer sein auf meine Füße.

Wenn ich mir zehn mal das Herz breche, so werde ich aufmerksamer sein im Bezug auf die Gefahr des Herzbrechens und die Erfahrungen werden mich dann lernen, auf Frühwarnzeichen zu achten, die ich ohne die Erfahrung nicht gehabt hätte.

So dass sich zwar nicht sagen läßt, was wir entschieden haben und als was Gott sich erlebt oder nicht, aber es läßt sich sagen, dass wir mit genügend Herzschmerzen bei jeder neuen Begegnung auf bestimmte Zeichen achten, die uns früher unbewusst waren, da die Erfahrung gezeigt hat, wenn da von Anfang an etwas nicht stimmig ist, so wird es mit der Zeit schlimmer- der Konflikt, der von Beginn an da war, den man nur so gerne mit der rosaroten Brille übersehen wollte, auf den wird man mit der Zeit genauer achten.

Also dass man sagen kann, der Herzschmerz macht einen gesünder, vorsichtiger, selbstbewusster, aufmerksamer, wählerischer und abgegrenzter gegenüber negativen Anzeichen.
 
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