Weisse Salbei (Indianersalebi) räuchern..

sadariel

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Salbei räuchern ist ein globaler Trend.

Die weltweite Nachfrage und die Gier der Anbieter führt dazu, dass diese in den USA heimische Wüstenpflanze (sage, weisser Salbei, Indianersalbei) in seiner Existenz bedroht ist.

Und ich habe mit Bedauern feststellen müssen, dass ich selbst ahnungslos, unüberlegt und rücksichtslos gehandelt habe.
Salbei räuchern war für mich so normal, und keinen Gedanken habe ich gehabt, ob normal auch richtig sei... ... ...

Wie bescheiden fühlte sich die Erkenntnis an, dass eine Pflanze, von der man sich bei der Anwendung (Räucherung) Schutz erhofft, selber dringend Schutz benötigt!

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Ich nenne hier die Salbei als Beispiel. Es gibt viele weitere Pflanzen, die zu spirituellen Zwecken verkauft werden und dabei heillos übererntet werden (Palo Santo, Ayahuasca, etcpp).


Meine Fragen dazu:

Welche Verantwortung haben wir als spirituelle Menschen gegenüber den mystischen Pflanzen?

Und wie begegnen wir selber der Verantwortung, wenn es um den Konsum von Pflanzen geht, die in den ursprünglichen Kulturellen Herkunftsgebieten noch heilig waren und nur unter Einhaltung spiritueller Regeln überhaupt geerntet werden durften?

Ist so ein Wellness-Trend auf Kosten von Natur und Natives für euch mit spiritueller Arbeit überhaupt zu vereinbaren?

Die Fragen richten sich nicht nur an die User aus dem Schamanischen Unterforum, auch wenn ich sie hier stelle.... auch ein wenig in der Absicht, dass von den Schamanisch Aktiven vielleicht naturfreundliche Alternativen zur Räuchersalbei und anderen bedrohten Pflanzen aufgezeigt werden können.

Es grüsst euch,
sadariel
 
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Salbei räuchern war für mich so normal, und keinen Gedanken habe ich gehabt, ob normal auch richtig sei... ... ...

Ich habe den Hype um den weißen Salbei Salvia apiana, noch nie ganz verstanden. Da mit "White Sage" eigentlich der Wüsten-Beifuß (Artemisia tridentata) gemeint ist. Und es sich eben doch um ein Übersetzungsfehler handelt. Die Einwanderer damals nannten den Steppe Beifuß einfach Sage, weil er dem Salbei ähnlich sah. So schreibt es auch Storl in seinem Buch "Naturrituale". Es ist schlicht ein Übersetzungsfehler....

Wenn auch der geschätzte Salbei in all seiner Vielfalt, eine wirklich tolle Räucherpflanze ist.

Welche Verantwortung haben wir als spirituelle Menschen gegenüber den mystischen Pflanzen?

Wenn man es so sieht, eine große Verantwortung. Denn es geht eben nicht nur darum, diese spezielle Pflanze irgendwo zu kaufen. Zerkleinert und getrocknet auf die Räucherkohle zu legen und damit ist es dann auch getan.

Man könnte sich ja auch Mal der Pflanze so widmen.

Und wie begegnen wir selber der Verantwortung, wenn es um den Konsum von Pflanzen geht, die in den ursprünglichen Kulturellen Herkunftsgebieten noch heilig waren und nur unter Einhaltung spiritueller Regeln überhaupt geerntet werden durften?

Ich bin inzwischen dazu übergegangen, einige der Pflanzen selbst zu kultivieren. Im eigenen Garten und für die weniger winterharten Pflanzen, im Gewächshaus. Das funktioniert mal mehr mal weniger gut.
Es gibt Gärtnereien, die haben sich beispielsweise auf Ethnobotanik spezialisiert und dort kann man Sämereien erwerben.

Ansonsten kann man in unserer heimischen Botanik auch sehr gut sammeln. Wir haben auch eine Vielzahl von sehr speziellen Pflanzenwesen. Sie sind da, man muss sie nur finden....
 
Wie der Storl auch so schön schreibt, dass eine Pflanze die auf dem einen Kontinent wächst, nicht die Wirkung hat wenn sie auf einem anderen Punkt der Erde wächst.
Ein und die Selbe Pflanze kann ganz unterschiedliche Wirkungen haben und es kommt sehr wohl darauf an wo sie wächst und wie sie mit den ansässigen Menschen verbunden ist.
Ich verwende den Salbei aus meinem Garten, den hat schon meine Mutter gepflanzt.
Heilig sind mir die Pflanzen welche in meiner Umgebung wachsen.
Da ist ja genug da, meine ich.

Ich sehe die Verantwortung die Pflanzen zu schätzen die hier wachsen wo ich lebe, und diese auch meinen Kindern nahe zu bringen.
 
Sehe ich auch so @Nifrediel , wir haben eine Verantwortung.

Ich habe auch einige Töpfe mit Räucherpflanzen, um die ich mich das ganze Jahr kümmere. Und da gab es den einen oder andern Austausch mit den Devas und den einen oder anderen Moment der Erkenntnis.

Mein Fazit: Für mich persönlich ist es wirkungsvoller als räuchern, wenn ich die Devas einfach um Hilfe bitte.
Fast immer. Es reicht ein kleines Gebet. Und die Wirkung ist dann nachhaltiger.

Darum sehe ich keinen Grund, die Salbei als eine „Kehrgarnitur für schlechte Energien“ zu vermarkten oder zu konsumieren.

Und ich bin einfach nur heidenfroh, dass bisher keine Instagramm-Heidi und auch kein Instagramm-Peter auf die Idee gekommen sind, einen ähnlichen Trend mit alpinen Kräutern und Harzen zu vermarkten.
Denn dann wäre meine Kultur und meine Heimat betroffen und ich müsste hilflos zuschauen, wie Jahrtausendealte Ökosysteme geplündert werden.

Mir tut es wirklich leid, dass Angehörige anderer Kulturen so eine Plünderei ihrer Freunde und Verbündeten aus dem Pflanzenreich erleben müssen.

Was können wir tun?
 
Was können wir tun?

Wie gesagt, man kann auch selbst kultivieren. Das wird bei Palo Santo, Weihrauch und Adler Holz natürlich schwierig. Aber da gibt es auch nachhaltige und faire Quellen.

Statt weißen Salbei, könnte man auch den Echte Salbei (Salvia officinalis) verwenden. Der steht dem weißen Salbei Salvia apiana, in nichts nach.
 
Ich hab entweder die Räucherpflanzen selber im Garten angebaut (wie zB Salbei - 2 Sorten) und sonst sammle ich alles, was ich brauche in der Natur... gut, zugegeben, nen Palo Santo hab ich geschenkt bekommen, worüber ich mich auch sehr gefreut hab, aber sonst kommen für mich nur regionale / heimische Kräuter, Pflanzen und Harze in die Räucherschale... was anderes brauche ich eigentlich nicht.
 
Statt weißen Salbei, könnte man auch den Echte Salbei (Salvia officinalis) verwenden. Der steht dem weißen Salbei Salvia apiana, in nichts nach.

Ich rahme das mal ganz dick ein.

Über Alternativen zum weissen Salbei sollte man heutzutage schon informiert werden und informieren, schon aus Solidarität gegenüber den Natives.

Danke, Nifrediel. :)
 
für mich nur regionale / heimische Kräuter, Pflanzen und Harze in die Räucherschale.

Kräuter sind Pflanzen....

Die Frage ist eben auch, wie ich sammel. Dabei meine ich nicht, mit großem Ritual oder der gleichen...
Wobei man das natürlich tun könnte, sondern das herum latschen in der Botanik ohne jede Rücksicht.

Das ist eben auch ein Aspekt den man bedenken sollte.
 
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Bei einer Erdbevölkerung von über 7 Milliarden Menschen wird jede Ressource knapp, sobald es eine erhöhte Nachfrage für ein bestimmtes Produkt gibt. Da sind Räucherpflanzen keine Ausnahme. Darum gilt auch hier: Wenn möglich regionale Kräuter, Harze etc...
Ich selber verwende trotzdem gerne Palo Santo, da es quasi für meine Frau heimisch ist, und für mich mittlerweile auch...
Aber ich gehe sehr sparsam damit um. Mit ca. 250 Gramm Holz kommen wir gute 3 Jahre damit aus...
 
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