weils mich interessiert, und mich nachdenklich macht..

Mittwoch nachmittag ist paarhundert Meter von uns hier eine alte Sporthalle abgebrannt.

das war ne mords Wolke, asbesthaltig noch dazu. im Einsatz waren 80 Feuerwehrleute,
jede Menge Polizei, die den ganzen Wald nach Spuren abgesucht haben, Hubschrauber,
Spürhunde, Politiker kamen und Medienleute. die Brandursache war zunächst unklar.

gestern nun wurde bekannt gegeben, den Brand haben einige 8 bis 10 Jährige verursacht.
die Jungs gehören zu den 900 Flüchtlingen, die auf dem Gelände leben. sie sagen sie haben
heimlich gekokelt. Zeugen hatten sie gesehen, haben der Polizei aber erst nix davon gesagt.
 
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Ja, die Gesamtsituation ist grausam, sogar grausamer als sich viele Leute vorstellen können.
Gerade heute Nachmittag hatte ich ein Kind auf dem Schoß, dessen Eltern (beide), vor den Augen des Kindes umgebracht wurden.
Das Mädchen ist seit ca. 4 Wochen bei uns & kaum jemand hat es geschafft sich diesem Kind zu nähern, da es einfach kein Vertrauen finden kann, weil es auf dem Weg hierher des öfteren misshandelt wurde.
Ich habe selten in so ängstliche Augen geschaut.:(
Hallo ralrene, den "Gefällt-mir-Button" traue ich mich nach Deiner Schilderung nicht zu drücken aber eines möchte ich Dir schreiben - Respekt vor Dir, das Du Dich um dieses arme Kind kümmerst. Ich kann die ängstlichen Augen des Mädchens direkt spüren.
Alles Gute euch beiden.
JiK


Mittwoch nachmittag ist paarhundert Meter von uns hier eine alte Sporthalle abgebrannt.

das war ne mords Wolke, asbesthaltig noch dazu. im Einsatz waren 80 Feuerwehrleute,
jede Menge Polizei, die den ganzen Wald nach Spuren abgesucht haben, Hubschrauber,
Spürhunde, Politiker kamen und Medienleute. die Brandursache war zunächst unklar.

gestern nun wurde bekannt gegeben, den Brand haben einige 8 bis 10 Jährige verursacht.
die Jungs gehören zu den 900 Flüchtlingen, die auf dem Gelände leben. sie sagen sie haben
heimlich gekokelt. Zeugen hatten sie gesehen, haben der Polizei aber erst nix davon gesagt.
Tja, ohne Schule ist denen halt langweilig.
 
Tja, ohne Schule ist denen halt langweilig.

ja, es ist sehr bedauerlich, daß sie die Halle, die ihnen bisher wöchentlich zum Fußball spielen zur Verfügung stand
und die ab Herbst renoviert und für noch mehr Aktivitäten fertig gemacht werden sollte, gefährdet und zerstört haben.
bedauerlich für sie selbst und für alle Anderen dort und auch für die regionalenVereine, die die Halle genutzt haben.
 
Ja, die Gesamtsituation ist grausam, sogar grausamer als sich viele Leute vorstellen können.
Gerade heute Nachmittag hatte ich ein Kind auf dem Schoß, dessen Eltern (beide), vor den Augen des Kindes umgebracht wurden.
Das Mädchen ist seit ca. 4 Wochen bei uns & kaum jemand hat es geschafft sich diesem Kind zu nähern, da es einfach kein Vertrauen finden kann, weil es auf dem Weg hierher des öfteren misshandelt wurde.
Ich habe selten in so ängstliche Augen geschaut.:(

Schön, dann feiere deinen Einsatz und Erfolg. (y)

Hast Du dich auch schon darum gekümmert, dass diesem Mädchen psychotherapeutisch professionell geholfen werden kann?

Ich habe heute eine sehr sehr verunsicherte Frau "ehrenamtlich" vier Stunden zugehört und beraten und ihr die erforderliche Gelassenheit gegeben, damit sie sich die nächsten Tage für einen der möglichen Lebenswege, die sie einschlagen kann, in emotionaler Ruhe klar entscheiden kann. Und ich werde sie in meiner Freizeit die nächsten Tage dabei tatkräftig unterstützen, damit sie ihre Entscheidung auch zeitnah umsetzen kann. Sie lief Gefahr obdachlos zu werden. So tut jeder seins. ;)

LG
Any
 
Sorry, ich würde als Bauer keinem Flüchtling aus Afrika einen 300.000 Euro Mähdrescher, 200.000 Euro Schlepper mit Feldspritze oder Rübenroder ähnlicher Preisklasse o.ä. anvertrauen...

Der Hamburger Verkehrsverbund ist diesbezüglich offensichtlich anderer Auffassung, vertraut er doch nun nicht unbedingt seine Mähdrescher, aber dennoch Gefährte in ähnlicher als auch als auch in weitaus höherer preislicher Größenordnung inklusive einiger tausend Menschenleben täglich, nicht nur Afrikanern (m), sondern auch Afrikanerinnen (f), an.
 
hallo,

ich habe mir heute einige fragen zum flüchtlingsstrom nach europa, der ja zurzeit nicht abzureissen scheint gestellt..

wie kann man die hier bleibenden flüchtlinge richtig integrieren?
wo/wie bekommen die flüchtlinge einen job, um ihren lebensunterhalt selbst zu bestreiten?
wirft auch gleich die frage bzgl. wohnen auf..
wie wichtig ist es ihnen die gepflogenheiten des gastgeberlandes näher zu bringen, und sie auf westliche werte, gebote, verbote aufmerksam zu machen ohne ihre eigene identität zu untergraben?
wer übernimmt diese *schulung*? wer prüft sie ab?
wen werden die überwiegend jungen, männlichen flüchtlinge ehelichen?
wird man dafür eigens frauen aus ihren eigenen ländern *nachholen*?
ist europa diesem ansturm wirklich gewachsen?

bitte um sachliche ideen, eigene meinung, diskussion usw.


Ich habe Zeit meines Lebens mit Kriegs-, Wirtschafts- und Armuts- und sonstigen flüchtlingen verbracht, angefangen bei meinem Vater, der 1945 im Alter von 7 Jahren mit seinen drei älteren Geschwistern, seiner Mutter und seinen Großeltern 3,5 Monate zu Fuß von damals noch Ostpreußen bis nach Mover in der Nähe von Drage marschiert ist, wo sie dann, mit ca. 25 anderen Leuten, „verdreckt und verlaust“ zunächst auf irgendeinem Boden untergekommen sind, bis hin zu meinen jeweiligen Ehemännern - ich war in zweiter und dritter Ehe mit Ghanaern verheiratet - und Lebensgefährten.

Bis auf einen, zu dem gar kein Kontakt mehr besteht und über dessen Fortkommen ich kaum etwas weiß, haben ausnahmslos alle, wenn auch oft unter widrigen und widrigsten Umständen und ständigen Rückschlägen, hier Fuß fassen können. Die meisten haben Kinder, einige inzwischen Enkelkinder.

Die Tochter eines langjährigen Freundes meines Mannes ist, nachdem sie das Auswahlverfahren als Beste durchlaufen hat, von einem Hamburger Unternehmen, dessen eines Produkt hier im Forum immer wieder mal Erwähnung findet, in die Schweiz entsandt worden und hat dort eine leitende Position inne, eine weitere Tochter hat im Jahr 2007 an einem Hamburger Gymnasium ihr Abitur abgelegt, und anschließend in UK Musik studiert, ein Sohn ist Spieler beim HSV.

Vom Sohn meines Mannes hieß es in der dritten Klasse seitens der Klassenlehrerin, er solle nach der Grundschule aufs Gymnasium wechseln, in der vierten Klasse wurde er Klassensprecher. Bei unserem letzten Telefonat vor einigen Monaten besuchte er die fünfte Klasse des Gymnasiums und stand in Englisch und Deutsch auf Eins. Die Tochter, die zum Zeitpunkt unseres Telefonates die 2. Klasse besuchte, ist (O-Ton des Vaters) „ … noch vieeel besser als ihr Bruder“, so dass mein ehem. Mann in Erwägung zieht, auch sie aufs Gymnasium zu schicken. Ich habe ihn diesbezüglich ermutigt, indem ich auf Otto Addos Schwester verwies, die Ärztin im Itzehoer Krankenhaus ist.

Otto Addo spricht voller Bewunderung von seiner Mutter. Mit sehr viel Liebe, aber auch Strenge wurden er und seine Schwester erzogen. Stolz fügt er hinzu, dass aus beiden Kindern etwas Ordentliches geworden sei. "Wir haben beide unser Abitur gemacht, meine Schwester arbeitet heute als Ärztin im Itzehoer Krankenhaus."
http://www.welt.de/regionales/hamburg/article1205629/Fussballstar-im-Wechselbad-der-Gefuehle.html
 
Die Eltern- und Einwanderergeneration, um die es ja eigentlich geht, macht halt das, was man als gering- oder für den deutschen Arbeitsmarkt nicht ausreichend qualifizierter Arbeitnehmer eben so macht.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/joboffensive-fluechtling-ist-kein-beruf-13565636.html

Mein ehemaliger Mann, der in Accra drei Semester Jura studiert hat, hat zunächst als Restauranthelfer gearbeitet und dann bei der HAB, die damals noch Ausbildungswerkstätten unterhielt, eine 6-monatige Ausbildung zum Malerhelfer absolviert. Mein Angebot, ihn, da er mich seinerseits bei meiner Ausbildung unterstützt hat, indem er die Mietkosten und an den Wochenenden, an denen ich „dazuverdient“ habe, die Reinigung der Wohnung mit den Worten: „Ne, lass mal, ich mach das morgen“ übernommen hat, bis zur Gesellenprüfung zu unterstützen, schlug er mit den Worten, er könne das auch so, aus, womit er recht behalten sollte. Irgendwann, Jahre später, wurde er Vorarbeiter bei einer Firma, die die Malerarbeiten im Mercado in Hamburg-Ottensen durchführt.

Nachdem er lange Jahre, u. a. bei Tine Wittlers ehemaligem Schwiegervater, als Maler und Tapezierer gearbeitet, u. a. R. Augsteins Anwesen an der Elbchaussee mit renoviert, und im Anschluss daran mit seinem Plattenladen „Basic Black Music“ Schiffbruch erlitten hat, hat er in Duisburg, wohin es ihn zwischenzeitlich verschlug, eine Umschulung zum Busfahrer absolviert, war zunächst für ca. 1,5 Jahre Busfahrer beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in Düsseldorf und fing dann als Busfahrer beim Hamburger Verkehrsverbund an. Diese Tätigkeit hat er nach ca. 4 Jahren aufgegeben, so dass er jetzt seit einigen Jahren Taxi fährt. Seine jetzige Lebensgefährtin und Mutter zweier seiner insgesamt vier Kinder arbeitet als Kommissioniererin beim Otto Versand.

Einer seiner Cousins, dessen Tochter, wie ich ergoogelt habe, zumindest noch im Jahr 2011 ein Hamburger Gymnasium besuchte und die derzeit im Thalia Theater auftritt, hat, ebenfalls bei der HAB, eine Ausbildung zum Gärtner (mit Gesellenbrief) absolviert und arbeitet seitdem in diesem Beruf.
 
Ich habe Zeit meines Lebens mit Kriegs-, Wirtschafts- und Armuts- und sonstigen flüchtlingen verbracht, angefangen bei meinem Vater, der 1945 im Alter von 7 Jahren mit seinen drei älteren Geschwistern, seiner Mutter und seinen Großeltern 3,5 Monate zu Fuß von damals noch Ostpreußen bis nach Mover in der Nähe von Drage marschiert ist, wo sie dann, mit ca. 25 anderen Leuten, „verdreckt und verlaust“ zunächst auf irgendeinem Boden untergekommen sind, bis hin zu meinen jeweiligen Ehemännern - ich war in zweiter und dritter Ehe mit Ghanaern verheiratet - und Lebensgefährten.

Bis auf einen, zu dem gar kein Kontakt mehr besteht und über dessen Fortkommen ich kaum etwas weiß, haben ausnahmslos alle, wenn auch oft unter widrigen und widrigsten Umständen und ständigen Rückschlägen, hier Fuß fassen können. Die meisten haben Kinder, einige inzwischen Enkelkinder.

Die Tochter eines langjährigen Freundes meines Mannes ist, nachdem sie das Auswahlverfahren als Beste durchlaufen hat, von einem Hamburger Unternehmen, dessen eines Produkt hier im Forum immer wieder mal Erwähnung findet, in die Schweiz entsandt worden und hat dort eine leitende Position inne, eine weitere Tochter hat im Jahr 2007 an einem Hamburger Gymnasium ihr Abitur abgelegt, und anschließend in UK Musik studiert, ein Sohn ist Spieler beim HSV.

Vom Sohn meines Mannes hieß es in der dritten Klasse seitens der Klassenlehrerin, er solle nach der Grundschule aufs Gymnasium wechseln, in der vierten Klasse wurde er Klassensprecher. Bei unserem letzten Telefonat vor einigen Monaten besuchte er die fünfte Klasse des Gymnasiums und stand in Englisch und Deutsch auf Eins. Die Tochter, die zum Zeitpunkt unseres Telefonates die 2. Klasse besuchte, ist (O-Ton des Vaters) „ … noch vieeel besser als ihr Bruder“, so dass mein ehem. Mann in Erwägung zieht, auch sie aufs Gymnasium zu schicken. Ich habe ihn diesbezüglich ermutigt, indem ich auf Otto Addos Schwester verwies, die Ärztin im Itzehoer Krankenhaus ist.
Schön!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Einen guten Abend noch.
 
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Der Vater des Fußballspielers und dessen Schwestern arbeitet seit jeher als Taxifahrer, ein weiterer langjähriger Freund meines Mannes, dessen einer Sohn Informatik an derHAW studiert und dessen anderer Sohn eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung absolviert, arbeitet seit ca. 30 Jahren als Bürobote für ein Hamburger Ingenieurbüro.

Mein dritter und wohl auch letzter Ehemann in diesem Leben ist bisher kinderlos und arbeitet, nachdem er ca. sechs oder sieben Jahre bei gefühlten 700° C im Akkord Seelachs gebraten hat (roch immer gut, wenn er abends nach Hause kam), seit einigen Jahren als Fahrer für die pöhse Pharmaindustrie und beliefert Apotheken im norddeutschen Raum.

Einen Freund aus Togo hatte ich auch mal. Der wiederum hat im Marriott Hotel begonnen als Reinigungskraft zu arbeiten und ist dann irgendwann „Floor Manager“ geworden.

Auch der Name des, wie ich finde, besten Zahnarztes Norddeutschlands (gut, so viele kenne ich nicht, insgesamt vielleicht vier oder fünf) klingt nicht unbedingt so, als entstamme er alteingesessenem Angelner Geschlecht. Was genau ihn bzw. seine Vorfahren nun nach D verschlagen hat, weiß ich nicht, ich bin auf jeden Fall nicht unglücklich darüber, dass er sich hier niedergelassen hat.

Mein ehemals verdreckter und verlauster Vater ist, nach etlichen beruflichen Stationen, inzwischen pensionierter Lehrer.

Soviel zu einigen der Flüchtlinge, die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind. Ich selbst, aufgewachsen im nasskalten Nordniedersachsen in einem Dorf ca. 40 km südlich von Hamburg und dort bis zum meinem 10. Lebensjahr ansässig, bin eigentlich nur im Alter von 17 Jahren von, nun ja, also von hier zunächst nach Kopenhagen und dann zurück nach Hamburg geflüchtet.
 
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