Wassermannzeitalter

Lieber Jake,

Es ist sicher nicht so einfach Ereignisse und kollektive Entwicklungsströme auf ein Tierkreisalter zu beziehen. Der Meister von Yogananda, Shri Yukteswar, bezog sich auf verbildlichte Kurven innerhalb eines jeden Zeitalters. Er sagte, dass die Frühkulturen mehr Zugang zur geistig/seelischen Ebene hatten. Von da ab entfernte sich der Mensch mehr und mehr von seinen ihm innewohnenden Fähigkeiten und Eigenschaften. Dafür machte er in der Folgezeit materielle Entdeckungen. Jedenfalls sollte das Wassermannzeitalter beide Prinzipien in sich vereinen, also materielles Wissen und ebenso das Wissen um die eigene Seele.

Rein äuerlich gesehen findet man im Fischezeitalter das "für und wider", wobei alle menschlichen Eigenschaften wie Fehler und Tugenden so alt sein dürften wie die Ursünde selbst, Neid, Gier, Machtansprüche usw. Diese Eigenschaften finden wir sicher zu allen Zeiten der Menschheit, im Feld der Polaritäten gehören sie ebenso dazu wie die guten.

Lach, mit den Sumerern hast du Recht, wobei deren Ursprünge sicher ebenso aus dem Zeitalter der Zwillinge herkommen. Die Nomaden mit dem Krebs in Zusammenhang zu bringen, das hat nach Meinung meines Lehrers Bruno Huber mit dem Mond zu tun. Er steht für Bewegung und Kontakt, ist das schnellste Prinzip durch den Tierkreis.

Was noch passen könnte: Die Fische sind das erste Zeichen, welche die Sonne nach Sonnenaufgang durchläuft. Es wäre somit das erste bewusste Zeichen auf der Ich-Seite. Die vorherigen Zeitalter durchliefen von der Jungfrau bis zum Widder den unbewussten Raum im Horoskop. Also wäre demnach schon seit über 2000 Jahren eine bewusste Phase am laufen, zunehmend im Wassermann und am Höhepunkt im Zenit des Steinbocks. Da haben wir ja noch einige tausend Jahre Zeit...

Alles liebe!

Arnold
 
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Was noch passen könnte: Die Fische sind das erste Zeichen, welche die Sonne nach Sonnenaufgang durchläuft. Es wäre somit das erste bewusste Zeichen auf der Ich-Seite. Die vorherigen Zeitalter durchliefen von der Jungfrau bis zum Widder den unbewussten Raum im Horoskop. Also wäre demnach schon seit über 2000 Jahren eine bewusste Phase am laufen, zunehmend im Wassermann und am Höhepunkt im Zenit des Steinbocks. Da haben wir ja noch einige tausend Jahre Zeit...
Den Ansatz finde ich auch spannend - auch wegen der Analogie zum "Weg der Aphrodite", auf dem der W. Döbereiner seinen Alterspunkt im Uhrzeigersinn um den Tierkreis laufen lässt ... also auch beginnend mit 30° Fische, weiter mit Wassermann, Steinbock etc. - und wenn ich das dann nicht sprungweise anschaue, sondern quasi im fraktalen Maßstab den Lauf des Alterspunkts auf die platonischen Jahre projiziere... das könnte interessant sein. Da wär's auch vielleicht aufschlussreich, die kritischen Grade/Roscher oder die sabischen Punkte/Rudhyar entsprechend umzulegen und zu schauen, ob sich da sinnvolle Aussagen ergeben... wobei das dann auch jeweils eine Zeitspanne von 72 Jahren pro kritischem Grad wäre - und eben auch das Problem entstünde, dass man den jeweiligen Nulldurchgang eines platonischen Jahres entsprechend genau festlegen können müsste... ich geb zu: auch nur Spekulationen :)

Alles Liebe,
Jake
 
lieber arnold,

danke für die viele information - wie ich dann beim lesen auch feststellte, hab ich es mal wieder nicht hinbekommen, meine frage klar zu formulieren, so dass ich nicht sofort in resonanz gehen konnte, nach den ereignissen bei mir in den letzten tage, oder eher die klarheit, die zwischenzeitlich anderswo neu erfahren wurde, hat mal wieder alles (s)einen grund und ist am (r)echten platz :)

spirituell bin ich nicht so ganz unbelastet und komme dort immer wieder an den punkt, zu wissen, dass ich nichts weiß :) asto-"wissen" hab ich sagen wir mal basis-bausteine, also kein detail-wissen, den zugang oder das verstehen dorthin bekomme ich auch eher im austausch, in der kommunikation. und so kam es zu der frage ... *fehlende transparenz meiner einer nachreich* :)

generell betrachtet hatte ich als kind schon oft die aussage gemacht, dass die menschheit nur durch eine katastrophe es mal schaffen wird, an einem strang zu ziehen, da hab ich alternativ von alien invasion, nem meteorid oder asteroid auf kollisionskurs mit der erde und dem "umkippen" unseres planeten geträumt.

es hatte immer mit einem angst/panikerlebnis zu tun, das nur durch bewusstwerdung und gemeinsamer lösungfindung bzw. "an einem strang ziehen" in ein neues miteinander (r)evolutioniert wurde/wird.

und ich hab nicht schlecht gestaunt, als ich dann bewusst das erste mal in 2001 mit "esoterischen" - ich mag lieber spirituellen - themen in berühung kam.

meine fragen gehen auch in die richtung, ob die voraussetzungen wirklich so schlecht sind? meines wissens gibt es doch auch schon viele konzepte / patente, die die wirtschaft bisher allein aufgrund der wettbewerbssituation, also jede stufe bis zum "exzess" auszuschöpfen, in den schubladen gehalten hat ... irgendwie fühlt es sich für mich auch so an, als ob der umbruch ein plötzlicher ist ... und wenn man das "verlängerte jetzt" der jüngeren vergangenheit betrachtet, finde ich, kann man auch eine tendenz dorthin erkennen.

ich glaub aber nicht, dass das allein ausreichend ist, sondern dass wir alle, jede/r einzelne sich mobilisieren muss, als kollektiv agieren, um nicht nur von oben nach unten "politisch", sondern auch von unten nach oben oder von allen richtungen der "matrix", des netzes, eine "welle" entstehen muss, um ein "ausgewogenes", "stabiles" zukunftszenario zu erreichen, so wie man das in business-plänen über top-down und bottom-up kalkulationen macht ...

da fallen mir viele stichworte ein ... wie, den mythos nicht über die sinnfrage zu stellen oder zu beleuchten, sondern den sinn im erleben, erfahren selbst zu sehen und damit den mythos leben ... den red (blutigen) ocean, in dem wir schwimmen zu verlassen, indem wir uns aus holistischer sicht als schwarmbewusstsein be.g.reifen, und als viele kleine "fische" uns zu einem grossen fisch formattieren, um im blue-ocean zu schwimmen. weibliche und männliche energien, deren balance, überhaupt die polaritäten zu verstehen oder die dinge zu polarisieren, um durch das erkennen der pole "den regler" auf funktionierendes miteinander, harmonie, "einzustellen" ... zu erkennen, dass diese polaritäten nicht zwei dinge sind, sondern ein und das selbe an zugleich allen möglichen orten und wir es sind, die den bestimmungsort wählen durch unsere wahrnehmung, in der wir nicht gefangen sind, sondern die wir über unsere möglichkeit, zu entscheiden, wählen/bestimmen ... der unterschied liegt allein darin, dies unbewusst oder bewusst zu tun...

zum thema internet ... (ich weiß, das wird jetzt alles saulang :D ... meine gedanken, die ich in xing die tage geposted hab):

"thema war: nettWorKing in der Isolation

ich glaube, es ist eine ergänzung, ein medium, das eine "lücke" gefüllt hat, insbesondere für jene menschen, die in der gesellschaft eher probleme haben/hatten aufgrund ihrer eigenen art und sich "damals", vor dem hype, lieber informationen "pullten" und sich auf entdeckungsreisen begaben - statt sich in RL mainstream locations und/oder vor dem tv "pushen" und mehr oder minder passiv berieseln zu lassen - und aufgrund der damals noch kleinen online-bevölkerungsdichte hier sehr viele andere, sehr eigene charaktere fanden.

die virtualität ist, was man selbst daraus macht - im grunde wie das ganz reale leben ;) - nur hier wird es, wenn man offen dafür ist, noch viel deutlicher, vielleicht gerade weil man sehr schnell etwas kreieren kann, auch gemeinsam, vielleicht gerade weil die sinne meist auf einen text reduziert sind und man sich da schon wundern kann, wenn jemand, dem man ganz nett und in guter laune einfach nur einen guten tag gewünscht hat, sich angegriffen fühlt und massiv mit einem "verarsc... kann ich mich auch alleine" kontert.

das durch.aus.zu.er.leben ist eine ganz persönliche, ganz individuelle sache und findet vor allem, mit ausnahme körperlicher berührungen, in unserem innern statt. gerade die wirkung eines "banalen" textes auf mich, zeigt vor allem mir meine muster, mir meine be- und empfindlichkeiten, mir meine schwächen und stärken, mir meine gedanken und emotionen und ist m.m. ein hervorragendes tool für die selbstreflektion und die entdeckungsreise ins eigene ich.

zitat: "können Werte im sinn von worten virtuell transportiert werden?"

was ist ein wort? was ist ein satz? ist es nicht so, dass wir mit jedem wort immer etwas ganz subjektives ((un)bewusst) assoziieren, das mit dem kontext, in dem wir es einst lernten, einst erfahren haben, verbunden ist? ich bin mir sicher, dass das, was du mit dem be.schreiben deiner erfahrungen durch sprache - hier oder im realen leben - zum ausdruck bringst, bei mir zwar bilder/gedanken/gefühle auslöst, doch sind das meine bilder/gedanken/gefühle und ganz genau das, was du mit diesen worten, die zu sätzen, die zu einer geschichte werden, verbindest, wird immer dein ganz persönlicher schatz bleiben. intention und interpretation - dazwischen können welten liegen - ich nenne das inspiration :)

daher: ja, werte im sinn von worten können sehr wohl virtuell transportiert werden. GERADE hier, wo wir auf text und framente oder fraktale oder facetten BEWUSST reduziert sind, zeigen wir im umgang und interagieren damit sehr sehr sehr tief und sehr sehr sehr deutlich vor allem in uns selbst, ob uns das bewusst ist oder nicht.

vor allem auch hier hat natürlich jeder die wahl, dies ebenso oder eben auch ganz anders zu "sehen", fakt bleibt, wie können "nur" uns selbst ändern (und wenn alles mit allem verbunden ist, kann ich nicht "nur mich ändern" - das ist dann zugleich auch immer eine änderung von allem in allem (schmetterlingseffekt der chaostheorie) anm.: mein dank an jake für diesen satz:) )

...

und mit zunehmenden technischen möglichkeiten wie audio, video, web2.0, 3D internet können wir auch immer mehr und intensiver erlebnisse produzieren und transportieren, aus aller welt, um den ganzen globus, always on, jederzeit on demand. das weitet ganz von allein den horizont, die wahrnehmung und das bewusstsein ganz sicher irgendwann auch für jedermann, dass wir alle teil eines ganzen sind und dieses bewusstsein auch aus der "virutalität", unserem innern, in die "realität", unser aussen tragen. immer öfter und überall (un)bewusst in unseren alltag integrieren.

für manche mag das nur übers www gehen. andere wollen / werden mit dem www vielleicht nie in berührung kommen, für die meisten denke ich, ist es eine ergänzung, die nicht hinweggedacht werden kann, für das, was wir in diesen zeiten als (r)evolution(theorie) erleben.

SELEKTION von information (und damit energie) findet nicht mehr vorgefertigt / vorgegeben, wie über die medien print/radio/tv statt, sondern verlagert sich im rahmen der multi-optionalität der möglichkeiten nicht nur im bewusstein des vorhandenseins der diversen möglichkeiten und realitäten, sondern auch in der auswahl, der zusätzlichen wahl und entscheidung, zusätzliche möglichkeiten (in form des mediums selbst, wie ganz real (und) im übertragenen sinne) zu haben, selbst+bewusst eine selektion der information vorzunehmen / vornehmen zu können, auf jedes individuum selbst. [multi.minded]"

[ende: posting dort]

und auch zum thema wahrnehmung / bewusstsein ... statt über täter/opfer und damit auch immer schuld zu agieren, als weiteres stichwort: selbst.verantwortung im sinne von: dort, wo ich erkenne, dass ich für meine gefühle selbst verantwortlich bin, erkenne (zumindest) ich (für mich), dass ich nur dort angreifbar bin, wo ich meine eigenverantwortlichkeit für meine gefühle und meine erzeugte realität / interpretation - in diesem moment zumindest - nicht wahrnehme. denn die entscheidung, wie ich etwas interpretiere und werte, die liegt bei mir - ganz egal, wie das andere sehen und unabhängig davon, ob es einen gott gibt und ob ich den in einer religion zu finden glaube :)



aus meiner sicht liegt das alles sehr nahe beieinander - auch wenn ich gerade nur punktuell anknüpfungspunkte von dir aufgegriffen hab ... (?)

ich kann mir gut vorstellen, dass sichdurch die "wassermannbrille" ein blick.wechsel ergibt - für die menschheit gesamt und ich frage mich, ob man durch diese "brille" heute schon astrologisch schauen kann? also inwiefern der blick "durch den wassermann" sich auf astrologische interpretation auswirken kann und ob man schon heute durch diese brille zu schauen vermag?

viele herzliche grüße und alle(s) liebe, christina
 
Liebe secretways,

Eine elementare Frage für den Menschen ist sicher das "woher komme ich und wohin gehe ich". Ich kann auch nicht sagen, ob die Voraussetzungen derzeit für diesen Planeten Erde besser oder schlechter sind. Aber, es ist auch eine Frage nach den Ebenen im Kosmos! Der Fokus der Menschen richtet sich doch meistens nach den irdischen Tatsachen und Gegebenheiten, dabei ist die Transzendenz als solche dem menschlichen Intellekt um ein vielfaches überlegen! Doch wer kennt schon diese Erfahrung, obwohl sie in jedem Lebewesen im Unterbewussten fest verankert ist. Es mögen Yogis sein, Menschen, die ihr Leben nach ihrer geistigen Entwicklung ausrichten und auch die Möglichkeit haben dies zu tun. Die Tibeter bezeichnen dieses Leben und Dasein als "Zwischenzustand", und diese Wortwahl alleine dürfte schon neugierig machen. Im Tibetischen Totenbuch offenbaren sie mit "der Kunst zu sterben, die Kunst zu leben"!

Manche kennen durch irgendeine Erfahrung ( diese kann auf allen möglichen Ebenen der Fall sein ) die Ebenen, welche gewöhnlich vom Mysterium Tod bewacht werden. Dahinter liegt Unsterblichkeit, Ungeborenes in göttlicher Urform, und alle Teilchen im All sind damit unzertrennlich von Anfang an verbunden! Wohl aber ist diese Urenergie unvergänglich, aber die Ursache aller Ursachen, das Rad von Tod und Geburt ebenso verursachend.

Man muss "rückwärts" gehen, sich nach innen zuwenden, eine jeweils für einen Menschen stimmige Form der Meditation finden...alles so einfach, wenn nur das kleine Ich nicht wäre, welches alles kontrollieren will und beherrschen. Aber, sobald man tatsächlich in sich hineinlauscht, erkennt man, dass alle Gefühle und Gedanken aus der Tiefe aufsteigen. Man glaubt zu Denken, aber hier hört man zu ohne aktiv zu werden. So gelangt man in immer feinere Schichten des Bewusstseins und allmählich dämmert auch die Urform des Bewusstseins auf. Man taucht ein in diese Urform und erfährt dabei so etwas wie eine göttliche Symbiose.

Aber durch die Gebundenheit an einem Körper im irdischen Dasein befindet man sich natürlich ebenso im Feld der Dualität und der Polaritäten. Der Weg mag das Ziel sein, und manchmal fragt man sich, ob das ganze weltliche Leid eigentlich notwendig ist! Wäre man jedoch von Anfang an im Paradies oder Nirwana, so wäre man eine Art göttliche Marionette. Der göttliche Plan will aber, dass man aus eigenen Willen und Anstrengung Wissen und Weisheit erlangt, so lange, bis man zuletzt aus dem Rad von Tod und Geburt befreit wird.

Der Kosmos ist unendlich, er hat sogar mehrere Dimensionen, die Erde selbst ist hier im Verhältnis weniger als ein Staubkorn im Gebirge. Der Verstand kann es nicht erfassen, aber wahrscheinlich gibt es unendlich viele belebte Planeten im Raum. Ebenso gibt es die Astralwelt, wo keine Körperlichkeit mehr vorherrscht im leiblichen Sinne. Auch auf so einer Ebene kann man wiedergeboren werden. Zuletzt dürfte die kosmische - höhere Intelligenz die Verantwortung für das Wohl der Erde tragen. Die Menschheit trägt zwar sehr viel ungutes derzeit für das Klima bei, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass unsere Mutter Erde schon öfters "gekippt" ist, durch Klima- und Naturkatastrophen. Da hatte niemand Schuld, und Vulkanausbrüche und Asteroideneinschläge rotteten mit einem Schlag die Saurier aus.

Auf der irdischen Ebene sind Geburt und Tod von Bestand, im Chaos liegt die Ordnung! Die Wandlung geschieht doch individuell, selbst kann man nur da etwas ändern, wo man sich befindet, also in seiner näheren Umgebung, seinen Mitmenschen und Bekannten, oder Familie und Partnerschaft. Der Buddhist sagt: "Versuche nicht die Welt zu verändern, ändere dich selbst". Man kann nur sein eigenes Bestes geben, Liebe und Verständnis für andere.

Jake hat es einmal so schön gesagt, dass der Heilige immer noch Wasser in Krügen vom Fluss holt, er hat sich äusserlich nicht unterschieden aus der Zeit seiner Schülerschaft, aber innerlich ist er ein Heiliger geworden. Da wäre man wirklich in seiner inneren Mitte, frei von Polaritäten. Leid und Katastrophen bringen auch immer wieder den Keim zur Nächstenliebe mit, die Erkenntnis, dass man Teil der Menschheit ist und letztlich einer den anderen braucht.

Das Internet ist in jeden Falle eine Neuerung und auch Bereicherung. Uranus treibt die Erfindungen voran, denkt man nur an die Handys. Sie sind so "normal und selbstverständlich", und vor 15 Jahren waren sie die Sensation schlechthin. Auch die Astrologieforen waren noch vor wenigen Jahren kaum denkbar, und jetzt gibt es einige davon, die auch bereichern und für viele Menschen sehr hilfreich sein können.

Alles liebe!

Arnold
 
Namaste. Ihr Lieben, bitte nicht zu voreilig nachbeten, was einem vorgebetet wird. Oh, das klingt alles so professionell. Das Wassermannzeitalter wird also anhand des platonischen Jahres berechnet? Eiwei, vielleicht lese man mal die Quelle korrekt und vollständig, bevor man aus ihr das herausnimmt, was einem in seiner Schludrigkeit in den Kram passt?

Das platonischem Jahr bezieht sich auf den Inhalt einer Rede der von Platon fiktiv kreierten Person Timaeus, der Sokrates versuchte die Entstehung des Universum zu beschreiben. Anders als sonst bei Platon üblich stellt er bei Timaeus einen Schöpfergott vor, der die physische Welt hervorbringt und Ordnung in sie hineinbringt. Timaeus ging davon aus, dass die Mathematik (nach Pythagoras) als eine Basis für die kosmische Ordnung diente. Dabei zwang Platon den armen Timaeus dazu die ihm damals bekannte Welt mit seinem Wunsch nach mathematischer Perfektion in Einklang bringen.

Hier eine Zusammenfassung des besagten Textausschnittes:
Für die Erzeugung der Zeit, d.h. um ein sich bewegendes Bild der Ewigkeit zu erschaffen, wurde die Sonne, der Mond, und fünf weitere Sterne gebildet, die Wanderer genannt wurden. (Diese weiteren fünf Wanderer sind im eigentlichen Sinn keine Sterne, sondern die uns bekannten Planeten Venus, Merkur usw.) Demnach kreiste der Mond im ersten Orbit um die Erde, die Sonne im zweiten Orbit darüber und die Venus in einem Orbit, der diese genauso schnell wie die Sonne bewegen lässt. Die weiter entfernten Objekte bewegten sich demnach langsamer um die Erde und die näheren schneller. Die langsameren Objekte würden dabei die schnelleren überholen und damit für einen spiralen Dreh sorgen (Diese Konstellation bewirkte Platons irrige Annahme, die Planeten und die Sonne würden um die Erde kreisen). Um die relative Geschwindigkeit der Objekte zueinander messen zu können wurde die Sonne als zweites Objekt im Orbit der Erde erschaffen. Sie hat laut Timaeus die Hauptaufgabe in das gesamte Universum zu scheinen und mit der einfachen Umdrehung der Erde für die Einteilung in Tag und Nacht zu sorgen. Ein Monat verging demnach, wenn sich der Mond einmal um die Erde gedreht hat und ein ganzes Jahr, wenn die Sonne ihre Kreisbahn vollendet hat. Timeaus bedauerte gegenüber Sokrates das kaum jemand sich um den Sinn der anderen Wanderer Gedanken gemacht hatte, wobei diese für die Vollendung eines perfekten Jahres benötigt würden. Demnach würde jeweils ein perfektes Jahr abgeschlossen, wenn all diese acht Himmelskörper zur selben Zeit ihre Kreisbahn vollendet hätten.

Vergisst man mal locker, dass das Universum nicht nur aus unserem Sonnensystem besteht, es mit Uranus und Neptun zumindest noch zwei weitere ordentliche Planeten gibt, von denen Platon nichts wusste, und das sich die Himmelskörper bis auf den Mond nicht um die Erde drehen, lässt sich folgendes hierzu sagen.

An welchem Tag oder in welchem Jahr die Wanderer entstanden wird von Timaeus nicht verraten, auch nicht, ob sie hierzu in einer Reihe stehen müssten. Da die genannten Himmelskörper jedoch ca. alle 8,6 Mal in 1000 tausend Jahren ziemlich gut aufgereiht hintereinander stehen scheint es zum Glück auch völlig egal zu sein, wann man zu zählen anfängt. Der äußerste der Timaeus bekannten Himmelsobjekte (Saturn) benötigt mit 29 Jahre, 7 Monaten und 20 Tagen am längsten für einen Zyklus, wobei es sich hierbei allerdings um einen Zyklus um die Sonne und nicht um die Erde handelt.

Wie lange müsste jetzt der Mond um die Erde kreisen damit er zeitgleich mit der Erde (soll in Platons Weltbild den Zyklus der Sonne darstellen) und allen anderen fünf Planeten seinen Zyklus beendet? Grob überschlagen etwas mehr als 474 Jahre, d.h. 173.100 Tage. Also erst nach 16 Umläufen des Saturn, 40 Umläufen des Jupiters, 252 Umläufen des Mars, 474 Umläufen der Erde bzw. Sonne, 712 Umläufen der Venus und 1.967 Umläufe von Merkur wäre ein so genanntes platonisches Jahr vorüber.
Wie kommen die selbsternannten Meister jetzt auf 25.920 Jahre? Naja in dem man eben mal 30*72*12 zusammenrechnet, d.h. 30 Tage für den Mondzyklus multipliziert mit 72 Tagen für einen angeblichen Sonnenzyklus multipliziert mit 12 Tierkreiszeichen. Bei Timaeus liest man hiervon rein gar nichts, aber *seufz* sei’s drum. Was nicht passt, wird passend gemacht.

Love and peace,
Idle FF
 
Hallo Idle FF!

Hab Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen. Nun, das, was wir hier in diesem Thread rund ums Wassermannzeitalter als "platonisches Jahr" bezeichnen, steht nicht direkt mit dem Timaeus in Beziehung, sondern es handelt sich um eine Wortprägung, die lange nach Plato entstanden ist. Plato selbst spricht ja nirgends von einem "platonischen Jahr". Es ist die Bezeichnung für einen kosmischen Zyklus aus vielen kosmischen Zyklen, und wegen der Analogien zu den Zyklen, wie sie Timaeus sie beschreibt, haben Leute diesen einen Zyklus als "platonisches Jahr" bezeichnet ... ob in Würdigung der platonischen Ansätze, in Zyklen zu denken, oder aus reiner Schlamperei, das vermag ich nicht zu beurteilen. Vielleicht auch beides, so manche Würdigung entsteht ja daraus, dass die Wirklichkeit ein wenig verklärt wird. Jedenfalls handelt es sich nicht um einen Terminus technicus aus der Mathematik des Timaeus/Pythagoras, sondern lediglich um einen spätgeborenen Begriff, der nur sehr locker und symbolisch mit seiner Quelle verknüpft ist - da macht eine enggeführte logisch-mathematische Kritik wenig Sinn. Wie gesagt, das hier erwähnte "platonische Jahr" hat selbstverständlich nichts mit dem platonischen Weltbild in seinen technischen Details zu tun, wohl aber mit der Idee einer kosmischen Ordnung, die sich (unter anderem) in der ables- und berechenbaren "Ordnung" der Gestirne und ihrer Bewegungen zueinander erweist. Das ist eine Grundannahme der Astrologie, und daran ändert sich auch nichts dadurch, dass später entdeckte weitere Elemente diese Ordnung ergänzt (und bislang nicht über den Haufen geworfen) haben.

Und wie Plato arbeitet auch die Astrologie mit einer geozentrischen Betrachtungsweise - anders als Plato nicht aus der Annahme heraus, dass sich das Universum um die Erde drehe, sondern mit dem Argument, dass es um den "Bezugspunkt Erde" ginge, um die Deutung kosmischer Ordnung für irdische Koordinaten.

Vor allem aber: Die schlussendlich von Dir vorgeführte Berechnung der Dauer dieses Zyklus ist nicht die eigentliche Begründung des "platonischen Jahres" - die ergibt sich aus der Präzession, der Wanderung des Frühlingspunktes durch den Kreis der Sternzeichen (nicht durch den Tierkreis). Es dauert "1 platonisches Jahr lang", bis der Zyklus der Präzession einen Durchgang beschließt, das ist schlichte Astronomie, und aus astronomischen Berechnungen stammen die - ca. - knapp 26.000 Jahre. Genaueres bei wikipedia - wo übrigens auch der Begriff "platonisches Jahr" verwendet wird.

Dass sich dieses platonische Jahr auch (!) - wiederum ca., wir bewegen uns hier schließlich in einer chaotischen und nicht in einer linearen Ordnung - aus (m.E. fraktalen) anderen Zyklen ableiten lässt, spricht wohl nicht gegen etwas, sondern eher für die inneren Bezüge solcher Ordnungs-Konstrukte, wie sie gestalthaft und nicht rechentechnisch Plato aufzeigte und wie sie (in mathematisch völlig anderer Weise) in heutigen kosmologischen Theorien aufscheinen. Welche Deutung wir dem geben, welche Be-Deutung für unsereinen, das steht auf einem anderen Blatt.

Alles Liebe,
Jake
 
Mich interessiert schon seit einer Weile zum Wassermannzeitalter oder generell die Bedeutung / Wirkung der Unterherrscher in den 3 Dekaden. Im Wassermann sind es zu Beginn Uranus dann in der 2. dekade Merkur und dann Venus. In der 3 Venus dekade müssten wir uns nun befinden. Hier ist eine Übersicht.

1. Dekade: Uranus - Originalität
2. Dekade: Merkur - Inspiration
3. Dekade: Venus - Utopien
 
hat gerade begonnen, heiß es.

Ich gehöre zu der Gruppe, die meint, Wassermannzeitalter began im Jahre 1781 mit der Entdeckung von Uranus.
In diesem Jahr wurde der amerikanische Unabhängigkeitskrieg faktisch beendet, mit dem Waffenstillstand zu Yorktown; 1781 erschien >Kritik der reinen Vernunft< von Immanuel Kant.


shalom paula,

das wassermanzeitalter hat noch nicht begonnen und wir ungefähr aum das jahr 2300 beginnen... der frühlingspunkt ist jetzt ungefähr bei 5° fische...(wanderung ca 1° in72 jahren)

shimon1938
 
Irgendwie sagt jeder etwas anderes, wann das Wassermannzeitalter beginnt...Die einen sagen, es hat schon begonnen, die anderen sagen, es beginnt 2012 und wieder andere behaupten, es beginne erst 2300...WANN denn jetzt??? :confused:
 
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Irgendwie sagt jeder etwas anderes, wann das Wassermannzeitalter beginnt...Die einen sagen, es hat schon begonnen, die anderen sagen, es beginnt 2012 und wieder andere behaupten, es beginne erst 2300...WANN denn jetzt??? :confused:

deshalb auch der Thread, wir haben schon mehrere Antworten, und keine Gewißheit, nur Annahmnen. Gibts einige Themen in der Astrologie, die genauso ein großes Fragezeichen implizieren.
 
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