Hallo allerseits
Elias>
>> Das würde bedeuten, dass diese Menschen allwissend wären, weil sie
>> eins wären mit der Summe allen Bewusstseins.
Formless>
> Genau.
Ich beschäftige mich schon sehr lange mit Esoterik und in dieser Zeit habe ich schon sehr viele Behauptungen gelesen bzw. gehört. ( Einer hat sogar mal felsenfest behauptet, dass sein Kumpel eine Zeitmaschine hätte und damit hätte dieser die Kreuzigung von Jesus beobachten können.) Umgekehrt habe ich aber nur sehr wenig gefunden, was tatsächlich einer kritischen Überprüfung standgehalten hat. Diese Erfahrungen haben mich gelehrt, dass es besser ist, wenn man nicht so einfach jede Behauptung glaubt.
Diese konkrete Behauptung von Dir, dass Du zwei allwissende Menschen persönlich kennst, würde ich (nach meinen Erfahrungen) als nicht glaubhaft einstufen. Ich vermute, dass diese Leute bei ihrer Selbstdarstellung etwas übertrieben haben (oder dass Du hier in der Darstellung etwas übertreibst).
Wärst Du denn bereit (bzw. wären diese Leute bereit), diese ungewöhnliche Behauptung unter Beweis zu stellen? Ich könnte u.B. eine ganz einfache Frage stellen, deren Antwort nicht allgemein bekannt ist - also etwas, was man nicht so einfach aus dem Internet recherchieren kann. (z.B. welchen Familiennamen meine Großmutter mütterlicherseits bei ihrem Tod hatte). Wer allwissend ist, müsste doch eigentlich eine solche Frage beantworten können.
Es gibt so viele drängende Probleme der Menschheit, wo die Hilfe eines Allwissenden sehr sinnvoll sein könnte. Wenn es so viele allwissende Menschen gibt, dass Du schon zwei Allwissende kennst, dann wundert es mich schon etwas, dass diese allwissenden Menschen nichts dazu beitragen, dass diese drängenden Probleme gelöst werden.
Mir ist natürlich absolut klar, wie einfach es ist, diesen Fragen rhetorisch auszuweichen, z.B. Wer allwissend ist, der muss nichts mehr beweisen. und Wer allwissend ist, der greift nicht in das Schicksal der anderen Menschen ein. usw. Im Laufe der Jahre habe ich auch schon sehr viele dieser typischen Ausweichfloskeln kennen gelernt.
Eine ganz andere Frage wäre noch: Würde jemand, der zwei Allwissende kennt, auf diese Weise in einem Forum diskutieren, wie Du es tust? Auch das passt für mich nicht so richtig.
Allegrah>
> Sämtliche Lösungen sind bereits vorhanden. Du interpretierst vieles bzgl. Zeit-Raum
> in das Geschehen hinein, wie Lehre, Entwicklung, Ziele,....etc.
Das tue ich ganz bewusst. Mir ist schon klar, das die Ebene der göttlichen Prinzipien zeitlos ist (ebenso wie die Gesetze der Mathematik zeitlos sind). Aber das Zeitlose ist nur im Zeitlichen erkennbar und erlebbar. Oder anders ausgedrückt: Das Zeitlose offenbart sich im Zeitlichen (bzw. im Vergänglichen).
2 und 2 sind 4, waren 4 und werden immer 4 sein. Das ist ein ganz einfaches Beispiel für ein zeitloses Prinzip. Aber ein Kind braucht etwas Zeit, um dieses Prinzip zu verstehen. Und wenn es Äpfel benutzt, um Zählen zu lernen, dann sind auch diese Äpfel der Zeit unterworfen. Die Äpfel halten sich nicht ewig.
> Der eigentliche Grund hat was mit Freude zu tun, da alles Wissen in der
> gegenwärtigen Ewigkeit bereits vorhanden ist. Es wird nur partiell ausgeblendet
> und erneut erlebt, um des Erlebens wegen, weniger um des Lernens wegen.
> Ist ein Boot-Sektor (Seele, wenn du es so sehen möchtest) voll, wird er einmal
> geleert und fängt anschließend, wenn gewollt, von vorne an.
An dieser Stelle sind wir gar nicht so weit auseinander. Es ist auf jeden Fall sehr viel Wissen in der höheren Wirklichkeit schon vorhanden und wird bei unserer Inkarnation ausgeblendet, um wieder neu erlebt zu werden. Und dieses Erleben beschreibst Du ja auch mit sehr zeitlichen Begriffen (wenn Du z.B. sagst, dass es von vorne anfängt). Ich würde es nur nicht so weit verallgemeinern, das alles Wissen bereits vorhanden ist. Nun zum Thema Freude: Nach dem, was ich weiß, soll es tatsächlich Seelen gegen, die freiwillig und mit Freude in diesen Zyklus gehen. Es soll aber auch Seelen geben, die dieses Training eher widerwillig mitmachen (weil sie es müssen).
> Kannst du diesen Schlüssel näher erläutern und beschreiben?
Ja. Siehe:
http://home.arcor.de/elias_erdmann Dort steht es ganz ausführlich.
Hier nur ganz kurz, worum es geht:
Vor ein paar Jahren habe ich mich mit der antiken Vier-Elemente-Lehre beschäftigt und stand in diesem Zusammenhang vor der Frage: Wenn man die Elemente paarweise als Kreuzstruktur anordnet, welche Elemente stehen sich dann gegenüber.
Vier Elemente kann man grundsätzlich auf drei Arten kombinieren:
1. Wasser-Erde; Luft-Feuer
2. Wasser-Luft; Feuer-Erde
3. Wasser-Feuer; Erde-Luft
Ich erkannte bei der symbolischen Interpretation dieser Gegensatzpaare, dass alle diese Kombinationen ihre Berechtigung haben und kam dabei ganz spontan auf die Idee, dass man diese drei Kreuze zu einer Dreifachkreuzstruktur zusammensetzen könnte - mit den drei Querbalken
1. Wasser-Erde
2. Wasser-Luft
3. Wasser-Feuer
und dem senkrechten Balken: Luft-Feuer-Erde-Luft
Weiterhin kann man die drei Ebenen den Elementen Luft, Wasser und Erde zuordnen.
Diese Überlegungen mögen im ersten Moment sehr abstrakt klingen, aber sie hatten tatsächlich für mich sehr weitreichende Konsequenzen. Sie haben dazu beigetragen, dass ich mit einem Schlag sehr viele mythische Texte öffnen konnte, wobei ich das Konzept mit der Zeit immer mehr korrigierte, erweiterte und ergänzte.
Am deutlichsten habe ich diese Struktur in der biblischen Schöpfungsgeschichte wiedergefunden. Wenn z.B. am dritten Schöpfungstag Wasser und Erde getrennt werden, dann entspricht das einer Wasser-Erde-Polarität. Und wenn am fünften Schöpfungstag die Tiere der Luft und des Wassers geschaffen werden, dann handelt es sich um eine Luft-Wasser-Polarität.(Die Erd-Tiere kommen erst einen Tag später.)
Wenn man diese Kreuzstruktur mit drei Querbalken anschaut, dann sieht es tatsächlich so ähnlich aus wie eine Wirbelsäule mit drei Rippenpaaren. Die Sache mit Adam und der Rippe hat also durchaus ihren tieferen Sinn. Und es gibt noch viele andere Details, die sich auf diese Weise erklären lassen.
Es war somit offensichtlich, dass die Schöpfungsgeschichte auf dieser Dreifachkreuzstruktur basiert. Und umgekehrt: Die Dreifachkreuzstruktur war der Schlüssel, um die esoterische Denkweise verstehen zu können, die der biblischen Schöpfungsgeschichte zugrunde liegt.
So richtig spannend wird die Sache aber erst, wenn man diese symbolische Sichtweise nicht mehr nur auf die Bibel anwendet, sondern auch auf die inneren Bilder, die aus der Tiefe unserer Seele kommen (z.B. Träume, Phantasien, ...) So, wie man das Geistige erkennen kann, das in den biblischen Texten enthalten ist, so kann man auch das Göttliche erkennen, das sich IN UNS offenbart. Das ist nämlich eine ganz ähnliche Sprach, die in beiden Fällen verwendet wird. Deshalb kann man die biblischen Geschichten regelrecht als Übungstexte verwenden, um diese Denkweise zu trainieren um die Sprache zu lernen, in der sich das Göttliche offenbart.
Mir persönlich ging es so, dass sich die beiden Prozesse wechselseitig verstärkt haben. Die esoterische Symbolik der biblischen Texte sensibilisierte mich immer stärker für die symbolische Sprache meiner inneren Bilder und auch umgekehrt.
Die Dreifachkreuzstruktur ist übrigens sehr eng mit dem kabbalistischen Lebensbaum verwandt. Und ich habe deshalb schon mehrfach darüber nachgedacht, ob es mir auch mit dem kabbalistischen Lebensbaum gelungen wäre, diesen Zugang zu finden. Diese Frage miss ich jedoch eindeutig verneinen. Obwohl der kabbalistische Lebensbaum sehr ähnlich ist, wäre es mir damit ganz sicher nicht gelungen. Mir ist jedoch in diesem Zusammenhang ein ganz seltsamer Effekt aufgefallen, als ich mich mit der symbolischen Alchemie beschäftigt habe. Wenn man die Methoden des Großen Werks in allegorischer Weise auf den kabbalistischen Lebensbaum anwendet, dann kann es tatsächlich passieren, dass man auf diese Weise auch über den kabbalistischen Lebensbaum einen Zugang finden kann. Ich weiß nicht, ob das von den mittelalterlichen Alchemisten so beabsichtigt war und man kann die Leute heute nicht mehr fragen. Aber es würde tatsächlich funktionieren, wenn man die Struktur auftrennt und wieder neu zusammenfügt (solve et coagula).
Herzliche Grüße
Elias