Allegrah>
> Warum tut ein Erleuchteter nichts gegen den Welt-Schmerz?
> Hier sollte man sich fragen, ob der tatsächlich erleuchtet ist?
> Wenn ja, dann hat er 2 Möglichkeiten:
> a. Er wacht aus seinen Träumen auf, womit die ganze Illusion komplett ausgelöscht wäre.
> b. Er träumt sich diese Illusion nach Geschmack zurecht.
Ganz offensichtlich hat Buddha weder die eine noch die andere Möglichkeit gewählt, sondern er hat sehr aktiv auf der irdischen Ebene gewirkt.
Zunächst einmal stellt sie aber für mich die ganz grundsätzliche Frage, ob die Welt wirklich eine Illusion bzw. ein Traum ist, oder ob diese umgangssprachlichen Begriffe nur in einem übertragenen Sinne verwendet wurden, um einen sehr viel komplexeren Sachverhalt gleichnishaft zu beschreiben. Wenn das der Fall ist, dann können wir nämlich nicht so ohne weiteres unsere Alltags-Erfahrungen, die wir mit Träumen und Illusionen haben, auf diese materielle Welt übertragen, denn wir müssen uns immer bewusst sein: Jeder Vergleich hinkt irgendwo. Wir können deshalb nicht immer vom Gleichnis auf die Wirklichkeit zurück schließen. (Wir können z.B. das Fließen des elektrischen Stroms mit einer Wasserleitung vergleichen. Wenn wir jedoch von diesem Gleichnis auf die Wirklichkeit zurück schließen und glauben, das der Strom raustropft, wenn man die Stromleitung beschädigt hat, dann irrt man sich.)
Wichtig ist nicht die physikalische Eigenschaft einer jeden Sache, sondern die Tatsache, dass sie, wenn wir mal bei deinem Beispiel bleiben, fliesst.
Ob Strom und Wasser leichter als Luft sind, nicht den selben Aggregatzustand haben, spielt bei der klaren Betrachtung eine nur höchst periphere Rolle. Wichtig ist die Quintessenz, die beide Aktivitäten miteinander verbindet. Das wäre bei deinem Beispiel der Fluss.
Was hat die Illusion nun wirklich mit unserer Wahrnehmung der Realität zu tun?
Beide haben eine Quintessenz, die sie miteinander verbindet: Sie sind beide Wahrnehmungsebenen, die vom Geiste erzeugt werden und auf seiner Ebene der Wirklichkeit keinen wahren Bestand haben. D.h. aus der geistigen Perspektive betrachtet gibt es weder die Trauminhalte noch unsere Art der wahrgenommenen Realität. Das bedeutet Leerheit. Der Raum, den wir laut Wahrnehmung unserer Realität im Geiste einnehmen sollten, ist "leer".
Da der Geist die einzige Wahrheit ist und das Einzige ist, was wirklich ewig ist, ausserhalb von ihm nichts sein kann, ist alles, was wir ausserhalb vom Geist (Dualität) wahrnehmen, nur Illusion.
Die materielle Ebene existiert im Geiste nicht wirklich, daher die lineare Zeit, der Fluss der Zeit. Träume sind wie Schäume, sie kommen und gehen. Hast du schon mal was Ewiges auf dieser Ebene gesehen?
Daher die Ähnlichkeit mit unseren Träumen, die ebenfalls kommen und gehen und wenn wir aufwachen, auf unserer Ebene keinen Bestand haben.
Der Träumer ist der Geist, der darin in verzerrter Form wahrnimmt, nämlich, als wäre diese Plattform der Realität, das Wahrste, was es gibt. In seinem Traum wird ihm nicht bewusst, dass er träumt und dass alles, wovon er träumt, nur seiner eigenen Fantasie entstammt.
So fängst du an den Elementen Bedeutung beizumessen und ich beobachte den Toaster. Wer sind wir beide im Grunde überhaupt? Beide er. Ein Geist und zwei Körper in Monolog mit sich selbst.
Wenn du Materie fixiert bist, wird dir diese Tatsache abgehen.
Das eigentliche Element, einige nennen es das "5." ist der Geist, der die anderen erzeugt. Daher kann man getrost von dem einen und einzigen Element sprechen, den es wirklich gibt. Alles andere....sind Bilder seiner Selbst, sogar die fundamentalen 4 Elemente der Materie.
Wenn du auf der materiellen Ebene nach irgendwelchen Wahrheiten ausserhalb von dir suchst, wirst du nur das finden, wonach du suchst, weil deine Grundeinstellung dazu sie wahr werden lässt. Sind sie damit aber auch auf der geistigen Ebene wahr? Nein. Dort ist nur der Geist und ausserhalb von ihm ist nichts, daher Nichts wie Leerheit. Die materielle Ebene erscheint dir daher realer als deine Träume, weil der Geist in der Form deiner Person, sich darin verfangen hat, wie du in deinen Träumen dich dort verfängst und deine Trauminhalte als „real“ betrachtest. In deinen Träumen ist die einzige Realität, die du kennst, der jeweilige Traum und seine Inhalte. Auf dieser Ebene ist die einzige Realität, die du wahrnimmst, die Ebene dieser deiner Realität und ihre Inhalte. Du fängst darin an, die Inhalte näher zu betrachten, darunter du die Elemente und auf meiner Seite ich den Toaster. Doch nehme alles weg, das vergeht, so bleibt nur der Geist übrig und nur der ist von einziger Wahrheit und Ewigkeit. Alles andere ist linear, vergänglich und ohne stetiges Fundament. Daher kannst du den Geist, dessen Eigenschaft du bist, nicht erkennen, weil du auf die Person deiner Selbst fixiert bist, was allg. als Ego betrachtet wird. Und wiederum daher sagt man, dass Erleuchtung dann geschieht, wenn die Ego- (Persönlichkeit) Fixiertheit nachlässt. Der Geist, der den Traum von Elias träumt, bemerkt dann, dass er nicht Elias ist. Der Elias ist nur eine Illusion, eine Illusion des Geistes. Wenn er desillusioniert wird, erkennt er die Wahrheit und wird sich seiner Selbst bewusst.
Mir fällt z.B. auf, dass es auch ganz andere Gleichnisse gibt, die im übertragenen Sinne den gleichen Sachverhalt beschreiben, z.B. die Schatten an der Höhlenwand in Platons Höhlengleichnis. Wenn wir dieses andere Gleichnis zugrunde legen, dann können wir uns auch nicht nach belieben in eine andere Schattenwelt hineinträumen, weil wir nämlich in diesem Gleichnis nicht der Erzeuger dieser Schattenwelt sind (sondern nur die Betrachter).
Was es nicht wirklich gibt, kann auch keinen Erzeuger im wahrsten Sinne des Wortes haben. So bleibt eben nur das Beobachten der Illusionen, die auf Eigenschaften des Träumers hinweisen.
Aus meiner Sicht (und nach meiner ganz persönlichen Erfahrung) geht es eigentlich darum, verschiedene Ebenen der Wirklichkeit zu beschreiben (bzw. verschiedene Bewusstseinsebenen). Und weil das in dieser Form viel zu abstrakt klingt, wurde der Vergleich von Wachbewusstsein und Schlafbewusstsein gewählt, um dieses Prinzip zu versinnbildlichen. (Letztendlich geht es um die Ebene der Ideen und Prinzipien, die dieser Welt zugrunde liegen bzw. um die direkte Wahrnehmung dieser Ebene.)
Und was erhoffst du auf diesen Ebenen des Bewusstseins zu finden?
Was verstehst du unter „Ebenen der Wirklichkeit“?