Das absurde ist: ich habe gerade ein neues Projekt begonnen. Finanziert und alles. Im Normalfall würde ich mich sehr darüber freuen.
Nun bin ich dran und ich mach auch alles. Alles, alles, alles, was man dafür machen muss.
Ich erledige es wie ein Uhrwerk, aber es berührt mich Null.
Ein Beispiel: vor einigen Tagen treffe ich einen Interviewpartner. Einen tollen, kompetenten, berühmten. Einen, den ich sonst bewundert hätte, weil ich ihn auch echt für seine Leistungen, sein Leben bewundere. Einen, dem ich sonst geschmeichelt hätte, weil er eitel ist und das auch braucht. Einen, der für mich eine Ausnahme gemacht hat und extra gekommen ist,
obwohl er sonst immer erst nach Wochen einen Termin vergibt.
Weißt Du, was ich gemacht habe?! Ich habe ihm zugehört und Notizen gemacht und dann bin ich irgendwie innerlich abgedriftet.
Und habe mitten im Gespräch, als er gerade etwas Persönliches erzählt hat, den Kopf gehoben, ihn angesehen und gefragt:
"Wissen Sie vielleicht, wie spät es ist? Ich muss noch wohin!"
Seine Miene ist eingefroren, er war tödlichst beleidigt! Und ich habe es sogar verstanden. Hab mich total entschuldigt! ich weiß selbst nicht, was da in mich gefahren ist - sowas würde ich sonst niiiiiie machen, so eine unsensible, abwesende Bemerkung...


Aber mir wars in dem Moment wurscht.