Also, die instinkte verstehst du am besten, wenn du die tiere hernimmst, in der biologie ist das die disziplin vergleichende verhaltensforschung (u. a. von konrad lorenz begründet).
Da gibt es mal die grundlegendsten körpererhaltenden triebe, das ist fressen, trinken, schlafen, atmen. Die haben schon die niedrigsten tiere, und ich glaube, bei den meisten menschen sollten sie soweit funktionieren (wenn nicht, kann man von einem organischen problem im gehirn ausgehen, und dann ist der doktor angebracht).
Dann gibt es eine reihe von sozialen verhaltensformen, die auf konkurrenz und hierarchie abzielen. Die ziegen in unserem ziegenhof haben eine rangordnung, die sie sich irgendwann erkämpft haben, und wenn es etwas zu fressen gibt, darf die ranghöchste als erstes und am meisten fressen, und die rangniederen müssen warten und hoffen, dass was übrigbleibt. (Außer es ist reichlich genug für alle da, etwa auf der weide, dann fressen sie friedlich gemeinsam.)
Dieser instinkt bewirkt bei uns menschen eine ganze reihe verrückter dinge. Einerseits das streben nach sozialer überlegenheit, wie bei den ziegen, bis hin zum machtwahn von politikern und wirtschaftsbossen. Und dann auch noch die gier nach geld, weil geld einerseits versorgung bedeutet, aber auch, dass man in der hierarchie weiter oben steht. Und am schlimmsten ist, dass dieser instinkt auch jede form der gewalt bewirkt, wozu es in der heutigen zeit ja beispiele bis zum überdruss gibt.
(Wenn ich so drüber nachdenke, kann ich mir kaum vorstellen, dass du mit diesem instinkt probleme hast, weil du bist sehr friedlich, sicher nicht geldhungrig, und willst dich wohl auch nicht über andere stellen.)
(Vielleicht ein kleines problem wäre möglich, wenn du ein starkes verlangen nach sicherheit hast, weil das gehört auch noch dazu.)
Das war also soweit der selbsterhaltungstrieb. Er hat noch ein paar andere facetten, zum beispiel kann es sein, dass jemand, der verfressen ist, weniger ein problem mit seinem hungergefühl hat, sondern eher vom selbsterhaltungstrieb übermäßig besessen ist, und oft findet man eine charakterkombination aus fettsucht, gier (nach allem möglichen), ellbogendenken, etc. (Wobei man spekulieren kann, ob jene dicken leute, die mehr auf verbrüderung stehen, kein ellbogendenken haben, oder ob dieses bloß von den sozialen trieben überdeckt ist.)
Gut, dann gibt es die sozialen triebe, die kann man sowohl als selbst- als auch als arterhaltungsinstinkte sehen. Dazu gehört halt kommunikationsbedürfnis, zuneigung zu den mitmenschen, hilfsbereitschaft, freude an kindern, etc.
Damit sollte bei dir doch auch alles in ordnung sein?
Und, na ja, und schließlich gibt es den arterhaltungstrieb, also dass man manchmal ganz geil wird und gleich mit jemand ins bett will. Und dass man als frau gern ein baby hält und ihm die brust gibt.
Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber lebst du das auch? Hast du ein erfülltes sexleben, oder hast du vielleicht einen unerfüllten kinderwunsch?
Ich bin heute etwas verwirrt, also entschuldige bitte, wenn diese darstellung der menschlichen instinkte nicht so klar ist, wie ich sie gerne gehabt hätte. Hoffe, der springende punkt kommt trotzdem irgendwie rüber.