Warum "True Crime" ein Problem ist

Niflheimr

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Der weiße Ring informiert

"Die dunkle Seite des True-Crime-Booms

Wenn es immer mehr True-Crime-Formate gibt, die über wahre Verbrechen berichten, dann gibt es auch immer mehr Verbrechensopfer, deren Geschichte öffentlich erzählt wird – und die dadurch vielleicht ein zweites Mal verletzt werden. Ein Lagebericht zu True Crime in Deutschland."


https://forum-opferhilfe.de/true-crime-report-die-dunkle-seite-des-booms/


 
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Das finde ich auch. Eine Freundin von mir hat mir schon ein paar Stern-Hefte davon immer einfach so mitgebracht.
Ich konnte das nicht lesen, weil ich es völlig unagemessen finde, wirkliche Taten so gebündelt und formiert nur zur Unterhaltung zu konsumieren. In Illustriertenform. So mehrere in einem Heft, "was hätten´s denn gern".
Ich musste das wegschmeißen.
Wenn man sich für sowas interessiert, und es läuft mal eine extra verfilmte Doku über einen Fall mal oder über eine Serie, die auch aufklärt und warnt, auf extra Dokukanälen wie zdf info, na gut.
Aber am Kiosk nach dem Motto "Och, schick, bisschen true crime zum Käffchen"
oder zur besten Sendezeit im Unterhaltungsformat in der ARD..
Nicht meins.
 
Ich finde es auch nochmal was anderes, wenn es historische Fälle wären, wo wirklich sicher ist, es lebt niemand mehr.
Diese Tannöd-Sache oder diese Hotel-Morde in Chicago (?) um die Jahrhundertwende.
Aber wenn Leute noch leben, die damit zu vllt tun haben...nee.
 
Der weiße Ring informiert

"Die dunkle Seite des True-Crime-Booms

Wenn es immer mehr True-Crime-Formate gibt, die über wahre Verbrechen berichten, dann gibt es auch immer mehr Verbrechensopfer, deren Geschichte öffentlich erzählt wird – und die dadurch vielleicht ein zweites Mal verletzt werden. Ein Lagebericht zu True Crime in Deutschland."


https://forum-opferhilfe.de/true-crime-report-die-dunkle-seite-des-booms/


Man kommt als Angehöriger auch ohne eigenes Zutun manchmal völlig unvorbereitet zum Handkuss.

Hab ich selber erlebt, dass mir viele Jahre nach der Tat eines Morgens beim Frühstück einen riesiges Foto meines getöteten Mannes aus der Zeitung entgegensprang.
Ich war völlig von der Rolle und als ich dann den Text las, bekam ich erst mit, dass der Täter ein Wiederaufnahmeverfahren angestrengt hatte (welches später abgelehnt wurde) und schon war der Boulevard wieder voll mit all den Grausamkeiten, die man jahrelang versuchte, wieder aus dem Kopf zu bekommen.....

Das ist Folter auf Raten und die Journalisten sollten sich auch darüber einmal Gedanken machen, was sie damit anrichten können.
Man könnte auch ohne Details in Kurzfassung darüber berichten, aber das füllt halt nicht die Seiten.....
 
dann gibt es auch immer mehr Verbrechensopfer, deren Geschichte öffentlich erzählt wird – und die dadurch vielleicht ein zweites Mal verletzt werden.
darüber habe ich mir bis jetzt kaum Gedanken gemacht.
Ich fand jetzt eher, dass man daraus vielleicht was lernen kann, um nicht selber Opfer zu werden, wie bei den jetzigen häufigen Fakeanrufen von der Polizei oder Microsoft, oder den diversen Neffentricke, oder jetzt dieser Taxifahrer in Wien, der seine Gäste betäubt und ausraubt.
 
Mir fällt auf, dass viele Menschen über die in True Crime berichtet wird, selbst die Öffentlichkeit gesucht haben. Die Frau, die im Gerichtssaal den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter erschoss, war da nicht die einzige.
 
Eine Freundin von mir hat mir schon ein paar Stern-Hefte davon immer einfach so mitgebracht.
Ich konnte das nicht lesen, weil ich es völlig unagemessen finde, wirkliche Taten so gebündelt und formiert nur zur Unterhaltung zu konsumieren. ...

Hatte ich noch gar nicht mitbekommen. Hab grad mal gegoogelt, was das ist.
Ist ja geschmacklos. Na der Stern halt. Auch nur noch reißerisch und widerlich.
 
Mir fällt auf, dass viele Menschen über die in True Crime berichtet wird, selbst die Öffentlichkeit gesucht haben. Die Frau, die im Gerichtssaal den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter erschoss, war da nicht die einzige.

Wenn solche Formate, ob für TV oder sonstwas, sich auf Personen beschränken, die das selber wollen, dann ist´s ja gut.
Nur üblicherweise gehören ja mehrere Personen zu so einer Geschichte. Ob die jeweils alle einverstanden sind?
 
Ich finde es auch nochmal was anderes, wenn es historische Fälle wären, wo wirklich sicher ist, es lebt niemand mehr.
Diese Tannöd-Sache oder diese Hotel-Morde in Chicago (?) um die Jahrhundertwende.
Aber wenn Leute noch leben, die damit zu vllt tun haben...nee.
Die Nachkommen leben aber noch.
 
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"Die dunkle Seite des True-Crime-Booms

Wenn es immer mehr True-Crime-Formate gibt, die über wahre Verbrechen berichten, dann gibt es auch immer mehr Verbrechensopfer, deren Geschichte öffentlich erzählt wird – und die dadurch vielleicht ein zweites Mal verletzt werden. Ein Lagebericht zu True Crime in Deutschland."


https://forum-opferhilfe.de/true-crime-report-die-dunkle-seite-des-booms/


Ja, schon in den damals noch weitaus weniger inflationären, Neuland betretenden Anfangszeiten - war „True-Crime“ bereits ein „Gassenhauer“ – Der aber scheinbar nicht nur lediglich in fremden Intimsphären schnuppern wollende Voyeure vor den Bildschirm gelockt hatte.
Zitat:
„Ich bin als Jugendlicher 1976 im Rahmen der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ auf den WEISSEN RING aufmerksam geworden. Der Moderator Eduard Zimmermann stellte die Notwendigkeit und die Zielsetzung des Vereins vor.“


Aktuell ist übrigens gerade eine sehr kritische Doku über den Papa aller True-Crime-Formate (Eduard Zimmermann) in der ZDF mediathek zu sehen.
Zitat:
„Die Doku der Grimme-Preisträgerin Regina Schilling widmet sich den ersten Jahrzehnten der ZDF-Reihe "Aktenzeichen XY... ungelöst", die der damals 38-jährige Journalist Eduard Zimmermann produzierte und moderierte.“
 
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