Warum "True Crime" ein Problem ist

Aktenzeichen xy habe ich noch nie geschaut, aber auch der ganze andere Kram nicht. Ich verstehe nicht, wie man daran Spaß haben kann....

Es geht auch nicht darum, das diese Sendungen oder Zeitungsartikel , Angst machen sollen, sondern um Re - Traumatisierung ( hätte man doch mal die Links angeschaut). Der weiße Ring hat dazu umfangreich recherchiert.
 
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Sollte man differenziert betrachten. Für mich macht es keinen Unterschied in und mit welchem Unterhaltungsmedium True Crime Fälle veröffentlicht werden.
Zudem verarbeiten einige Bedtroffene so ihr Schicksal. Andere haben nicht das Bedürfnis. Für sie ist es sehr schlimm sich in den Medien wiederzufinden.
Solange Journalisten keine Eigenverantwortung übernehmen, wird man sich nicht schützen können.
 
Die Erfolgsquote beträgt über 39%. Von "Spaß" würde ich bei der Sendung allerdings nicht sprechen. Interessant finde ich hinsichtlich des Themas die Ausführungen der Kriminalpsychologin Lydia Benecke.
 
Die Erfolgsquote beträgt über 39%. Von "Spaß" würde ich bei der Sendung allerdings nicht sprechen. Interessant finde ich hinsichtlich des Themas die Ausführungen der Kriminalpsychologin Lydia Benecke.
Dann sind alle hier, die in Threads wie dem Russlandkrieg, Frauendiskriminierung, Rassismus etc. unterwegs sind, nur zum Spaß da, weil das ja alles so was von luschtig ist.
Wußte ich auch noch nicht.
Hier lernt man jeden Tag was Neues.
 
Aktenzeichen xy habe ich noch nie geschaut, aber auch der ganze andere Kram nicht. Ich verstehe nicht, wie man daran Spaß haben kann....

Es geht auch nicht darum, das diese Sendungen oder Zeitungsartikel , Angst machen sollen, sondern um Re - Traumatisierung ( hätte man doch mal die Links angeschaut). Der weiße Ring hat dazu umfangreich recherchiert.
"XY ungelöst" dient der Aufklärung. Die Polizei hat durch die Sendung eine große Reichweite um die Bevölkerung zu erreichen. Das hat auch schon geholfen um Fälle aufzuklären.
Mit Spaß und Unterhaltung hat das nichts zu tun.
 
"Medical Detectives" finde ich wirklich gut. Die ganzen Nachahmer kenne ich nur vom mal zappen und Podcasts gar nicht. "M.D." kommt ohne Effekthascherei aus, hat eine große Ruhe, die Anteil nehmen läßt, ohne zur Gafferei zu verkommen. Dazu sind alle, die dort zu Wort kommen, menschlich zu echt. Das Konzept ist sachlich und dabei immer nah am Menschen.

Angehörige, die erzählen, machen den Eindruck, daß sie das Geschehene für sich soweit verarbeiten konnten. Ihre Emotionen kommen authentisch rüber und gefaßt, so als hätten sie zuvor bereits gute Begleitung gehabt. Sie werden gut zurecht gemacht im Studio gezeigt und nicht etwa zerzaust irgendwo auf der Straße von einem sensationslüsternen Reporter überrascht. Allein das vermittelt schon ihre freiwillige und bewußte Teilnahme an der Reportage.

Das alles mag simpel klingen, will aber von einem anderen Format so erstmal geleistet sein. Mein Fazit ist also, daß unter gewissen Voraussetzungen Berichte über echte Verbrechen für mich vertretbar sind. Anders aber nicht.

"Aktenzeichen XY" war für seine Zeit von ebensolcher Qualität. Es muß jetzt nicht im Zuge des neuen Trends, gutes Altes in Grund und Boden zu treten, verrissen werden. Mit "Journalismus" gar hat DAS meiner Meinung nach nix zu tun. Der Journalismus scheint ein ernstes Problem mit sich selbst zu haben. Man kann nur hoffen, daß es bei seinem aktuellen Tief nicht für länger bleibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ging um Aktenzeichen XY...ungelöst.
Bei häuslicher Gewalt, damals wie heute, sind die meisten Fälle recht schnell gelöst.
Sind sie das? Ich denke eher, dass die Dunkelziffer in diesem Bereich sehr hoch ist, und viele Gewalttaten im häuslichen bzw. familiären Umfeld nicht zur Anzeige gebracht werden, weil die Opfer sich völlig zu Unrecht schämen, oder die Schuld bei sich suchen. Vielleicht könnte man in der Summe mehr Gewaltverbrechen verhindern, wenn man darüber aufklärt, dass es viel gefährlicher ist, den Partner, dem "die Hand ausgerutscht" ist, nicht direkt beim ersten derartigen Vorfall zu verlassen und anzuzeigen, als zu trampen. Dass man nicht selbst dafür verantwortlich ist, wenn man Opfer von Gewalt wird und auch kein Sonder- oder Einzelfall.

Und getrampt bin ich nie, entweder ich hatte das Geld, um von A nach B zu kommen oder ich habe es eben gelassen.
Als Mann ist das wahrscheinlich was anderes, als als Frau, aber ich bin in meiner Jugend viel durchs In- und Ausland getrampt und möchte die vielen schönen und spannenden Begegnungen, die ich dabei hatte, nicht missen.
In der von @Elfman verlinkten Doku "Diese Sendung ist kein Spiel" wird übrigens darauf hingewiesen, dass die größte Gefahr beim Trampen statistisch darin besteht, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden.
 
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Sind sie das? Ich denke eher, dass die Dunkelziffer in diesem Bereich sehr hoch ist, und viele Gewalttaten im häuslichen bzw. familiären Umfeld nicht zur Anzeige gebracht werden, weil die Opfer sich völlig zu Unrecht schämen, oder die Schuld bei sich suchen.
Ja, sind sie. Sie sind aufgeklärt, auch wenn sie nicht zur Anzeige gebracht werden. Es bedarf in diesen Fällen keiner Hilfe der breiten Öffentlichkeit. Und so tragisch es auch ist: Viele Frauen wollen ihren (Ex)-Partner nicht anzeigen. Selbst Frauen, die vor ihren Männern geflüchtet sind, kehren oft zu ihm zurück, wenn er zum tausendsten Mal verspricht sich zu ändern. Oder auch aus Mitgefühl.
 
Es bedarf in diesen Fällen keiner Hilfe der breiten Öffentlichkeit.
Doxh, in Form von Aufklärung, mit Hinweisen zu den nötigen Hilfstellen. S. Weißer Ring....



Selbst Frauen, die vor ihren Männern geflüchtet sind, kehren oft zu ihm zurück, wenn er zum tausendsten Mal verspricht sich zu ändern. Oder auch aus Mitgefühl.
Das sind Vorurteile.

Zumindest in vielen Fällen. Da spielen ganz andere Faktoren, noch eine wesentlich größere Rolle.
 
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Es geht ... um Re - Traumatisierung

Ich würd annehmen, daß jemand, der von sich weiß, daß er solche
Belastungen mit sich herumträgt, sowas dann eben nicht guckt.

Ich gucke zum Beispiel keine Horrorfilme, weil ich weiß, daß mir
die nicht gut tun, kann aber nicht erwarten, daß deswegen die
ganze Sparte Horrorfilm und alle diese Filme abgeschafft werden.

Etwas Altes kann durch so viel Verschiedenes und oft auch ganz
Unerwartetes wieder hochgeholt werden. Dazu braucht es nicht
eine filmische Darstellung von etwas ganz Ähnlichem. Es kann ein
Satz sein, den man hört, die Ähnlichkeit einer Person, ein Geruch
und vieles mehr. Davor kann man sich nicht dauerhaft abschotten.
 


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