nachtrag zu: die augen offen halten.
wir sind vor ca. 10 jahren in diesen kleinen ort gezogen. in der nachbarschaft gibts eine familie mit jetzt insgesamt 6 kindern. die ältesten 4 (3 mädls und 1 bub) sind vom ex-ehemann, die 2 kleineren vom jetzigen ex-freund.
der ältere bub (vom ex-mann) war damals schon sehr verhaltensauffällig. die kleineren kinder wirkten total versandelt und vernachläßigt (liefen zB im winter in der früh im pyjama auf der strasse rum, weil die mutter nachts arbeitete und in der früh/am tag natürlich total erledigt war).
wir sahen einmal, wie der ältere bub mit dem fahrrad dem am boden liegenden kleinen über den bauch fuhr. mein mann wurde darauf hin sehr wütend und lief dem burschen nach, der sich daheim versteckte. mein mann kündigte der mutter an, dass er sie anzeigen werde wegen vernachlässigung (das jugendamt ging zu derzeit dort zwar eh schon ein und aus, aber die zustände waren echt arg)).
und was war????? sehr viele in unserer strasse, die sich zuvor das maul zerrissen hat über die zustände in dieser familie, die zeigten plötzlich auf UNS!!!! sowas können wir nicht machen, wir dürfen uns da nicht einmischen. die arme frau ist eh schon am boden, da darf man nicht hintreten .
aber WEGSCHAUEN darf man???
hallo- dazu wollt ich noch was sagen.
ich finde nicht, daß "mit anzeige drohen und dem kind wütend nachlaufen" besonders viel hilft.
der mutter wäre vielleicht mehr geholfen, wenn mal jemand hingehen würde und fragen würde, ob man mal ein paar stunden auf die kinder aufpassen sollte, damit sie mal zeit für sich hat?
ich meine, sie hat 6 kinder, arbeitet nachts damit sie die erhalten kann, hat offensichtlich probleme in ihren beziehungen, muss am tag den schlaf nachholen- klar machen die kids dann was sie wollen.
aber helfen tut ihr der mama doch nicht damit, daß ihr wütend zu ihr rennt und ihr mit anzeige droht?
HILFE- darunter verstehe ich, daß man mal zu ihr geht, und ihr wirklich anbietet, mal ne weile auf die kinder zu schauen, oder ihr mal die wohnung zu putzen, oder sie mal auf einen kaffee einzuladen, irgendwas, damit sie merkt, sie ist angenommen, ihr wird geholfen, sie kann jederzeit mal rüberkommen, wenn ihr alles zu viel wird.
das was du da beshreibst wäre für mich eben grad wieder das, was ich unter "soziales umfeld hat versagt" verstehe.
nachrennen und anzeigen- das kann -entschuldige meine ausdrucksweise- wirklich jeder trottel.
klar muss man sich mehr bemühen wenn man wirklich helfen will und wirklich was ändern will.
der einfachere weg ist es nicht.
aber wenn sich erfolge einstellen dann ist das was wunderbares und schönes. dann hat man freunde dazugewonnen, und sieht auch daß es den kindern besser geht, der mutter besser geht. versetz dich mal in ihre lage.
herzgrüsse,
wolkenflug