Warum macht eine Mutter so etwas?

Manche haben einfach eine Kurzschluss-Reaktion oder es staute sich alles nach den Jahren auf.
Warum zum Teufel geben sie ihre Kinder nicht einfach in ein Heím oder zu einer Pflegefamilie, wenn sie doch genau wissen, dass sie mit ihnen nicht fertig werden!? o.o"

Weil sie meinen, die Gesellschaft erwartet von Ihnen, dass sie es alleine schaffen. Ein Eingeständnis von Versagen ist immer schwer!
 
Werbung:
Manche haben einfach eine Kurzschluss-Reaktion oder es staute sich alles nach den Jahren auf.
Warum zum Teufel geben sie ihre Kinder nicht einfach in ein Heím oder zu einer Pflegefamilie, wenn sie doch genau wissen, dass sie mit ihnen nicht fertig werden!? o.o"

weil man vielleicht nicht zugeben kann,dass man überfordert ist? weil die gesellschaft erwartet,das beste zu tun oder man es sich selber erwartet?

es gibt 1000 gründe dafür

und auch wenn man was tut,zumindest bei uns in österreich ist es so,dass man dann vom jugendamt gesagt bekommt,man kann ja das kind adptieren,wenn man 12000 schilling(vor ein paar jahren) hat,dann können sie das kind/den jugendlichen in ein heim aufnehmen,denn der staat hat das geld nicht und will es auch nicht.
oder wie ich voriges jahr auch ein 2jähriges misshandeltes mädchen auf anfrage vom jugendamt aufgenommen hab,mitsamt der mutter und ihrem lebensgefährten,denen ich *zeigen* sollte wie man ein kind aufzieht,einen haushalt führt usw.dann war ich die tagesmutter von dem kind,hab nie einen cent gesehen dafür und bin dann auch noch selber in schulden gerast,wo ich den strom usw nicht mehr zahlen konnte.nach anfrage,ob ich denn nicht ein bisschen geld dafür bekommen könnte? hat es geheißen,ich hätte es nicht machen müssen und auch nicht dürfen(von einer anderen jugendamtsbetreuerin)

und so werd ich sowas sicher nicht mehr machen
übrigens das kind ist nachwievor bei ihrer mutter.es ist eine zeitlang eine familienhelferin jede woche 1mal zu ihr um ihr zu helfen,den haushalt zu führen und das kind richtig zu erziehen.
zu guter letzt heißt es am jugendamt,es besteht keine gefahr und ist alles in ordnung(ich weiß,dass es noch immer so wie vorher ist):escape:
 
Hab ich auch gesehen :(

Finde das so schrecklich!!! Während andere Frauen keine Kinder bekommen können, bringen andere sie sie um...und was bringt es ihnen?
Nix!
Es veleiht ihnen wahrscheinlich nur ein besseres Gefühl!

Schande über diese Mütter! :wut2:
Nein. Verleiht ihnen kein besseres Gefühl.

Das Problem liegt woanders. Das liegt darin, daß in zu groß werdenden Gruppen - da gibt es Studien drüber - das Vorbeischauen, Nichtwahrnehmen zu einer Überlebensstrategie wird. Es liegt sozusagen in uns drin, daß wir aus Selbstschutz nicht mehr hinschauen, was denn eigentlich rund um uns geschieht. Weil wir zu viele Reize nicht verarbeiten können.

Das heißt, ein funktionierendes System müßte darauf abzielen, mit einander vernetzte überschaubare Kleingruppen zu schaffen - anstatt all diese Riesenkonstruktionen, wo der einzelen nur mehr eine Null ist und sich auch so benimmt. Dann würde es nicht so weit kommen, daß wir solche Sachen in der Zeitung finden müssen.
 
Hatte neulich zum Thema auch noch wieder einen kleinen Beitrag gehört. Da wurde auch die Frage gestellt, warum interessiert sich das Umfeld nicht. Eine mögliche Antwort war auch, wenn die Nachbarn denn nachfragen wo das Kind wäre, sagt Frau eben, sie hatte eine Fehlgeburt oder ähnliches. Dann herrscht betretenes Schweigen (und die Nachbarn fühlen sich ggf. noch schuldig, weil sie denken, mit ihrer Frage der Frau vielleicht Wunden gerissen zu haben) und das war es.

Kaji
 
Nein. Verleiht ihnen kein besseres Gefühl.

Das Problem liegt woanders. Das liegt darin, daß in zu groß werdenden Gruppen - da gibt es Studien drüber - das Vorbeischauen, Nichtwahrnehmen zu einer Überlebensstrategie wird. Es liegt sozusagen in uns drin, daß wir aus Selbstschutz nicht mehr hinschauen, was denn eigentlich rund um uns geschieht. Weil wir zu viele Reize nicht verarbeiten können.

Das heißt, ein funktionierendes System müßte darauf abzielen, mit einander vernetzte überschaubare Kleingruppen zu schaffen - anstatt all diese Riesenkonstruktionen, wo der einzelen nur mehr eine Null ist und sich auch so benimmt. Dann würde es nicht so weit kommen, daß wir solche Sachen in der Zeitung finden müssen.

Ich glaube du hast recht mit deiner Annahme.
 
nachtrag zu: die augen offen halten.

wir sind vor ca. 10 jahren in diesen kleinen ort gezogen. in der nachbarschaft gibts eine familie mit jetzt insgesamt 6 kindern. die ältesten 4 (3 mädls und 1 bub) sind vom ex-ehemann, die 2 kleineren vom jetzigen ex-freund.
der ältere bub (vom ex-mann) war damals schon sehr verhaltensauffällig. die kleineren kinder wirkten total versandelt und vernachläßigt (liefen zB im winter in der früh im pyjama auf der strasse rum, weil die mutter nachts arbeitete und in der früh/am tag natürlich total erledigt war).
wir sahen einmal, wie der ältere bub mit dem fahrrad dem am boden liegenden kleinen über den bauch fuhr. mein mann wurde darauf hin sehr wütend und lief dem burschen nach, der sich daheim versteckte. mein mann kündigte der mutter an, dass er sie anzeigen werde wegen vernachlässigung (das jugendamt ging zu derzeit dort zwar eh schon ein und aus, aber die zustände waren echt arg)).
und was war????? sehr viele in unserer strasse, die sich zuvor das maul zerrissen hat über die zustände in dieser familie, die zeigten plötzlich auf UNS!!!! sowas können wir nicht machen, wir dürfen uns da nicht einmischen. die arme frau ist eh schon am boden, da darf man nicht hintreten .
aber WEGSCHAUEN darf man???



hallo- dazu wollt ich noch was sagen.
ich finde nicht, daß "mit anzeige drohen und dem kind wütend nachlaufen" besonders viel hilft.
der mutter wäre vielleicht mehr geholfen, wenn mal jemand hingehen würde und fragen würde, ob man mal ein paar stunden auf die kinder aufpassen sollte, damit sie mal zeit für sich hat?
ich meine, sie hat 6 kinder, arbeitet nachts damit sie die erhalten kann, hat offensichtlich probleme in ihren beziehungen, muss am tag den schlaf nachholen- klar machen die kids dann was sie wollen.

aber helfen tut ihr der mama doch nicht damit, daß ihr wütend zu ihr rennt und ihr mit anzeige droht?

HILFE- darunter verstehe ich, daß man mal zu ihr geht, und ihr wirklich anbietet, mal ne weile auf die kinder zu schauen, oder ihr mal die wohnung zu putzen, oder sie mal auf einen kaffee einzuladen, irgendwas, damit sie merkt, sie ist angenommen, ihr wird geholfen, sie kann jederzeit mal rüberkommen, wenn ihr alles zu viel wird.

das was du da beshreibst wäre für mich eben grad wieder das, was ich unter "soziales umfeld hat versagt" verstehe.

nachrennen und anzeigen- das kann -entschuldige meine ausdrucksweise- wirklich jeder trottel.
klar muss man sich mehr bemühen wenn man wirklich helfen will und wirklich was ändern will.
der einfachere weg ist es nicht.

aber wenn sich erfolge einstellen dann ist das was wunderbares und schönes. dann hat man freunde dazugewonnen, und sieht auch daß es den kindern besser geht, der mutter besser geht. versetz dich mal in ihre lage.

herzgrüsse,
wolkenflug
 
aber helfen tut ihr der mama doch nicht damit, daß ihr wütend zu ihr rennt und ihr mit anzeige droht?

HILFE- darunter verstehe ich, daß man mal zu ihr geht, und ihr wirklich anbietet, mal ne weile auf die kinder zu schauen, oder ihr mal die wohnung zu putzen, oder sie mal auf einen kaffee einzuladen, irgendwas, damit sie merkt, sie ist angenommen, ihr wird geholfen, sie kann jederzeit mal rüberkommen, wenn ihr alles zu viel wird.

das was du da beshreibst wäre für mich eben grad wieder das, was ich unter "soziales umfeld hat versagt" verstehe.

nachrennen und anzeigen- das kann -entschuldige meine ausdrucksweise- wirklich jeder trottel.
klar muss man sich mehr bemühen wenn man wirklich helfen will und wirklich was ändern will.
der einfachere weg ist es nicht.

Super Beitrag!

Liebe Grüße
Reinfried
 
Mein Mann u. ich haben mal in einem ähnlichen Fall einer Nachbarsfamilie geholfen. Weil wir nicht tatenlos dastehen wollten. Ich würde es nie wieder machen. Plötzlich waren wir ein Teil dieser chaotischen Familie. Plötzlich mußten wir vor Gericht aussagen für oder gegen sie/ihn. Gegen den Hausvermieter oder für ihn. Waren drin in einem furchtbaren Chaos was uns nichts anging. Und umgeben von Menschen, mit denen ich sonst nichts zu tun gehabt hätte. Ich würde lieber nicht mehr persönlich helfen, sondern beim Jugendamt anfragen ... da habe ich nicht weggesehen, bin aber auch persönlich nicht drin u. muß Angst haben, dass plötzlich Leute vor meiner Tür stehen, die mich bedrohen.
 
@wolkenflug
natürlich hast du recht. es läßt sich hier nur in einem ganz minimalen rahmen beschreiben, was los war. nur ein kleines fragment. und da fiel mir als beispiel eben ein, dass wir diese mißstände aufzeigten und wir dafür die ärsche waren. (weil ja die frage war, warum jeder wegschaut)

ich könnt zu dem fall noch sehr viel mehr schreiben. würde aber als rechtfertigung klingen, was es nicht sein soll. die frau war nicht alleinerziehend für 6 kinder, sondern beide väter halfen soweit wie möglich mit.
fakt ist, dass wir uns danach um die kleinste gekümmert haben, sie hat bei uns gegessen, ordentliche kleidung bekommen (abgelegte von meinem sohn) und vor allem ansprache.

meine grundbotschaft bleibt, ob du jetzt die anzeige beim jugendamt als den richtigen weg siehst oder nicht, dass man auf keinem fall WEGschauen darf, weil man in der nachbarschaft keinen wirbel will.
 
Werbung:
Gerade kam im Fernsehen, dass am Wochenende eine Mutter ihrem Kind mit der Faust den Schädel gebrochen und fast ermordet hat , angeblich aus dem Grund, weil das Kind ohne Unterbrechung geschrien hat und sie überfordert war..

Langsam fragt man sich, in was für einer Gesellschaft wir leben... Unglaublich...
 
Zurück
Oben