Auch glaubt man früher, Vampire seien Tote, die zurückkehren um die Menschen zu ärgern; sie hätten an Türen geklopft und wenn man sie eingelassen habe Gegenstände zerstört. Sie klopfen; aus Freundlichkeit!?
Nee, um gesehen zu werden

Is doch nur halb so gruselig, wenn Dein Porzellan kaputt geht und Du Dir einreden kannst, das wäre ein schwaches Erdbeben gewesen
Ich sehe in diesem Zusammenhang Vampire und ihre auserkorenen Opfer als Aspekte ein und desselben menschlichen Geistes. Der lebendige und beseelte Mensch steht hier symbolisch für das Bewusstsein des Menschen, also alles das was Mensch ist, sein darf und auch gerne sein will. Der Vampir - tot und damit seelenlos. Er lebt ein unsterbliches Schattenleben auf Kosten der geopferten Seele, symbolisch für all die menschlichen Wesensanteile, die unterdrückt werden weil sie nicht seien sollen oder sein dürfen. Ihm wurde quasi die Lebensberechtigung abgesprochen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Gegebenheit, dass ein Vampir nur durch einen anderen Vampir entstehen kann - die Ausgrenzug muss sozusagen ins Blut "eingeimpft" werden, bevor ein sich daraus ein neues ausgegrenztes Sein entwickeln kann.
Irgendwo tief in sich ist sich Menschlein natürlich darüber im Klaren, dass unterdrücken und wegschieben alleine nicht reicht um etwas fernzuhalten, deshalb errichtet es um den lebendigen Anteil ein Gebäude aus Regelwerken und Warnsystemen, die den vampirischen Geist abhalten sollen. Aber wie alles Verdrängte begehrt der Vampir einlass, um sich am Blut und damit am Leben laben zu können. Und er muss auch nicht lange bitten und suchen, denn etweder hat das errichtete Gedankengebäude Konstruktionsfehler die er ausnutzen kann, oder der Mensch sehnt sich im Stillen nach seinem ausgegrenzten vampirischen Wesen - somit ist der Einlass fast schon automatisch gegeben.
Die interessante Frage für mich ist eher die, ob der Vampir wirklich "böse" oder eher "ungerechtfertigt für tot erklärt" und sein Handeln dadurch eine logische Konsequenz ist, die wertneutral zu betrachten ist. Und falls der zweite Fall anklang findet entsteht daraus die Frage, warum der Vampir dann im allgemeinen als "böse" wahrgenommen wird.
Was mich zu der Frage bringt wie man einen Vampir dann am effektivsten "handhabt".
Mir fallen da spontan drei Möglichkeiten ein. Zum Ersten wäre da das Aushungern des untoten Herumtreibers. Hier bin ich mir nicht sicher, ob er dadurch wirklich sterben würde. Ich tendiere eher dazu zu glauben, dass er mit zunehmendem Hunger immer tiefer in Starre und Wahnsinn verfallen würde - um dann was zu tun????
Zum Zweiten gäbe es die Möglichkeit, ihn im Licht zu verbrennen. Das bedeutet wohl sich seines Wesenskerns bewusst zu sein und ihn zu durchleuchten bis nur Asche von ihm übrig bleibt.
Die Dritte und unwahrscheinlichste Möglichkeit besteht darin, dass der Vampir von selbst in die Sonne geht. Finde ich irgendwie ein unglaublich schönes und romantisches Bild, aber warum sollte er das tun???
Linking, die eigentlich garnicht vorhatte soviel zu tippen
Achja, um Missverständnissen vorzubeugen - ich glaube nicht daran, dass Vampire über die Erde wandeln
