Von Nachbarin gemobbt - Vermieterin glaubt mir nicht

Antje266

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Aurich
Hallo in die Runde,

ich bin habe eine Weile hin- und herüberlegt, ob ich mit diesem Thema zu euch kommen soll oder (noch) nicht. Wir kennen uns ja noch nicht so lange. Aber ich weiß echt nicht mehr weiter. Vielleicht hat jemand einen Rat für mich oder eine Idee oder ein nettes Wort oder Gehör. Vielleicht gibt es hier auch jemanden, der schon etwas Ähnliches erlebt hat. Bevor ich mich öffne, habe ich noch eine Bitte: geht sorgsam mit dem Thema um und überlegt gut, bevor ihr darauf antwortet, da es sehr sensibel ist. Danke.

Also gut. Seit fast einem Jahr werde ich von einer Nachbarin gemobbt und schikaniert und weiß nicht mehr weiter.

Aber am besten fange ich mal ganz von vorne an: ich wohne mit meiner Mutter zusammen in einem Mehrparteienhaus seit über 16 Jahren. In all den Jahren ist nie etwas gewesen. Die besagte Nachbarin wohnt auch schon so lange hier. Doch seit gut einem Jahr knallt sie permanent die Türen – und zwar nicht nur einmal, sondern mehrmals hintereinander, als wolle sie ihre Wut daran auslassen. Es fing ganz plötzlich an und dann ständig. Ich arbeite nicht nur nachts und finde es nicht so prall, wenn ich geweckt werde, nein, ich habe eine kranke Mutter, die pflegebedürftig ist. Durch ihre Krankheit gibt es Nächte, in denen sie nicht schlafen kann und schläft dann erst gegen morgen oder Vormittag ein. Es ist also auch nicht so prall, wenn sie geweckt wird.

Als wir noch nicht wussten, wer die Türen knallt, haben wir einen Brief an die Wohnungsbaugenossenschaft geschrieben, die uns diese Wohnung vermietet. Daraufhin hat unsere Vermieterin ein Rundschreiben an alle Mietparteien geschickt. Doch es wurde nicht besser. Also habe ich mich auf die Lauer gelegt und nachgesehen, wer das Haus verlässt, wenn die Haustür knallt. Schließlich habe ich es gesehen. Auch meine Schwester hat festgestellt, dass es diese bestimmte Person ist und meine Mutter weiß von zwei anderen ehem. Nachbarinnen, dass sie auch immer die Türen geknallt hat. Nur ist es so, dass die eine Nachbarin verzogen ist und die andere verstorben (diese wohnte auch nicht bei uns im Haus). Die Mutter von der besagten Nachbarin wohnt nebenan und hat erzählt, dass ihre Tochter (meine direkte Nachbarin) in unser Haus gezogen ist, weil sie immer die Türen knallte und Angst vor der verstorbenen Nachbarin gehabt hätte. Wir wussten also wer es ist.

Ich schrieb unserer Vermieterin einen zweiten Brief (auch im Namen meiner Mutter) und habe sie um Hilfe gebeten. Passiert ist nichts. Daraufhin klingelte einer der Handwerker, den wir schon Jahre kennen und der auch zur Wohnungsbaugenossenschaft gehört bei uns und wollte das mit dem Türen Geknalle klären. Ich sagte ihm, dass ich evtl. wüsste, wer das ist. Er ging daraufhin zur besagten Nachbarin, konnte jedoch zunächst nichts erreichen.

Wieder warteten wir Wochen und ich schrieb der Vermieterin einen 3. Brief. Diesmal wurde ich deutlicher und schrieb ihr, dass wir zum Mieterschutzbund gehen und die Miete mindern werden, wenn das nicht nachlässt. Die Antwort darauf war, dass sie dem widersprechen, dass sich außer mir ja noch nie jemand beschwert hätte und dass es vielleicht an den Witterungsverhältnissen liegen könne. Na klar! Im August. Hahaha! Ich schrieb meiner Vermieterin erneut und meinte, dass es nicht an den Witterungsverhältnissen liegt.

Schließlich hatte der Handwerker wohl mit besagter Nachbarin geredet. Diese kam dann an Silvester zu uns und fragte mich, ob ich mit ihr ein Problem hätte. Daraufhin sagte ich ihr ganz ruhig und sachlich, dass ich kein Problem mit ihr hätte, aber dass sie ständig die Türen knallen würde. Daraufhin meinte sie, das seien auch andere. Ich erwiderte, dass ich sie aber jedes Mal habe weglaufen sehen. Sie meinte zu mir, dass sie sich nicht in ihr Leben reinreden lassen würde. Meine Antwort war, dass das damit nichts zu tun habe. Daraufhin ist sie gegangen.

Es hörte nicht auf. Meine Mutter und ich beratschlagten immer wieder, was wir machen können. Aufgrund von Corona kann man beim Mieterschutzbund nur anrufen und das nur jeden 1. und 4. Mittwoch im Monat (oder so). Wir beschlossen erst einmal zu warten.

Im Februar dann der Schock: ich bekam ein Schreiben von der Polizei. Was habe ich angestellt, überlegte ich. Mir fiel nichts ein. Also rannte ich nach oben zu meiner Mutter und riss den Brief auf. Meine Nachbarin hatte mich angezeigt. Sie hat behauptet, dass ich ihren geistig behinderten Sohn beleidigt hätte und gesagt hätte, dass er keine Daseinsberechtigung habe. Dem ist aber nie und nimmer so gewesen. Schon gar nicht zu einer Zeit in der ich geschlafen habe. Sie wollte sich rächen. Tja, und ich bin die Dumme. Ich ging zu meinem Vater, der viele Jahre Straf- und Familienrichter am Amtsgericht war, zeigte ihm das Schreiben und verfasste mit ihm zusammen eine Antwort, da mein Vater weiß wie man reagieren muss. Mein Vater sagte mir, dass meine Nachbarin mich verleumdet habe. Im Internet habe ich gelesen, dass das strafbar ist. Eigentlich wusste ich es vorher schon, aber ich wollte mich noch mal vergewissern. Ich wollte meine Nachbarin zurück anzeigen wegen Verleumdung. Doch ich bin gescheitert. Die Polizei hat es leider nicht interessiert, dass meine Nachbarin zu denen kam und sie belogen hat und öffentlich verleumdet haben soll sie mich auch nicht, obwohl die Polizei öffentlich ist. Aufgrund dessen wollte ich meine Nachbarin sogar verklagen, bin jedoch ebenfalls gescheitert. Wieso weiß ich leider nicht. Es würde sich nicht um Verleumdung handeln und sie habe nie behauptet, dass ich das über ihren Sohn gesagt habe. Hä? Aber die Polizei hat das doch Schwarz auf Weiß. In was für einem Rechtsstaat leben wir eigentlich? Warum bekommen Täter Recht?

Schließlich haben meine Mutter und ich uns dann doch dazu entschlossen, uns an den Mieterschutzbund zu wenden, da sie uns schon einmal geholfen haben. Mitglieder waren wir jedoch nicht mehr. Die Frau vom Mieterschutzbund war sehr nett. Sie meinte allerdings, dass wir der Vermieterin noch einmal einen Brief schreiben sollen und darin schreiben um wie viel Prozent wir die Miete mindern werden. Gesagt getan. Doch dass das ein großer Fehler war, spürte ich bald. Meine Vermieterin stellte mich als Lügnerin dar und sich sofort auf die Seite unserer Nachbarin, nur, weil sich außer mir niemand beschwert hat. Aber meine Mutter ist auch jemand. Nur kann sie selber nicht mehr schreiben und Telefonate führen kann sie auch nicht mehr so gut wegen ihrer Krankheit. Dabei steht in der Hausordnung, dass man Lärm vermeiden sollte um andere nicht zu stören. Das Kuriose an allem ist jedoch, dass das nicht das normale Verhalten unserer Vermieterin ist. Wir hatten schon früher Probleme mit Nachbarn. Das hat sie sich alles angehört und wurde tätig. Okay, früher brauchten wir auch mal den Mieterschutzbund. Aber da war sie noch nicht im Vorstand. Normalerweise muss ein Vermieter neutral sein. Sie kann ja gar nicht beurteilen wie es ist, weil sie hier ja nicht wohnt. Sie hat ihren Sitz in einer anderen Stadt. Warum sollte ich über meine Nachbarn herziehen? Und warum ausgerechnet über die? Das ergibt ja keinen Sinn. Als hätte ich nichts Besseres zu tun. Ich habe einen sehr straffen Tagesablauf und wirklich etwas Besseres zu tun als mir irgendwelche Geschichten über Nachbarn auszudenken. Noch nie habe ich mir Geschichten ausgedacht über irgendwelche Menschen und Lügen habe ich auch noch nie verbreitet.

Was soll ich machen? Erst gestern habe ich meine Nachbarin gesehen und die meinte: „Was glotzen Sie so?“ Dabei habe ich gar nicht die angesehen, sondern hatte anderes im Kopf. Eigentlich wollten wir es nicht, aber wir denken nun über einen Umzug nach. Nicht nur wegen der Nachbarin, sondern auch, weil wir eine Wohnung im Erdgeschoss brauchen. Meine Mutter und ich sind beide nicht mehr so gut zu Fuß. Aber es ist nicht so einfach etwas Passendes zu finden. Und es ist natürlich auch eine Frage des Geldes und ob meine Mutter einen Umzug aufgrund ihrer Gesundheit schafft, ist auch fraglich. Aber bis es so weit ist, muss es doch möglich sein, hier Ruhe rein zu bringen. Von meiner Schwester habe ich nun erfahren, dass meine Mutter nicht mehr zum Mieterschutzbund möchte, sondern einfach in Ruhe hier leben möchte. Aber genau diese Ruhe ist ja nicht gegeben. Jedenfalls schreibe ich nun die genauen Uhrzeiten auf, wann diese Nachbarin mit den Türen knallt. Meine Mutter braucht absolute Ruhe und darf sich nicht aufregen. Deswegen habe ich ihr gar nicht erzählt, was meine Nachbarin sagte. Derzeit liegt meine Mutter leider auch im Krankenhaus und das noch nicht mal in unserer Stadt, weil das Krankenhaus Aufnahmestopp hatte. Es war überfüllt. Zwei weitere Städte ebenfalls. Nun sind bei uns obendrein auch überall Baustellen, sodass ich einen weiteren Weg ins Krankenhaus fahren muss als ich es sonst müsste.

Nun bin ich erst mal am Ende meiner Geschichte angelangt.

Allen erst einmal danke fürs Durchlesen.

Einen schönen Sonntag.

LG
 
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Ja, was mir spontan einfällt: das lief von Anfang an falsch. Da treffen zwei Leidtragende aufeinander .
Was ich mich Frage, wieso hast du die Nachbarin nicht ganz freundlich angesprochen und ihr erklärt,xdass euch das stört? Sie hat ja einen geistig behinderten Sohn. Vielleicht wirft er die Türen? Oder sie ist überfordert? Als Mutter von einem geistig behinderten Sohn kämpft man sowieso gegen komische Blicke, behördliche Windmühlen usw. Dann bekommt sie Ärger vom Vermieter und Handwerker und fühlt sich von dir gehasst.

Verstehst du? Ich will dir nur mal eine mögliche andere Seite aufzeigen. Es tut mir sehr leid für deine Mutter und weiß wie sehr einen Lärmbelästigung nerven kann. Aber der Rechtsweg sollte immer der letzte sein.

Vielleicht kannst du ja mal versuchen mit ihr zu reden. Einfach fragen ob sie Probleme hat und was mit ihrem Sohn ist.
Du bist doch Lebensberaterin.
 
liest sich nicht so gut und alles wegen Türen knallen....das ging nach hinten los und du bekommst die Anzeige, ist schon krass, habt ihr in eurer Gegend eine Schlichtungsstelle..?

Als wir noch nicht wussten, wer die Türen knallt, haben wir einen Brief an die Wohnungsbaugenossenschaft geschrieben, die uns diese Wohnung vermietet.

naja, so etwas sollte man zuerst unter Mietern zu regeln versuchen, das war, ein schlechter Anfang wie es @east of the sun auch gesagt hat...jetzt ist es zu spät und du musst mit dem was du da in Gang gebracht hast weiter machen...
Wenn das Miteinander reden nicht geht und die Hausgenossenschaft sich nicht einmischt, was bleibt dir..?

Was würde eine Spirituelle Lebensberaterin jemanden raten, der dir dieselbe Geschichte erzählt.?...schau es mal an, als ob jemand anderer hier in dieser Situation wäre.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich denke das wirkliche Problem ist zu beweisen, das die Nachbarin bewußt die Türen kanllt,
das geht nur mit Protokoll + Zeugen zu dieser zeit. und viel glück.

so einfach eine Mietminderung ist hier schwierig.

@Antje266

ich lese zwar deine zeilen , aber irgendetwas empfinde ich als *nicht stimmig*.
ich kann sehr wohl sensibel mit solch einem Thema umgehen,
ist Lärm ja etwas, wo man sich echt auch reinsteigern bzw empfindlich werden kann. Vorallem wenn man nicht einschlafen kann, dannn wird jede zugezogene Tür empfindlich lauter gehört.
Das zuziehen von Türen ist auch >Nachts nicht verboten, Schlüssel zu benutzen oder den Handgriff kann man drum bitten, aber nicht fordern.
Es scheint ja so eine Gegen-Stimmung zwischen dir und der Nachbarin aufgekommen zu sein,

wie sieht es aus, sich mal versuchen freundlich und vorallem nicht nur anklagend zu reden?
Zusammensetzen, die dicke Luft erstmal wieder glätten und dann einen neuen Versuch wagen.
ich denke mit einer Win-Win Situation kommen alle am besten bei weg.

Ist es erst so seitdem deine Mutter ein Pflegefall ist?
wem stört es mehr, deiner Mutter oder dich?
wenn deine Mutter sagt sie will endlich ihre Ruhe, dann scheint es sie nicht so zu stören, dann kann sie damit leben . So nst geht man diesen Schritt nicht.
 
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ch wohne mit meiner Mutter zusammen in einem Mehrparteienhaus seit über 16 Jahren. I
Die besagte Nachbarin wohnt auch schon so lange hier.
Doch seit gut einem Jahr knallt sie permanent die Türen – und zwar nicht nur einmal, sondern mehrmals hintereinander, als wolle sie ihre Wut daran auslassen.
Also habe ich mich auf die Lauer gelegt und nachgesehen, wer das Haus verlässt, wenn die Haustür knallt.

Hallo Antje,

ich habe so etwas auch schon mal erlebt, dass sich nach 20 Jahren ein älter gewordener Nachbar, der von Anfang an einer der ersten Mieter war, sich sehr verändert hat und andere Mieter zu stören anfing.

Ich weiss nicht ob ich's richtig verstanden habe - geht es bei dir nur um das Knallen der Haustür - oder werden auch die Zimmertüren in der Wohnung geknallt ?

Wenn du diese Nachbarin schon 16 Jahre kennst- und nachdem du dann erfahren hast, dass sie es ist - warum hast du denn dann nicht bei ihr angeschellt und erstmal nett und freundlich mit ihr gesprochen ?

Das wäre doch der erste Weg für ein weiteres gutes nachbarschaftliches Miteinander. Den anderen erst mal anhören und hören was da los ist.

Das sind doch auch Situationen, in die viele Menschen hineingeraten und dann evt. auch damit zu dir als Lebensberaterin kommen. Was würdest du ihnen denn dann raten ?

Vllt stellt dir damit das Leben für deinen ausgeübten Beruf jetzt mal eine von dir zu meisternde Aufgabe ?
Es sieht ja nun bereits auch so aus - als wenn du keine Hilfe von aussen findest - sondern auf dich allein gestellt bist.

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