Was Bailley auszeichnet ist das sie sich dem Dogmatismus zur Gänze entzog, offen war für neues und auch nicht in Frage stellte, dass diese Neuerungen auch und gerade bezüglich des Christentums (doch am Ende wird keine Religion von der Wandlung NICHT erfasst werden) stattfinden werden.
Dazu einige Zitate:
Die weltweite Erwartung von heute zeigt, dass wir am Rand einer neuen Offenbarung stehen. Diese wird in keiner Weise unser göttliches geistiges Erbe verneinen, sondern sie wird zu den Wundern der Vergangenheit eine klare Schau der Zukunft hinzufügen. Sie wird zum Ausdruck bringen, was göttlich ist, was aber bis jetzt unoffenbart war. Es ist deshalb möglich, dass ein Verstehen einiger der tieferen Bedeutungen der Evangelien die modernen Sucher befähigen wird, die weiteren Zusammenhänge zu erfassen.
Anzulasten möge Ihr sein das sie das Christentum ÜBER alle Religionen stellte, oder auch als die Religion der Religionen sah, was Ihren offenen Blick z.T. trübte.
Trotzdem erkannte sie die Ähnlichkeit in den div.Lehren.
Es ist interessant sich zu erinnern, dass andere Lehren ausserhalb des Christentums diese fünf wichtigen Krisen
(hier wird von der Geburt, der Taufe im Jordan, die Verklärung auf dem Berg Kamel, die Kreuzigung in Golgatha und die Auferstehung gesprochen)
ausdrücklich hervorgehoben haben, die wenn es so gewünscht wird im Leben jener Menschen eintreten, die in ihrer wesentlichen Göttlichkeit stehen. Die Hindulehre und der buddhistische Glaube haben sie als Entwicklungskrisen ausdrücklich betont, denen wir am Ende nicht entkommen können; und ein rechtes Verständnis der Beziehungen dieser grossen Weltreligionen untereinander wird schliesslich auch ein besseres Verstehen dieser Ereignisse bringen. Die Religion des Buddha, obwohl der von Christus vorausgegangen, drückt die gleichen Grundwahrheiten aus, jedoch in anderer Art formuliert, was uns dessen ungeachtet zu einer breiteren Auslegung des Christentums helfen kann.
Und weiter
Es ist für uns ein wertvoller Gewinn und eine Bereicherung unseres Bewusstseins, wenn wir uns zeitweilig die Einheit und Gleichartigkeit der Lehre vergegenwärtigen, wie sie im Osten und im Westen gegeben wurde. Das vierte Ereignis im Leben Christi, die Kreuzigung, findet zum Beispiel eine Parallele in der Vierten Einweihung der orientalischen Lehre, die der Grosse Verzicht genannt wird. Es gibt eine Initiation, die in der Terminologie des Buddhismus «das Eintreten in den Strom» genannt wird, und im Leben Jesu ein Ereignis, das wir «die Taufe im Jordan» nennen. Die Geschichte von Christi Geburt in Bethlehem hat ihre Parallele praktisch in jedem Detail der Leben früherer Gottesboten. Diese erwiesenen Tatsachen sollten in uns die Erkenntnis wecken, dass, obwohl viele Botschafter sind, es nur eine Botschaft gibt.
Was Sie vollkommen richtig erkannte: Buddha bereitete den Weg für Christus
Was Sie am Christentum hervorhob war die Liebe, was sie im Buddhismus ausser Acht lies war das Mitgefühl. Mitgefühl ist praktizierte (Nächsten)-liebe. So bleiben viele Ihrer Argumente das Christentum als die Religion zu betrachten bei näherer Betrachtung ohne überzeugende Grundlage.
Die vier edlen Wahrheiten des Buddha:
1. Alles Bestehende in der Welt der Erscheinungen ist untrennbar von Kummer und Leid.
Ich würde hier folgendes festhalten. Die Welt der Erscheinungen ist die Welt der Erfahrung und sie ist, zum Zwecke dieser Erfahrung, an Ihr Komplement gebunden.
2. Die Ursache des Leidens ist das Verlangen nach der Existenz in der Welt der Erscheinungen.
Dieses Komplement kann nur als Leid oder Schmerz erfahren werden solange Anhaftung an das eine oder das andere besteht.
Wird die Anhaftung überwunden löst der Schmerz sich auf.
3. Das Aufhören des Leidens erfolgt durch Überwindung des Verlangens nach der Existenz in der Welt der Erscheinungen. [15]
eben das, durch Auflösung der Anhaftung
4. Der Weg zur Beendigung des Leidens ist der edle «Achtfache Pfad», auf dem: Rechter Glaube, rechte Absicht, rechtes Sprechen, rechtes Handeln, rechtes Leben, rechtes Streben, rechtes Denken und rechte Konzentration zum Ausdruck gebracht werden.
Die Beendigung des Leidens wird erst eintreten, wenn der WUNSCH S I C H zu erfahren endet.
Anmerkung zum 8fachen Pfad
Der 8fache Pfad wird durch
Rechter Glaube,
Glaube ist etwas das wir ANNEHMEN, unser Glaube ist ein Resultat von dem was wir als wahr auf Grund unseres WISSENS in die Zukunft projezieren und daher für MÖGLICH halten(!)
rechte Absicht,
das was wir als ein zukünftiges Geschehen annehmen wird unsere ABSICHT bestimmen, in der wir handeln.
rechtes Sprechen,
diese Absicht wird zunächst in Sprache, dann in
rechtes Handeln,
handeln zum Ausdruck gebracht.
rechtes Leben,
Glaube wird also im Sprechen und Handeln zum Ausdruck gebracht und findet Ausdruck in unserem Leben
Daraus folgt
rechtes Streben,
rechtes Denken
das denken wir hier als 7. Pfad angeführt doch erfährt das DENKEN seine Rückkoppelung im GLAUBEN..hier schließt sich ein Kreislauf der bei Betrachtung des 8fachen Pfades beachtet werden sollte.
und rechte Konzentration zum Ausdruck gebracht werden.
Konzentration bedeutet nichts anderes als in der Gegenwart zentriert zu bleiben, was immer man tut.