Moonlight #24: Was mir noch einfiel ist, dass ich auch Gewitterstimmung spüren kann noch bevor erste Blitze zucken oder einen Donner grollt, da werde ich ebenso kribbelig und nervös wie bei bevorstehendem Schneefall.
Liebe Moonlight,
das ist eigentlich klar, denn gerade bei Gewitterlage verändert sich der Luftdruck sehr schnell. Das lässt sich auch sehr leicht am Verhalten der Schwalben auf der Jagd nach Insekten beobachten. Fluginsekten haben ja keine Lungen, sie versorgen ihre Organe mit Sauerstoff über ein Netz mit kleinen Kanälen (Tracheene).
Dieses System ist durch kleine Öffnungen zur Außenwelt verbunden, deshalb ist für sie ein gewisser Luftdruck erforderlich, den sie je nach Wetterlage in verschiedenen Flughöhen suchen. Deshalb künden tieffliegende Schwalben Regen und Gewitter an, während sie hochfliegend eine Schönwetterlage versprechen. Wir haben zwar keine Tracheene, aber der Luftdruck hat auch Einfluss auf unsere Sauerstoffversorgung.
Moonlight: Ich denk, dass die Auswirkung des Mondes auf den Menschen ja nicht ganz so unerheblich sein kann, wenn er es schafft, ganze Meere (Gezeiten) zu bewegen und der Mensch doch zu über 70% aus Wasser besteht. Wie der Mond das auch immer macht
Die Gravitation des Mondes könnte schon eine Rolle spielen, denn in seiner Konstellation bei Voll- und Neumond ist er der Erde am nächsten und wird durch die Stellung der Sonne noch verstärkt. In dieser Zeit werden deshalb auch die stäksten Gezeiten gemessen.
Es ist ja so, dass die Zirbeldrüse ein evolutionäres Relikt unseres Urahn Tiktaalik
* ist. Bei den Fischen ist die Zirbeldrüse eine Art drittes Auge (Scheitelauge), das auch selbst noch direkt auf Licht reagiert. Bei den Menschen sitzt dieses „Auge“ zwar immer noch an gleicher Stelle des Hirnstammes, ist aber durch die Entwicklung des Gehirns immer weiter in das Innere gerückt worden. Sie reagiert dadurch auch nicht mehr durch direkten Lichteinfluss, sondern bezieht diese Informationen aus dem visuellen Bereich des Gehirns.
Das bedeutet also, dass es da nicht um eine bewusste Wahrnehmung geht, sondern sich im unbewussten Seelenbereich abspielt. Wenn dem nicht so wäre, könntest Du nicht mehr aus dem Schlaf selbst erwachen, denn das Melatonin würde unkontrolliert weiter produziert. Damit erklärt sich auch, warum schon die kleinsten Lichtquellen im Schlafzimmer Einfluss auf die Schlaftiefe haben können.
Fakt ist zudem, dass die Reflexion des Lichtes durch die schon erwähnte Konstellation Vollmond um ein Vielfaches zunimmt. Es kann sogar so hell werden, dass auch grüne Gegenstände unterschieden werden können. Wie bei beim Melatonin zu sehen ist, reichen da selbst bei geschlossenen Augen schon relativ geringe Veränderungen der Lichtverhältnisse, um den Aufwachprozess einzuleiten, oder in eine etwas höhere Schlaftiefe zu führen.
Ich denke, dass hier bei dem komplexen System Mensch eine Menge Faktoren eine Rolle spielen können, die sich dann als Ganzes auf das Schlafklima auswirken.
Merlin
*Tiktaalik ist ein Fisch, von dem alle Landwirbeltiere abstammen.