Verstorbener Opa als Geist im Traum

Varisha

Mitglied
Registriert
20. April 2011
Beiträge
72
Hallo,

vor 2 Jahren ist mein Opa verstorben. Ich muss sagen, dass er immer sehr introvertiert war und aus meiner Sicht keine starke Bindung bestand zu ihm. Er war mein Opa klar, wir hatten ihn lieb aber er war immer sehr ruhig etc. Die letzte Zeit vor seinem Ableben war nich leicht, er hatte sich stark verändert (im Verhalten). Meine Oma empfindet es eher als Befreiung das er gehen durfte, da er sie auch ab und zu nicht so gut behandelt hatte, bzw eher so Macho-mäßig rüberkam im jungen Alter. Das alles habe ich erst erfahren als sie so über ihn sprach, nach seinem Tod. Mein Opa war am Ende seines Lebens sehr verbohrt und alles was er sagte war richtig und es gab kein anders.

Jedenfalls hatte ich vor paar Tagen einen Traum:
Ich war mit meinem Bruder und meiner Tante (Tochter dieses Opas) auf meinem Bett in meinem Zimmer bei mir zu Hause. Von dem Bett kann man direkt auf die Tür schauen. Die Tür war offen. Dahinter sieht man den Flur mit der Treppe, also alles wie in der Realität auch. Wir lagen also alle auf meinem Bett. Ich sah dann im Flur den Opa, aus einem anderen Zimmer kommend. Er bewegte sich die Treppe hinunter (2. stöckiges Haus). Er war im Traum als Geist zu sehen, aber farblich, also als ob er seine normale braune Hose und ein hellblaues Hemd anhatte, wie zu Lebzeiten üblich. Das ganze mit einer gewissen Transparenz versehen. :) Ich sagte in dem Moment zu meiner Tante und meinem Bruder so etwas wie: "er ist jetzt da". Das war völlig normal, ich hatte mich überhaupt nich gewundert. Nach einer Zeit dann kam er in mein Zimmer, ich bin davon ausgegangen, dass nur ich ihn wahrnehmen könne. Er legte sich dann auch ins Bett neben mich (lehnte aufrecht sitzend an der Wand, wie ich auch). Tja und dann war das so ein "Ihr fragt und ich erzähle was Opa sagt" - Gefühl. Aber ich hatte dann immer mehr die Auffassung, dass die anderen ihn auch sehen und verstehen konnte. Leider weiss ich gar nich mehr worum es da ging.

2. Szene war dann, dass wir alle in einem anderen Zimmer waren, und ich dann nur beobachtete wie Opa quasi die Strukturierung des Obergeschosses bemängelte. So nach dem Motto: "Ja das hätte man so machen könne, hier die Schräge, da kann doch sowas gemacht werden und der Raum da hinten, is doch so viel besser". Im Traum liessen wir ihn einfach erzählen und haben ihn nicht gebremst. Danach war nichts weiter, bzw wüsste ich nicht, dass der Traum weiter ging.

Was denkt ihr könnte das bedeuten? Ich selbst bin nicht der Meinung, dass es eine Nachricht von ihm war, obwohl er unverkennbar als Geist im Traum erschien. Auch kann ich nicht ganz einordnen, warum genau nun mein Bruder und meine Tante darin vorkamen. Die ganze Szene war vollkommen normal und es gab keine Verwunderungen, dass er irgendwie da ist und in dieser Form erscheint.
 
Werbung:
Hallo Varisha,

zunächst soll das Traumgeschehen mit dem Bett in ein Ambiente von Ruhe und Entspannung gestellt werden. Mit dem Blick auf die Tür wird deutlich, daß Du Deinen Seelenbereich erweitern und neue Wege gehen möchtest. Der Flur umschreibt die Suche nach einem Weg, mit dem diesem Vorhaben verbunden ist.

Es soll Dich auf diesem Weg der Bruder und die Tante begleiten. Der Bruder verkörpert hier Dein anderes ich, mit den Werten, welche Du selbst nicht hast, aber gerne haben möchtest. Mit der Tante werden in diesem Zusammenhang jene Gefühle und Eigenschaften verbunden, welch Du an ihr besonders schätzt.

Es soll also deutlich werden, daß Du in dieser Sache alle Kräfte und Möglichkeiten ausschöpfen möchtest, denen Du vertraust und von denen Du Dir Erfolg versprichst. Deshalb auch der Umstand, daß es zu Beginn drei Personen sind, die Zahl der Stärke, Beharrlichkeit und Kontinuität.

Nun zur Rolle des Großvaters: Zunächst verkörpert er eine innere Seeleninstanz, die noch weit über dem eigentlichen Überich (Vater) angesiedelt ist. Es geht da aber im Gegensatz zur Vaterfigur mehr um die Kräfte, welche stärker im geistigen Bereich des Wissens und Verstehens angesiedelt sind. Das wird auch mit seiner introvertierten Haltung im realen Leben unterstrichen. Zudem tritt er im Traumgeschehen auch als bildlicher Geist auf: also als Geist im Sinne seiner Gedanken.

In diesem Zusammenhang macht dann der Dialog mit ihm Sinn, denn es geht da um ein Gespräch mit Dir selbst. Du möchtest also über die grundsätzliche Struktur und Ausgestaltung Deines geistigen Lebens nachdenken.

In der letzten Sequenz wird das dann durch die Aussagen des Großvaters als eigene Erkenntnis ausgesprochen: Du fühlst Dich zwar angekommen, aber Du weißt auch, daß es da anscheinend noch einiges zu verändert und zu verbessert gibt.

Der Traum ist also eine Beschreibung Deiner augenblicklichen Situation.


Merlin
 
so einen ähnlichen traum hatte ich auch, mit meiner Oma.
Ich war erst mit meinem Ex Mann im Bett, wir liebte uns , aber es klappte nicht so ganz (ich habe ihn sehr geliebt und durch den Alkohol sozusagen verloren ) auf einmal war er weg und meine Schwester saß neben mir im Bett. Dann kam Oma in den Raum und setzte sich auf einen Stuhl im Raum.Sie war zwar alt aber sehr quicklebendig im geist. Sie sagte nur immer wieder etwas wie " nein, so geht das nicht weiter ..., das mache ich nicht mehr mit " Sie wollte etwas ändern bei SICH . Dann sah ich uns an einer Kreuzung , Oma auf einem Fahrrad , sie fuhr weg von uns in die Richtung wo ich damals wohnte ...es war Dunkel (Nacht) aber eine ruhige Atmosphäre alles ...
was bedeutet dies ????
Meine oma bedeutet mir viel, habe das Gefühl sie ist auch noch bei mir oft.
 
Liebe Mira,

auch die Großmutter verkörpert ein solches Überich, aber im Gegensatz zum Großvater ist sie das Überich in Sachen der Gefühle und Deiner grundsätzlichen Moral. Es geht in Deinem Traum schon um die Erfüllung Deiner Bedürfnisse, nach denen Du Dich sehnst.

Du erkennst aber in dieser Szene im Bett, daß sich an die alte Erinnerungen nicht mehr anknüpfen läßt. Die Schwester verkörpert hier den Schatten von Dir selbst, also bestimmte Dinge, welche Du nicht hast, aber gerne haben möchtest. Du verstehst jetzt sicherlich, warum nun die Großmutter die Szene betritt, denn damit sprichst Du zu Dir selbst (Deine Erkenntnisse).

So bekommt auch die Kreuzung ihren Sinn, denn damit wird deutlich, daß Du Dich für eine neue Richtung in Deinem Leben entscheiden mußt. Deshalb fährt auch die Großmutter auch in die andere Richtung zu den Erinnerungen aus der Vergangenheit, von denen Du Dich trennen mußt.

Wohin dieser neue Weg führen wird, weist Du noch nicht, deshalb ist es in dieser Szene dunkel. Wie man sehen kann, gehst Du diese Sache in einer Atmosphäre gelassener Zuversicht an.

Merlin :zauberer2
 
Werbung:
Hallo Merlin,
deine Deutung ist sehr aufschlußreich für mich.Danke.
Du hast Recht , genau so kann es sein. Ich hatte mich innerlich noch nicht von meinem Ex getrennt. Ich wußte garnicht das noch soviel Trauer über den Verlust in mir steckte. Durch eine Meditation von R. Betz - habe ich es aufgearbeitet.Hab so geheult ....Wahnsinn. Auch durch meinen anderen Traum/Erlebnis( siehe Beitrag ) ist es mir bewußt geworden. Das passte alles so zusammen, muß doch zu etwas bestimmt gewesen sein . ! Jetzt wird es etwas leichter und ich gehe einen neuen Weg, wo immer er hin führt :umarmen:
lg Mira
 
Zurück
Oben