Danke, dass du diesen Thread eröffnet hast,
@Angelika-Marie, so kann ich den Coronathread schonen.
Da mir das mit der Psychiatrie sowohl im Zusammenhang mit Frau Dr. Kellermayr, als auch ganz generell nicht aus dem Kopf geht, denke ich an etwas, was vor ein paar Jahren passiert ist. Ich bin zunächst mal dafür, den Bogen der Begrifflichkeit weiter zu spannen, denn Verleumdung ist, wie viele schon sagten, ein eng gefasster Strafbestand.
Was du wohl meinst, sind Missverständnisse, im Regen stehen gelassen zu werden, nicht ernst genommen zu werden. Dass eine Situation nur oberflächlich betrachtet wird, statt in die Tiefe zu gehen. Ja, da kann man einiges erleben, aber ich erzähle lieber von einer Frau, weil es gerade so passt.
Eine nicht mehr ganz junge Frau kam mit schweren Angststörungen und Panikattacken in die Notaufnahme der Psychiatrie. Wer sich mit der Materie auskennt, weiß, dass ein solcher Zustand sehr gefährlich werden und auch zum Suizid führen kann.
Der diensthabende Assistenzarzt befand es aber nicht für nötig, sie stationär aufzunehmen. Daraufhin irrte die Frau orientierungslos und völlig aufgelöst durch das Gebäude, ohne Ziel, sie war einfach nicht in der Lage, wieder nach Hause zu gehen.
Ihr Glück war, dass ihr ein Pfleger entgegenkam, ihren Zustand erkannte und sie mit in die Station nahm, ihr erstmal einen Tee brachte, einen Arzt rief und sich bis dahin mit ihr befasste. Schließlich wurde ihr ein Bett organisiert, dass sogar durchaus noch frei war. Der Pfleger war bereits seit über 30 Jahren dort angestellt, als Newbie hätte er das natürlich niemals machen können. Die Frau wurde dann auch zwei Monate dort stationär behandelt.
In abgeschwächter Form kennt das wohl so ziemlich jeder aus verschiedenen Bereichen des Lebens: man kann an jemanden geraten, der sich Mühe gibt oder an jemanden, der einfach alles abbügelt.
Und selbst wenn kein Bett mehr frei gewesen wäre: man kann jemanden in einem solchen Zustand nicht sich selbst überlassen. Notfalls muss eben für einige Tage ein zusätzliches Bett ins belegte Zimmer geschoben werden. Jemand hat auch schon mal behelfsweise im Aufenthaltsraum übernachten müssen. Das ist alles nicht schön, und erst recht nicht optimal, aber alles ist besser, als jemanden in solch prekären Zuständen wieder wegzuschicken.
Gleichzeitig muss natürlich auch Druck von Seiten der Belegschaft kommen, Überlastungsanzeigen u.ä. denn dass die Zustände in Krankenhäusern für das Personal unterirdisch sind, steht ja außer Frage.