22. August 2012, 10:15 Uhr
"Verhaltensbiologie Der Tod und die Tiere
Stundenlang verharrten die Giraffen neben ihren toten Kälbern. Ein Biologe hat diese ungewöhnlichen Szenen beobachtet und die Frage aufgeworfen: Trauern Tiere? Haben Sie eine Vorstellung vom Tod?
Von Katrin Blawat
Die Giraffe hatte ihre Vorderbeine angewinkelt, wie es die
Tiere zum Fressen oder Trinken tun. Dieses junge Weibchen aber schien weder Wasser noch Futter zu sich zu nehmen, sondern an etwas zu riechen, das auf dem Boden lag. Schließlich erkannte Fred Bercovitch vom Primatenforschungszentrum der Universität Kyoto auch, was die Giraffe so beschäftigte: ihr offenbar erst kurz zuvor geborenes Kalb - es war tot. Mehr als zwei Stunden lang beschnupperte die Mutter den leblosen, im offenen Grasland liegenden Körper. Dann verschwand sie in einem dichter bewaldeten Gebiet.
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Giraffen sind nicht für eine enge Bindung an ihre Kinder bekannt. Doch stirbt ein Kind, verhält sich die Mutter, als würde sie trauern.
(Foto: Robert Haas)"
Ich bin sehr sicher, dass Trauer um Artgenossen nicht nur Elefanten, Primaten und andere Großsäuger bestrifft, sondern sie sehr viel umfassender zu beobachten ist, als der Mensch sich das offenbar nur schwerlich vorstellen kann, wie man an den Fragestellungen ersehen kann.
Mir ist schon alleine diese Fragestellung suspekt, was spräche denn dagegen? Beobachtungen am/n lebenden trauernden Tier/en können es wohl kaum sein, eher ein eingeschränkter Horizont, verbunden mit der Idee als Alleinstellungsmerkmal einen besonders weiten zu haben.