Ja klar,
den Teil des Rechts, der mir nicht gefällt, den darf ich brechen ...
das ist also Deine Demokratur ... um Lächerlichkeit brauchst Du nicht mehr betteln ...
Das ist der Freibrief für jegliche braune Soße, das zu tun, was sie will ...
Nicht übertreiben. Hinter diesem Streit steht im Grunde die alte und niemals zufriedenstellend beantwortete Grundsatzfrage, ob es gerechter sei, ein tyrannisches Regime im Amt zu lassen und damit Morde innerhalb dieses Regimes zu billigen sowie das Risiko, das Regime könnte sich kriegerisch betätigen (gerade wenn seine Vertreter sich entsprechend ausdrücken, s. Ahmadinedschad, der trotz aller Vernichtungshetorik dennoch nur ein Papiertiger sein dürfte - die Gründe sind bekannt), in Kauf zu nehmen, oder aber dieses Regime zu stürzen, koste es nicht ganz, aber fast, was es wolle, zwar auf die Gefahr hin, dabei selbst zu töten, aber mit der Gewissheit, wenigstens mittelfristig unmenschliche Verhältnisse zu beenden (man kann auch argumentieren, dass Hussein höchstwahrscheinlich länger gemordet hätte, als der Irakkrieg noch dauern wird, und man kann etwas spekulativer auch damit argumentieren, dass der Antisemitismus Husseins evtl. stark genug war, um ihn seinen Hass auf Bin Laden, Iraner und Co. vorläufig für eine antiwestliche - wer Israel angreift, greift die USA greift Europa an - Allianz vergessen zu lassen).
Die etwas ungelenk ausgeführte Frage lautet kurz:
Völkerrecht über Menschenrecht oder Menschenrecht über Völkerrecht? Ersteres würde jedem Staat Willkür im Umgang mit seinen Bürgern gewähren, zweiteres Präventivkriege rechtfertigen. Da muss ein Mittelweg her, denke ich. Und - so man sich für zweitere Version entscheidet - eine Antwort auf die Folgefrage, wer denn bitte die USA angreifen soll, wenn die Patriot Acts überhandnehmen oder Obamas Präsidentschaft auf den Rassismus doch keine Auswirkungen haben sollte.
lg Nehemoth
PS: Wir wissen alle, dass die USA keine Kriege führt, nur um Gutes zu tun. Aber es ist m.E. trotzdem ein Unterschied, ob sich die Aggression gegen Diktaturen (Irak) oder gegen harmlose Klassenfeinde (Kuba, demnächst Venezuela) richtet. Hussein war immerhin ein Tyrann, der sein Volk terrorisierte. Ein Krieg gegen Venezuela hingegen würde keinerlei Befreiung bringen, sondern einfach nur große Teile des Landes ins Elend stürzen. Unsachlicher Schluss: Spart euch eure Solidarität für Chavez!