Ursprung, Schöpfung, Evolution, Wunderglaube

Und auch das ist KEIN Widerspruch, weil Du hier sehr schwammig mit den Begriffen "energetische Zustände" etc. umgehst. Die Biologen benutzen übrigens auch nicht diesen Beg4riff, wohl wissend, dass das die Evolutionstheorie im physikalischen Sinn nämlich auch NICHT aussagt.

Mag sein, dem widerspreche ich nicht.
Was mich zum nachdenken anregt, ist die Tatsache, dass sich hier (Physik) alles auflöst in immer weniger geordnete Strukturen und an einem anderen Punkt (Biologie) soll plötzlich eine neue Ordnung, eine höhere Ordnung "von selbst" entstehen ... das finde ich schwierig.
 
Werbung:
Ein reales Problem in der Evolutionstheorie stellt meiner Ansicht nach in vielen Fällen noch immer die Makroevolution, konkret die Genese anatomischer Innovationen mit neuartigen physiologischen Funktionen dar (wenn bspw. aus einer Reptilschuppe eine Vogelfeder wird, wie man einst annahm).

Die Bildung neuer Organsysteme aus bereits vorhandenen biologischen Strukturen erfordert nämlich eine Vielzahl selektionspositiver Mutationen, die sich zudem gegenseitig sinnvoll ergänzen und kooperativ zusammenwirken müssen. Zuweilen ist sogar deren synchrones Auftreten notwendig, damit es zur Entstehung neuer Organe kommen kann. Vergeht zu viel Zeit, können stabilisierende Selektionsfaktoren dazu führen, dass inkompetente Zwischenstadien wieder ausselektiert werden. Bekanntlich hat weder das Viertel einer Niere noch das Achtel eines Auges einen überlebensrelevanten Nutzen. Und das sind nur ein paar Beispiele.

PS: Man könnte demnach die nachstehende Frage stellen: Welche Mechanismus bewirkt die Akkumulation selektionspositiver und kooperativ zusammenwirkender Mutationen, damit es zur Entwicklung neuer Organe kommen kann? Exorbitante Zeitintervalle als Mechanismus anzunehmen, mehr mehr als fragwürdig, wie ich indiesem Beitrag bereits in Kürze ausführte.


Ja, ich nenne das "die weißen Flecken" auf der Landkarte.
Ich habe da auch keine profunde Antwort parat.
Jedenfalls keine für die ich genug Indizien hätte, um darüber sprechen zu wollen.
 
Mag sein, dem widerspreche ich nicht.
Was mich zum nachdenken anregt, ist die Tatsache, dass sich hier (Physik) alles auflöst in immer weniger geordnete Strukturen und an einem anderen Punkt (Biologie) soll plötzlich eine neue Ordnung, eine höhere Ordnung "von selbst" entstehen ... das finde ich schwierig.

Unter welchen Bedingungen in der Physik die Entropie wie zunimmt und wie nicht, wurde hier schon erwähnt.

Im übrigen ist die Vorstellung "wenig Entropie = geornet, viel Entropie = unordentlich" arg vereinfacht. Die Entropie ist eine Größe, die die Anzahl bzw. das Phasenraumvolumen der Möglichkeiten eines Systems beschreibt. Nun gibt es allgemein betrachtet viel mehr Zustände, die wir unordentlich nennen, als welche, die das Attribut "ordentlich" erhalten. So kommt diese Vereinfachung zustande - sie ist nur nicht immer richtig.
 
Ja, ich auch nicht.

Forscher sollten vorher in Ethikunterricht geschickt werden.
Einzige Frage:
Ist dies dem Wohl aller dienlich?
(Alle sind: alle Menschen, alle Tiere, alle Pflanzen, die Luft, die Erde, das Wasser, die Steine, die Flüße, die Sonne, der Mond und so weiter.)

Nur was eindeutig mit JA beantwortet werden kann, wird veröffentlicht.



Wieso sollte das verhindert werden? Ich bin dafür, dass wissenschaftliche Erkenntnisse veröffentlicht werden.
 
Ja, ich auch nicht.

Forscher sollten vorher in Ethikunterricht geschickt werden.
Einzige Frage:
Ist dies dem Wohl aller dienlich?
(Alle sind: alle Menschen, alle Tiere, alle Pflanzen, die Luft, die Erde, das Wasser, die Steine, die Flüße, die Sonne, der Mond und so weiter.)

Nur was eindeutig mit JA beantwortet werden kann, wird veröffentlicht.

Nach solchen Kriterien dürfte rein gar nichts erforscht geschweige denn veröffentlicht werden.

Nehmen wir als Beispiel scharfe Gegenstände. Sie sind sehr praktisch zum Brot schneiden etc. Jemand, dem ein Verrückter mit einem Messer gegenübersteht, wird allerdings mit Sicherheit nicht unterschreiben, dass das messer zu "Wohl aller" dienlich ist.

Erkenntnis ist nicht gut oder böse. Nur, was aus der Erkenntnis gemacht wird. Und aus jeder praktisch umsetzbaren Erkenntnis kann sowohl "gutes" als auch "böses" umgesetzt werden.

Das Böse schon bei der Erkenntnis stoppen zu wollen halte ich für ein sehr fragwürdiges Vorgehen.
 
Ja, ich nenne das "die weißen Flecken" auf der Landkarte.
Ich habe da auch keine profunde Antwort parat.

Ja, ich denke, es gibt auch in der Evolutionstheorie noch offene Fragen, die einer Beantwortung harren. Viele Evolutionsmechanismen konnten ja bereits einwandfrei identifiziert werden. Trotzdem bin ich aber weiterhin der Meinung, dass es betreffs der Makroevolution noch Unklarheiten gibt.
 
Ja, ich denke, es gibt auch in der Evolutionstheorie noch offene Fragen, die einer Beantwortung harren. Viele Evolutionsmechanismen konnten ja bereits einwandfrei identifiziert werden. Trotzdem bin ich aber weiterhin der Meinung, dass es betreffs der Makroevolution noch Unklarheiten gibt.

Natürlich gibt es noch offene Fragen. Na und? Was kann man daraus schließen?
 
Natürlich gibt es noch offene Fragen. Na und? Was kann man daraus schließen?

Nun, dass diese Erklärungsdefizite bestehen, wird leider allzu oft dementiert, indem behauptet wird, dass Makroevolution gar nicht existiere oder dass eine Aufsummierung mikroevolutiver Schritte zur Makroevolution führe. Dass es so einfach aber eben nicht ist, wollte ich aufzeigen.
 
Nun, dass diese Erklärungsdefizite bestehen, wird leider allzu oft dementiert, indem behauptet wird, dass Makroevolution gar nicht existiere oder dass eine Aufsummierung mikroevolutiver Schritte zur Makroevolution führe. Dass es so einfach aber eben nicht ist, wollte ich aufzeigen.

Ich kenne mich zuwenig in der Biologie aus, um darauf groß zu antworten - und mir fehlt derzeit die Zeit mich da groß einzulesen. Ich finde diese klassischen Antworten, die Du hier nennst und kritisierst, dennoch ziemlich plausibel. Wie das bei einigen Tierarten-(Aufspaltungen) genau abspielte etc. mag noch offen sein und durchaus Gegenstand der Forschung; es spricht aber nicht gegen die Evolutionstheorie.
 
Werbung:
Naglegt #357
Da Kutschera ziemlich ungeheuerliche Dinge behauptet, siehe SZ Artikel, ist das per Defintion Szientismus. So wie wir hier im Esoterikforum sind. Ganz einfach. Ich weiß nicht, wo Dein Problem liegt?
Mit scheint eher, Du kennst die Begriffe nur in einer Weise, die mir nicht zugänglich ist ...
Was anderes, ist es als "religiöser Fanatismus", wenn man Geist und alles was Geisteswissenschaften ausmacht, als eine Funktion der Biologie erklären will? Das ist Krieg gegen andere, Unterjochen, Einkassieren von Bereichen, die gar nicht zu einem gehören, rein um des Streitens und Einkassieren Willens - reiner religiöser Fanatismus - nichts anderes - ein Glaubenssystem.


Die von Kutschera getätigten und in dem erwähnten Artikel zitierten Äußerungen sind nicht ungeheuerlich, auch nicht besonders radikal und schon gar nicht neu. Schon die von mir angesprochenen Philosophen der französischen Aufklärung (z.B.: Diderot, d´Holbach – sie betrachten die Materie als Ursprung von allem) äußerten sich in genau die gleiche Richtung, ebenso Rupert Riedl (er sprach von einer künstlichen Trennung der Geistes- u. Naturwissenschaften die es zu überwinden gälte; siehe z.B.: „Strategie der Genesis“).
Die von Kutschera (und vielen anderen) vertretene Ansicht, das der Geist eine Funktion der Biologie (Produkt komplexer neuronaler Tätigkeit) ist, ist weit mehr als bloßer Glaube – es ist eine gut begründete Meinung, basierend auf empirischen Erkenntnissen.

Das der Autor in Kutscheras Ansichten eine Provokation sieht ist angesichts der Vita von Kissler nicht besonders verwunderlich.

Naglegt #367
Ich habe - wie Du im Zitat lesen kannst - nicht zwischen der Lebenserhaltung oder der lebendigen Biologie einen Widerspruch erwähnt, sondern zwischen der Vorstellung der Entropie in der Physik und der Vorstellung der Evolution in der Biologie. Der Widersprung besteht im Gedankengebäude darin, dass das eine eine Aussage ist, die wie automatisch davon ausgeht, dass alles immer niedrigere energetische Zustände annehmen muß, während die andere Aussage dahin gehend zu verstehen ist, dass es wie selbstverständlich immer wieder höhere energetische Zustände gibt - hier liegt der Widerspruch - nicht dort, wo Du versuchtest, etwas zu entkräften, was ich gar nicht behauptet habe.

Ich weiß nicht, was Du mit „energetisch höheren“ Zuständen meinst.
Falls Du die zunehmende Komplexität von Lebewesen meinst (zunehmend höherer Organisationsgrad – z.B. vom Einzeller zum Mehrzeller zum hochdifferenzierten Vielzeller) so steht diese Entwicklung (Evolution) aus eben genau den selben Gründen nicht im Widerspruch zur Physik wie ich sie vereinfacht in meinem Post beschrieben habe.

Ich danke Dir für Deine Abfälligkeit mir gegenüber. Es ist immer spannend zu sehen, wenn jemand sich als besser wissend dünkt, wie schnell es geht, Tipps zu geben, die leicht als höhnisch, geringschätzend und ähnliches verstanden weden könnten.

Es ist ja dieselbe Abfälligkeit, die die Kirche, Sekten gegenüber der Wissenschaft haben - allerdings habe ich die Wissenschaft nicht per se angegangen, sondern einzelne Aussagen. Du gehts davon aus, dass alle Biologen so denken wie Du und da ich Dich kritisiere, denkst Du, ich kritisiere alle Wissenschaftler - das ist Dein Problem, nicht meines! Behalte Deine Irrtümer bei Dir!

Ich denke weder, dass „alle Wissenschaftler“ im Allgemeinen, noch „alle Biologen“ im Besonderen meine Ansicht teilen. Aber es gibt genügend Biologen, Neurologen, Philosophen, Neuropsychologen und derer mehr die eben genau das tun (bzw. ich teile ihre Ansichten).
Und ich bin so „egozentrisch“, dass ich, wenn Du mich kritisierst, diese Kritik ausschließlich auf mich beziehe (mich als Lügnerin zu bezeichnen nehme ich persönlich). Wenn Du meine Ansichten kritisierst ist es mir wurscht. Das gibt höchstens Anlass zu weiteren Diskussionen.

Naglegt #371
Was mich zum nachdenken anregt, ist die Tatsache, dass sich hier (Physik) alles auflöst in immer weniger geordnete Strukturen und an einem anderen Punkt (Biologie) soll plötzlich eine neue Ordnung, eine höhere Ordnung "von selbst" entstehen ... das finde ich schwierig.

„von selbst“? Meinst Du damit spontan, ohne Zutun einer Schöpferkraft?
In dem Eingangsvideo ist der Vorgang der Selbstorganisation kurz erklärt. Dieser Prozess läuft spontan ab (ohne schöpferischer Absicht, und ohne vorgegebenem Ziel), aber er verbraucht Energie (etwas, das auf unserem Planeten als offenes System auch schon vor Urzeiten zur Verfügung stand).
Falls Du an einer spannenden Übersicht zu den Prozessen der Evolution interessiert bist, kann ich Dir nur „Das ist Evolution“ von Ernst Mayr wärmstens ans Herz legen.

An einigen Stellen im Forum wird Naturwissenschaft als „kalt“ oder „gefühllos“ beschrieben. In meinen Augen ist sie weder das Eine noch das Andere.
Auch wenn Organismen als durch und durch materielle Wesen erkannt werden und höhere Fähigkeiten wie Emotionen (Liebe, Abneigungen, Angst, Lust...), Intellekt, Geist oder ähnliches ein Produkt hormoneller Aktivitäten bzw. unserer hochkomplexen Neuronen sind, werden sie dadurch nicht „reduziert“. Im Gegenteil: die Fähigkeiten und die Formenvielfalt die sich entwickelt haben, das Entwicklungspotential das nach wie vor in den unzähligen Organismen schlummert, erfüllt mich mit Staunen und Ehrfurcht.

Ähnlich Galileo, dessen Erkenntnisse die Erde aus dem Mittelpunkt des Sonnensystems (und des Universums) rückte, verdrängen naturalistisch-monistische Wissenschaftler und Philosophen den Menschen von seinem vermeintlichen Sonderstatus (und mit ihm alle lebendigen Organismen und eine Schöpfungsidee) – was ihren Beliebtheitsgrad markant einschränkt.

Gleichrangiger, vergänglicher Teil einer organischen Welt zu sein ist möglicherweise nicht besonders tröstlich, aber es hebt m.E. die persönliche Verantwortung für ein redliches Leben - und die Vorstellung, nach meinem Tod und Zerfall irgendwann Bestandteil eines Weizenfeldes oder eines Grottenolms zu sein, finde ich nicht unromantisch.
 
Zurück
Oben