Unsicher, neugierig, such ein bisschen ängstlich

Shamani

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16. April 2004
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Bin noch nicht angekommen...
Nach allem, was ich mir so angelesen habe könnte ich mir vorstellen, dass mir eine FA tatsächlich helfen könnte, einige Knoten zu lösen.

Es gibt soviele Fragen, die ich an die, die die Antworten wüßten, sofern sie sie nicht verdrängt haben, nicht stellen kann, weil sie nicht (mehr) da sind, oder es nicht mehr wissen (wollen).

Kurzes Profil von mir: Geboren, weil "Unfall", meine Ma (seit 16 Halbwaise) hat meinen Vater nie geliebt, mußte ihn aber heiraten, weil ihre Väter (meine Opas) das so beschlossen haben, als ich unterwegs war. Nach zwei Jahren Scheidung, weil mein Vater sich geweigert hat, aus dem Mietshaus seiner Mutter (meiner Oma :()auszuziehen (lebt heute noch dort).
Meine Ma ist mit mir zurück zu ihrem Vater, hat dann zwei Jahre später wieder geheiratet, in eine Familie hinein, die uns nicht akzeptiert hat (geschiedene Frau mit Kind, Skandal...), hat nach aussen ein Leben als "Opfer" geführt (obwohl ich spüre, dass sie das nie war), heute weiss ich, dass sie ihrer Wege gegangen und ihrere Bedürfnisse nachgegangen ist (mit dem besten Freund meines Stiefvaters und dem Mann ihrer besten Freundin...)

Es ist die Mutter-Tochter-Beziehung, an der ich zu knabbern habe, und deren Probleme ich nun auf meinen größeren Sohn weitergebe und mich dafür manchmal hasse. Er ist vier, eigentlich Erstgeborener (wäre da nicht vor Jahren ein Abbruch gewesen), mit meinem kleineren Sohn kann ich viel besser umgehen, weil er anders ist als ich - mein Großer erinnert mich stark an mich und ich müßte besser wissen, wie er sich fühlt, wenn ich in bestimmte Verhaltensweisen verfalle, die mich mit Erschrecken an meine Ma erinnern.

Da meine Tante ähnlich seltsam drauf ist wie meine Mutter, denke ich, dass deren Mutter ebenfalls ähnlich lieblos mit den Schwestern umgegangen ist. Würde eine FA mir helfen können, diese Schleife zu unterbrechen?

Mein Vater ist nicht für mich zu sprechen (nach einem Brief, der mir nie beantwortet wurde), mein Stiefvater ist verschwunden (was ich heute verstehen kann), mein Opa ist gestorben (und der hätte mir eh nix erzählt), und meine Ma lebt einfach in einer Welt, in der sie es genießt unzufrieden zu sein und nichts an ihrem Leben hinterfragt.

Nach einer Radix-Erstellung hatte ich außerdem eine sehr deutliche Vision, die ich als Kind häufiger als Tagtraum hatte (wenn ein bestimmter Küchengeruch in der Luft hing), und die mich nach der Astrologischen Sitzung auf dem Rückweg nach Hause an der Bushaltestelle wie ein Blitz traf und mir die Beine wegknicken ließ.

In meiner Kindheitsvision bekam ich immer wieder Atemprobleme und sah etwas rötliches, fühlte etwas warmes, weiches, feuchtes. Später habe ich das als Geburtserinnerung gedeutet, wegen mehrfacher Nabelschnurumschlíngung.

Nach der Astrositzung hatte ich diesen Geruch in der Nase, hatte diese Vision wieder, die ich schon viele Jahre nicht mehr hatte, und sah eine Hand, die sich auf mein Gesicht legte und mir die Luft nahm... jemand hat versucht mich zum Schweigen zu bringen...

Ich bin an einen Punkt gelangt, an dem ich dringend Antworten brauche, um meinen Frieden zu finden...

Denkt Ihr, eine FA wäre dienlich... oder könnte das, was ich dort erfahre auch kontraproduktiv sein? Wie finde ich (in Berlin oder im Köln-Bonner Raum) einen vertrauenswürdigen Aufsteller? Ich weiß, googeln... aber lieber wäre mir eine direkte Empfehlung...
 
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hallo shamani

ich weiss schon wieder ich aber egal.ich glaube deine seele schreit nach eine aufstellung,würde sie dir auch unbedingt empfehlen.wäre auch sehr wichtig gerade wegen deinem sohn,den der spührt es wenn du ihn anderst behandelt als den kleinen.auch wegen dem abbruch das ist schon wichtig das "ES" nicht vergessen wird.ich war selbst schon bei einer aufstellung dabei das ist einfach wahnsinn.ich wünsche dir das du den richtigen findest.

alles liebe rocky
 
rocky schrieb:
hallo shamani

ich weiss schon wieder ich aber egal.

Nicht egal, schön :)

Danke... es ist nur... ich denke, ich hab Angst. Ich hab schon so oft nur oberflächlich in das Thema FA reingelesen und es dann immer wieder fallen gelassen wie einen heißen Stein...

Vielleicht wäre es einfacher für mich, mich zu "stellen", wenn ich wüßte, bei wem...
 
hallo shamani
gibt es bei dir in der nähe einen esoterikladen??vielleicht liegen da ja flyers aus oder du fragst mal dort. ich bin in einem meditativem kreis und habe das glück das unser leiter auch aufstellungen macht.aber is ein bisschen weit weg von dir. viel glück du wirst den richtigen finden. da gibts so ein toller spruch ALLES WAS DU SUCHST, SUCHT AUCH DICH. drück die daumen.

liebe grüsse rocky
 
Shamani schrieb:
Nach allem, was ich mir so angelesen habe könnte ich mir vorstellen, dass mir eine FA tatsächlich helfen könnte, einige Knoten zu lösen.
...
Ich bin an einen Punkt gelangt, an dem ich dringend Antworten brauche, um meinen Frieden zu finden...

...Wie finde ich (in Berlin oder im Köln-Bonner Raum) einen vertrauenswürdigen Aufsteller? Ich weiß, googeln... aber lieber wäre mir eine direkte Empfehlung...

Ich hab dir eine geschickt via PN.

Liebe Grüße
Christoph
 
Gern geschehen, Shamani!

Hier noch was für dich (weißt sowieso, wieso..;-))

Für jene, die das vielleicht anstößig finden, hier ein Vergleich. Wir stellen uns ein Kind vor, das gute Eltern hat, die alles für es tun. Daneben stellen wir uns ein Kind vor, das schlimme Eltern hatte, die vielleicht brutal waren oder die es weggegeben haben. Doch dieses Kind sagt: "Das ist mein Schicksal, ich stimme ihm zu und mache etwas daraus." Wenn ihr dieses Kind vergleicht mit einem Kind, das wohlbehütet war: Welches hat größere Kraft? Welches ist mehr gewachsen?

So sagt es Bert Hellinger im Artikel: Helfen und Liebe - Über Konflikt und Versöhnung.

Und weiter unten:

Ich will das noch in eine andere Richtung lenken. Wenn ihr eure Mutter anschaut und euren Vater und das, was euch vielleicht beschwerlich war, und was ihr abgelehnt habt, und wenn ihr jetzt dem Vater und der Mutter sagt: "So wie ihr seid, seid ihr meine Eltern, genau so. Gerade deswegen bin ich so geworden, wie ich bin und habe die Kraft, die ich habe. Ich mache etwas daraus. Von mir aus seid ihr jetzt frei." Das ist Liebe. Aber es ist keine emotionale Liebe, es ist Liebe aus Einsicht, und die hat eine ganz andere Kraft.

Für mich ist aus gutem Grund immer wieder im Leben die Frage: "Wie kann ich in Einklang kommen?" Dabei hat es auch seinen Platz, wenn wir nicht im Einklang sind. Auch das gehört wohl dazu...

Oft fällt mir Folgendes noch schwer (Hervorhebung meine):

Wir können jetzt für uns eine kleine Übung machen, zur Erholung zwischendrin. Macht die Augen zu und geht zurück in eure Kindheit. Da war einiges, das ihr vielleicht bedauert, vor allem wenn ihr anderen gegenüber schuldig wurdet und jemand durch euch einen Schaden erlitten hat. Ihr schaut es an und stimmt der Schuld zu mit ihren Folgen. Dann schaut ihr den an, dem ihr vielleicht geschadet habt, und ihr übergebt ihn seinem Schicksal, das stärker ist als unsere Schuld. Wenn auch er ihm zustimmt als seinem Schicksal, kann er daran wachsen.

Wenn einer uns etwas angetan hat zu unserem Schaden, machen wir das Gleiche. Wir stimmen ihm zu. Dann werden wir innerlich gereinigt, können uns lösen, werden gelassen, werden weit und sind auf der Leiter des Glücks eine Sprosse höher gekommen.

Liebe Grüße
Christoph
 
Bis hierher zu kommen war es ein langer Weg. An die Zeit bevor ich sieben oder acht wurde kann ich mich nicht wirklich erinnern. Die Zeit bevor ich zwanzig wurde verlief ohne Bewußtsein und ohne den Drang nach Bewußtmachung, aber es war eine Zeit voller Hoffnung und Träume und Fluchten. Die Zeit bevor ich 28 wurde war eine Zeit der emotionalen Berg- und Talfahrt ohne jeden echten Halt, mit vielen Vorwürfen, viel Hass, viel Wut, Trauer, Verzweiflung und die daraus resultierende Energie verschaffte mir heftige Lieben und Leiden(!)schaften, und ein mich endgültig und vollständig aus der Bahn werfendes Wunder, das ich damals nicht als solches erkannt habe - eine Schwangerschaft. Trotz immer wieder attestierter Unfruchtbarkeit... Der zwangsläufig sehr hastig und unüberlegt zu treffende Beschluß, mich von diesem Kind zu verabschieden, schmerzte mich immer wieder - und doch hatte ich nie das Gefühl, die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Mit 28 erblindete ich auf einem Auge, der überengagierte und von meiner Augenerkrankung hingerissene Chefarzt konnte mich gar nicht schnell genug auf den OP bekommen. Ich mußte blind werden, um sehen zu lernen. Seither hat sich mein Leben so vollständig und auf wunderbare Weise verändert, dass ich manchmal das Gefühl habe, ein anderer Mensch geworden zu sein.

Trotzdem holen mich viele Schmerzen immer wieder ein, sehe ich mich immer wieder wie meine eigene Mutter agieren, stehen noch so viele Fragen offen, dass ich daran manchmal verzweifeln möchte.
Ich SEHE, und habe doch nicht die Kraft, mich gegen Mechanismen zu wehren, die ich nie haben wollte. Ich fühle mich wie hypnotisiert, und ich habe das inständige Bedürfnis dies zu unterbrechen, zu beenden.
Und ich fühle, dass mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt, ich möchte mich nicht schuldig machen an meinen Kindern. Sie werden andere Aufgaben zu bewältigen haben...

Danke für die Zitate, vor allem auf das erste fiel mir wieder etwas ein, und ich habe meine Signatur geändert...
 
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Liebe Shamani,

Bis hierher zu kommen war es ein langer Weg.

Oh ja! Und ich achte das! Für mich gilt das auch... Wir sind da also im gleichen Club.

Ich mußte blind werden, um sehen zu lernen.

... hängt für mich - rein spekulativ, bitte - zusammen mit:

zwangsläufig sehr hastig und unüberlegt zu treffende Beschluß, mich von diesem Kind zu verabschieden,

"Verabschieden"? Ist das nicht verniedlichend? Vielleicht ist Blindheit das kleinere Übel als kleine Sühne. Sühne ist aber immer der Versuch, sich nicht ganz zu stellen. Es sich schwer machen als der leichtere Weg sozusagen (ohne über dich urteilen zu wollen, bitte). Versuch, einen Ausgleich für etwas Unausgleichbares zu schaffen, es ungeschehen zu machen.

Aber das geht nicht. Immerhin hast du alles, was du jetzt hast auf Kosten des Größten, was dir dein erstes Kind geschenkt hat (verkehrte Welt, gell? Das Kind, das das Leben der Mutter schenkt...aus Liebe): es hat dir sein Leben geschenkt. Das ist nie auszugleichen. Und man kann angesichts dessen nur im Angesicht dieses Geschenks besonders glücklich leben - dem Kind zur ehre und zum Angedenken - und etwas Gutes draus machen. Ich sage dir: ich weiß, wovon ich rede. Ich bin nicht besser.

Vielleicht ist die Blindheit also der Preis. Blindheit kann aber auch damit zu tun haben, das etwas nicht gesehen werden darf. Dieses Kind?

Was siehst du?

sehe ich mich immer wieder wie meine eigene Mutter agieren

Ja - du BIST deine Mutter - zumindest zur Hälfte. In dir lebt sie weiter. Und wenn wir unsere Eltern ablehnen, dann werden wir meist genau das, was wir abgelehnt haben.

Und ich fühle, dass mir die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt, ich möchte mich nicht schuldig machen an meinen Kindern.

Geht das noch? Geht das überhaupt? Unschuld? Kindliche Unschuld?

Erwachsene stehen zu ihrer Schuld. Das hättest du dir von deinen Eltern auch gewünscht... Oder?

Ich glaube, liebe Shamani: eine Aufstellung wird hilfreich sein. Vor allem, wenn der/die Begleiter/in ganz klar ist und sich nicht ins Bockshorn jagen lässt von den Geschichten... (auch das kenne ich übrigens...).

Und ich glaube, du bist auf einem guten Weg. Zumindest in den Worten hier. Den Rest kann ich nicht beurteilen.

Ganz herzliche Grüße
Christoph
 
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