Iche weiß zwar nicht, mit wem Du jetzt sprichst, GrauerWolf, aber dann können wir Dein Statement ja direkt auf die von Dir so bevorzugten Füchse übertragen. Wo sollen die Millionen Füchse also bleiben, die unter keinen Umständen ausgewildert werden können. Es hängen auch eine Menge Arbeitsplätze an der Pelzindustrie. Da haben wir ihn wieder, den feinen Unterschied, in dessen Folge heilige Kriege entstehen können.
Soll ich Dir mal was sagen?
Ich bin völlig ratlos. Du kannst diese Füchse nicht auswildern, denn letztlich wäre das, ungeachtet der Tatsache, daß sie in dieser Zahl u.U. das lokale, ökologische Gleichgewicht verschieben, grausam. Sie haben nie gelernt, zu jagen, sich in der Natur zu behaupten, artgerecht sozial zu interagieren (die Sozialstruktur von Füchsen ist recht kompliziert), sie sind körperlich nicht leistungsfähig (ein wilder Fuchs legt jeden Tag zwischen 10 und 20 km zurück, während er sich sein Essen zusammensucht) usw. usf. Ich denke der größte Anteil würde jämmerlich umkommen. Gefangene, unter derart jämmerlichen Bedingungen aufgezogene Tiere auf die Wildnis vorzubereiten wäre eine Irrsinnsaufgabe, denn es fehlt ihnen nicht weniger als alles, was Fuchseltern draußen im Land ihren Welpen beibringen. Ein paar hundert, vielleicht wenige tausend Füchse könnte man vermutlich auf Tierparks verteilen, aber Millionen? Ehrlich gesagt, ich mag den Gedanken gar nicht weiterverfolgen.
Kimi und seine Schwester Anni (sie leben dank des milden Wetters wohl immer noch) wird man vielleicht als Symbole der Antipelz-Kampagne retten und in ein fuchswürdiges (nun ja...) Leben in einem schönen,
einigermaßen artgerechten Gehege überführen können. Die unzähligen anderen? Mir blutet das Herz, wenn ich daran denke.
Übrigens, daß mir Caniden besonders nahestehen, hat einen Grund in meiner Persöhnlichkeit, den ich gar nicht ablegen
kann. Im übrigen habe ich, wie wohl klar sein dürfte, ein gewaltiges Problem damit, (hochintelligente, auf Problemlösung evolutionär optimierte) Tiere zu töten, nur damit Menschen ihrer Eitelkeit und Putzsucht frönen können, wobei ich vollens die Krise bekomme, wenn Wolfspelz verarbeitet wird, was sich bei neureichen Russen ja recht großer Beliebheit erfreut: Dieses Tier ist für mich tabu, sakrosankt, auf neudeutsch ein absolutes No Go, wie immer Du das nennen willst.
Und ich habe nach wie vor kein Problem damit, Fleisch zu essen, weil das einfach Teil einer Äonen alten Nahrungskette ist.
Frage ist aber aquch...ob man wirklich so viele Küken braucht...auch weibliche...
Für die Eierproduktion und die Mast braucht man prinzipiell nur Hühner. Auch das Brat"hähnchen" ist ein Huhn. Hähne brauchen in der Mast m.W. etwa das dreifache an Futter und längere Zeit um zur Schlachtreife zu gelangen. Auf einem Biogeflügelhof hält man m.W. 1 Hahn auf 50 Hennen.
An einer Diagnostik, die das jetzige Verfahren unnötig machen würde, arbeitet man wohl, aber die technischen Schwierigkeiten sind enorm.
http://www.dw.de/forscher-blicken-ins-hühnerei/a-17015417
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2010/7760/pdf/ImholtDirk_2010_07_05.pdf
Übrigens, m.W. gehen auch in der Natur die meisten der Hähne wohl drauf. Die üblichen Gruppen, bestehen aus einem Hahn und ein paar Handvoll Hühnern.
Warum das natürliche Geschlechterverhältnis der Gelege bei dieser Sozialstruktur bei runden 1:1 liegt, das weiß ich nicht, aber Hühnervögel sind auch absolut nicht mein Fachgebiet.
mir persönlich ist es egal, ob so ein Anbietr abwandert...nur der käme eben nicht mit seinem Gesamtvermögen aus Deutschland raus...erst mal schön zahlen und dann kann er dahin gehen, wo der Pfeffer wächst....
Und mit welcher Begründung willst du jemanden enteignen, der seinen Betrieb verlegt, denn genau das ist es? Wir haben Niederlassungsfreiheit in Europa, und wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland kein wirtschaftliches Betreiben eines Betriebes mehr erlauben, dann wandert eine Firma eben ab. Du kannst niemandem verbieten, seine Firma aufzulösen, wenn die (auch aufgrund politischer Maßnahmen) nur noch rote Zahlen schreibt. Einen Betrieb führen bedeutet, Gewinn machen zu müssen, im Kleinen wie im Großen. Und die Margen dürften bei diesem harten Konkurrenzkampf minimal sein.
LG
Grauer Wolf