Weitere Erläuterungen und Erklärung:
Eine bekannte Zuordnung von Kombinationen zu Graden des Tierkreises, die man "kritische Grade" nennt, wurden von Michael Roscher nach eigenen Angaben aus systematischen Erwägungen heraus konstruiert (und in der Praxis sollen sie sich bestätigt haben).
Angeblich leiteten ihn mathematisch-erkenntnistheoretische Ansätze, aber tatsächlich sagt er in seinem Buch an anderer Stelle, dass viele Grade mit der Zeit noch in der Praxis gefunden wurden. Es ist also auch kein System gewesen, dass ihn angeleitet hätte, wo er mit einem Male alle Kombinationen zu den Graden gefunden hätte. Ich nehme an, dass für ihn der 0te Grad und 15te Grad den Ausgangspunkt bildeten.
Dabei soll zB der 0te Grad jeweils eine Kombination zwischen dem betreffenden Zeichen und dem unmittelbaren Nachbarzeichen darstellen.
Der 0° kann meiner Erfahrung nach aber nicht vom Nachbarzeichen (seinem Herrscher) beeinflusst sein, da der Beginn eines Zeichens eindeutig allein das jeweilige Zeichen "voranbringt"; es hat eine pure Qualität; der 0°-1°te Grad mag frisch und neu sein, durchaus kräftig in der Identität, aber hebt sich eindeutig von dem letzten Grad des vorherigen Zeichens ab.
- allein die Dekaden (die ersten und letzten 10 Grad) eines Zeichens korrespondieren archetypisch mit dem Nachbarzeichen. Nebenbei erwähnt: Man kann übrigens den Tierkreis auch in 8 Zeichen unterteilen und so ergibt sich gewissermassen eine weichere Betrachtung der verschiedenen archetypischen Bereiche eines Zodiaks; aber dann wird man irgendwo den Tierkreis "beginnen" lassen müssen; anbieten tut sich hierbei der kardinale Widderpunkt 0°. Gerade hier kann man feststellen, dass zwischen Fische und Widder (ein kardinales Zeichen zudem) ein deutlicher Unterschied besteht. Wie dem auch sei.
Für diese definierten Grade massgeblich ist:
Auf diese Beeinflussung anderer Zeichen (Nachbarzeichen und Oppositionszeichen) begründen sich die Gradzuordnungen in entscheidender Weise und doch lassen sich zudem die übrigen angegebenen Kombinationen aus solchen zyklischen Zusammenhängen nicht erklären; d.h. erscheinen willkürlich.
Das Ergebnis jahrelanger Forschung (seit 2004):
Mein eigene Erfahrung (und übrigens auch die einiger anderer Astrologen) hat mir keine unbedingte Stimmigkeit dieser hier thematisierten Grade erwiesen. Bei näheren Analysen und Vergleichen kam ich zum Schluß, dass die Grade letztlich konstruiert und willkürlich sein könnten.
Wenn ich alles zusammen nehme, dann halte ich persönlich diese Grade für konstruiert, bzw. zufällig nach irgendwelchen Kriterien ausgewählt.
Die energetische Entsprechung der angegebenen und angeblichen Kombinationen, die einem Tierkreisgrad zugrundeliegen (zB Merkur/Venus usw.) waren für mich jedenfalls eher durch andere Horoskopfaktoren, Zusammenhänge und Konstellationen gegeben.
Nun, wenn diese Grade einer bestimmten Methode bedürfen, nämlich einer Methode des Suchens und Findens zwischen Ereignissen, Lebensthemen und Kombinationen des Grades (ob man nun den Aszendenten korrigiert oder nicht), kann man einen Vergleichstest machen mit einer anderen , alternativen Liste von Kombinationen. Und dieselbe Methode bei diesen - bewusst konstruierten - Graden anzuwenden versuchen. Man entdeckt dann ebenso einige stimmige Grade, die sich regelmässig bestätigen (scheinen oder real). Ich habe festgestellt, dass einige Übereinstimmungen zwischen Grad, angebener Kombination und Lebensthemen deshalb zustande kommen, weil an in der Nähe ein GSP steht. Dazu unten mehr.
Da ich meine eigene Geburtszeit zudem gependelt habe und sie mir 100% korrekt vorliegt, weigere ich mich, mich jener Methode anzupassen, nämlich die Häuserachsen so lange hin und her zu schieben, bis dass ein brauchbares Ergebnis zustande kommt.
Diese Kombinationen für die von mir konstruierten Grade werden gleichermassen plausibel, wenn man so vorgeht, wie man es mit Graden nach Roscher gewöhnt ist - was mich aber nicht dazu führte, diese Grade, an die ich lange "geglaubt" habe, schlussendlich für mich und meine Arbeit zu verwerfen.
Es kann sein, dass einige Grade hier und dort tatsächlich stimmig sind (zB 27°-28° Stier Merkur/Saturn/Uranus), aber in der Masse aller Grade ist das zu wenig und bei näherem Vergleichen mit den GSP (=Gruppenschicksalspunkte nach Döbereiner, das sind Punkte , die sich auf bestimmten Gradzahlen des Zodiaks befinden) ergibt sich auch der Zusammenhang mit den GSP! Ich hatte nie ein Bedürfnis, die GSP zu verteidigen , es ergab sich aber, dass sie wirklich regelmässig Relevanz aufweisen und bestimmte Themen, ob bei Planeten oder Häuserspitzen beschreiben!
Wenn man Horoskope mit Hilfe der Grade korrigiert, verschiebt man die Häuserspitzen ein wenig und kommt in Wahrheit entweder in die Nähe eines GSP; - denn viele der hier kritisierten Grad-Kombinationen befinden sich tatsächlich in der Nähe von GSP, stimmen aber mit der exakten Position der GSP nicht immer überein. Oder aber sucht einen Grad mit einer Kombination, die eben "besser passt".
Die GSP wirken übrigens von einem Orbis her.
Bei mir steht die 11. Hausspitze auf 10° Stier. Nach dem Autor der hier kritisierten Grade ist das ein Uranus/Neptun Grad, der GSP liegt genau auf 10° und lautet Sonne/Pluto. Nach meiner "Methode" (meine Liste der Grade) wäre es ein Mars/Venus Grad.
Ehrlich gesagt kommt alles in Betracht. Ich verbinde zum Beispiel mit meinen Freundeskreisen Treue, wähle nur einige "echte Freunde" aus, es gibt zahlreiche gemeinsame Unternehmungen, tiefgreifende Visionen, die ich mit ihnen teile, auch Probleme. Und da entdecke ich Abwendungen aus ideologischen Gründen von Freunden in meiner Biografie.
Ausserdem trifft sich hier die Wahrheitssuche mit dem Tätigkeitsfeld eines astrologischen Wirkens (wie es das 11. Haus beschreibt) , wie es ja geradezu auf meine hier geäusserte Haltung zu den hier kritisierten Graden zutrifft.
Da finde ich in der Manifestation von Ereignissen am ehesten noch eine Pluto Komponente, die durch bewusste Mentalität (Sonne) ins Lichte, also der Reflektion oder der Willensbildung gehoben wird, was dann auch auf andere Entsprechungen des 11. Hauses bei mir passt. Die ich aber hier nicht näher beschreiben will.
Mit Uranus/Neptun komme ich in Bezug um 11. Haus nicht viel weiter, ebensowenig wie mit Mars/Venus.
Ich kann diese Themen in meinem Leben natürlich finden, wenn ich nur suche und irgendwo gibt es einen Zusammenhang mit 11. Haus Themen! Das Leben ist ja nicht beschränkt auf ein einziges Haus. Uranusthemen (11. Haus Prinzip) haben viele Gesichter.
Es ist aber einerseits zu vage und andererseits daran gebunden, wo ich suche und was ich finde, was ich selektiere, es fehlt einfach das Zwingende, so wie es ja beim GSP jedoch der Fall ist.
Es gibt andere Fälle, wo ich die GSP nicht auf Hausspitzen deute, sondern in Bezug zu Planeten, wo es viel deutlicher wird, als wenn ich einen Tierkreisgrad nach den Zuordnungen der hier kritisierten Grade vergleiche.
Es hat sich bei aller versuchten Arbeit mit den hier kritisierten Graden einfach immer wieder ein gewisses Vakuum für mich ergeben. Nebenbei gesagt auch eine ziemliche Ernüchterung und Enttäuschung - aber nach einiger Zeit begriff ich endlich, warum mir diese Gade in ihrer Kombination nichts sagen wollten. Sie scheinen ganz einfach erfunden und haltlos und das Ergebnis bedarf einer willentlichen Hinwendung, dass man das Passende auch findet.
Ich habe diesen Vergleich zwischen Ereignis und Grad eben mit künstlichen, frei erfundenen alternativen Kombinationen ebenso versucht. Dieselbe Vagheit und Unwägbarkeit. Manche dieser Kombinationen hauen eben hin, weil man sucht und findet. Das ist der springede Punkt, es gibt keinen Unterschied zwischen den Ergebnissen mit meiner Liste oder denen von Roscher.
Meine Liste ist bewusst so gehalten, dass keine Kombination sich mit denen von Roschers Angaben überschneiden.
Bei den GSP, die ich bislang kennen gelernt habe, konnte ich in kurzer Zeit erkennen, dass diese GSP sehr stimmig sind. Da gibt es eine treffende Resonanz, einen Zusammenhang, es ist sehr viel dichter und offenkundiger.
Man entdeckt mit den hier kritisierten Graden und ihren Kombinationen (zB Venus/Saturn), an irgendeiner Stelle des Radix andere Konstellationen, die diese Kombinationen eines Tierkreisgrades bestätigen und erst dann kann man auch deutliche Lebensthemen feststellen. Deutlich aber nur allgemein, es wird dann wieder schwieriger, wenn man den Bezug zum Beispie auf den betreffenden Faktor stellen will, der in dem Grad liegt, also eine Hausspitze zB. Wenn das 3. Haus ein Venus/Saturn Grad ist und irgendwo im Radix Venus/Saturn Themen sind, dann muss ja erst noch der Bezug zum 3. Haus kosntruiert werden. Das 3. Haus ist aber immer präsent, in der Psychologie , und dort in der Psychologie des Menschen kommt auch immer alles zusammen, was im Radix ist. Also ist es auch leicht, an der OBERFLÄCHE diese Zusammenhänge zwischen 3. Haus Spitze , krit. Grad und Lebensthemen usw. festzustellen!
Bei den GSP ist es - im Vergleich - aber unabhängig, ob sich dieses Thema des GSP Grades durch das übrige Radix verdichtet!
Das ist ja die Methode, die von Roscher vorgeschlagen wird. Auf diese Weise sind diese Grade immun gegen Widerlegung - solange man sie gebrauchen will und an sie glaubt.
Man probiere stattdessen die obige beispielhafte und alternative Liste. Man findet genügend Übereinstimmung zwischen Leben und Graden! Wenn man bereit dazu ist. Oder falls zufällig ein entsprechender GSP vorliegt. Wann immer es eine Stimmigkeit gab, konnte ich diese eher durch in der Nähe befindliche GSP ableiten (Gruppenschicksalspunkte / das sind einige Grade innerhalb des Zodiaks nach Döbereiner) , wobei der Roscher Grad einen Teil der GSP-Kombination wiedergab oder sogar dieselbe Kombinationen aufwies.
Diese (überdies nicht regelmässige) Übereinstimmung kann mich nicht überzeugen, da es mehr kritische Grade gibt, die nicht stimmig sind, als wie es mir bekannte GSP gäbe, die nämlich nicht stimmig wären.
Wenn also die 7. Hausspitze in einen Merkur/Mars Grad fällt, wird dieser Grad (wie der Roscher es sinngemäß beschreibt) üblicherweise nur dann aktiviert, wenn es auch andere Merkur/Mars Kontakte oder Kombinationen im Radix (an anderer Stelle) gibt; - das kann auch über die Häuserherrscherbezüge stattfinden, oder wenn Mars in Zwillinge steht. Auf diese Weise wird man immer solche Konstellationen finden und in irgendeiner Weise auch mit dem betreffenden Haus in Verbindung bringen können und in geradezu simpler Weise die Grade in ihrer angeblichen Wirksamkeit bestätigen können. Irgendwo gibt es natürlich etwas, auf irgendeiner Ebene des Lebens oder des Radix.
Wo der Autor der hier kritisierten Grade verschiedene praktische Ergebnisse und Erfahrungen berichtet, handelt es sich offensichtlich um eine Deckungsgleichheit mit den GSP von Döbereiner (zB 26.5 ° Zwillinge ist bei dem Autor der hier kritisierten Grade: Neptun/Merkur; und auf 25°.5 Zwillinge befindet sich der GSP Merkur/Neptun - die GSP vertragen übrigens einen gewissen Orbis, sind also eigentlich sensitive Punkte, und keine Grade im eigentlichen Sinne). Die Deutung des Horoskops von Frida Kahlo, als Beispiel für die Arbeit mit den Gradzuordnungen, mit der Berücksichtigung von Saturn/Uranus als massgeblichste Bedingungen des Schicksals (da alle vier Hauptachsen auf einem "Saturn/Uranus" Grad stehen), wird einmal durch die GSP mit der Bedeutung Saturn/Mondknoten abgedeckt (alle vier Achsenpunkte befinden sich in dieser Nähe des GSP Saturn/Mondknoten).
Damit hätten wir schon mal den einschränkenden und prüfenden Charakter des Saturns. Die uranische Seite wird durch die Nähe des Mondes zum Uranus beigetragen - der im selben Haus und Zeichen des Uranus steht. Der Abstand zwischen Mond und Uranus wäre noch nicht genug, um wirklich entscheidend eine mögliche Archetypik eines uranischen Einflusses zu erklären. Die Frage ist, ob es wirklich einen so massgeblichen Einfluss des Uranischen auf das Leben und die Einstellung der Frida Kahlo gab. Was man da finden mag, kann ausserordentlich vom Mond und Uranus im gleichen Haus beigetragen werden; denn diese Konstellation ist stark. Stärker als wenn der Mond bei diesem seinen Abstand von Uranus in einem anderen Haus oder Zeichen wäre. Bei Kahlo sollte man auch nicht die Chiron Opposition auf Merkur vernachlässigen, die 11. Haus Besetzung, und den Vollmond, um das körperliche Leiden, den Unfall und verschiedene Beziehungsproblematiken ebenso wie eine eventuelle Thematik ersehnter Befreiung und persönlicher Freiheit zu begründen. Ausserdem steht der Aszendent in Löwe und damit der DC in Wassermann, wo man dann alles , was uranisch verkleidet das Schicksalhafte als Notwendigkeit aufzeigen mag, als Begegnung und Vervollständigung mit diesen Eigenschaften vorfindet. Der Bezug auf die fixe Qualität der vier angeblichen Gradzuordnungen, in die die Hauptachsen fallen, und die der Autor der hier kritisierten Grade in einem seiner Bücher, die über diese hier kritisierten Grade geschrieben wurde, erwähnt, ist ja andererseits bereits durch die fixen Zeichen selbst vorgegeben, in denen die Achsen stehen (AC-Löwe, MC-Stier usw.).
Diese Beispieldeutung zeigte mir klar, wie so viele andere Beispiele, dass die Bezüge zu den hier kritisierten Graden, konstruiert erscheinen muss. Für diesen Zweck wurde der Aszendent bei Kahlo um genau eine Minute korrigiert, damit diese Hauptachse (des Aszendenten) "gefügig" gemacht wurde, sie fällt dann nicht in 24° sondern in 23° . So soll es nach dieser Methode auch sein, man muss eben ein bisschen zu den kritischen Graden hinarbeiten durch Korrekturen am Radix.
Man findet die sieben (bzw. zehn) Planeten in jedem Leben und Biografie wirksam. Es gibt immer einen möglichen Bezug - und immer einen kritischen Grad, um die dichtesten Kombinationen zu finden.
Grundsätzlich gilt für mich: Die Ergebnisse bzw. Aussagen, ob in der Geburtsastrologie oder in der Prognose, die mit den Kombinationen dieser Grade zustande kommen, halte ich für konstruiert, suggestiv und zufällig - ich kann es für meine Augen und Verstand so belegen und beweisen. Wenn es eine wirkliche Übereinstimmung gibt, liegt das meist an den GSP Punkten, da bei den hier kritisierten Graden offensichtlich die entsprechenden Kombinationen sehr oft an ähnlicher Position wie die GSP vorkommen. Damit sind zwar diese hier kritisierten Grade weder belegt noch widerlegt, weil die Eindeutigkeit in diesen Fällen fehlt; aber an den Stellen, wo es keinen GSP gibt oder die Kombination der hier kritisierten Grade von den GSP abweicht, da kann man sehr oft feststellen, wie haltlos diese angegebenen Kombinationen sind, weil sie sich nicht verifizieren lassen, es sei denn man zwingt das Ergebnis und die Fügung herbei, verschiebt die Häuserspitzen bis dass man eine passende Kombination findet, und/oder beginnt das Konstruieren von Zusammenhängen nach Gutdünken oder auch im aufrichtigen oder ernsten Glauben.
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