Theorie

  • Ersteller Ersteller EsoHeinz
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Genau das ist der logische Widerspruch.
In dem Moment, in dem du dem Nichts etwas zuordnest wie "es beinhaltet alle Impulse", machst du es zu einem Etwas.

"Nichts" jedoch ist gleichbedeutend mit Nichtvorhandensein.

Bei konsequenter Anwendung der Begriffe, wäre es zu erwarten gewesen, dass Meister Eckart sagt:
Das EINE, die Gottheit hinter dem Gott, ist nicht vorhanden.

Auch den smartesten Philosophen bleiben manchmal solche missbräuchlichen Verwendungen von Begriffen nicht erspart.
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Das EINE ist Nichts und Etwas. Unsere Logik ist hier nicht anwendbar, da sich alle Gegensätze aufheben.
Wenn du links und rechts vereinst ergibt das die Mitte, die hat jedoch keine Substanz, sie ist Nichts und doch alles.
Mit Plotin zu sprechen: Das EINE hat keine Substanz, und das ist seine vollkommene attributlose Fülle.
 
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Das EINE ist Nichts und Etwas. Unsere Logik ist hier nicht anwendbar, da sich alle Gegensätze aufheben.
Wenn du links und rechts vereinst ergibt das die Mitte, die hat jedoch keine Substanz, sie ist Nichts und doch alles.
Mit Plotin zu sprechen: Das EINE hat keine Substanz, und das ist seine vollkommene attributlose Fülle.
Ich sehe das so:

Wenn mit dem EINEN etwas Zählbares gemeint ist, dann kann es sich nur um etwas Vorhandenes handeln.
Denn etwas, das nicht vorhanden ist, gibt keine Zählbarkeit her.

Und wenn mit dem EINEN nichts konkret Zählbares gemeint ist (=keine Substanz), dann kann es sich nur eine imaginäre Umrandung handeln, mit der versucht wird, etwas begrifflich zusammen zu fassen.

Eines von beiden MUSS zutreffen.

Denn für das "Nichts" gilt: Weder ein Vorhandensein noch eine zusammenfassende Umrandung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das so:

Wenn mit dem EINEN etwas Zählbares gemeint ist, dann kann es sich nur um etwas Vorhandenes handeln.
Denn etwas, das nicht vorhanden ist, gibt keine Zählbarkeit her.

Und wenn mit dem EINEN nichts konkret Zählbares gemeint ist (=keine Substanz), dann kann es sich nur eine imaginäre Umrandung handeln, mit der versucht wird, etwas begrifflich zusammen zu fassen.

Beide Fälle haben nicht das Geringste mit "Nichts" zu tun.
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Der Mystik kann man mit unserer gewohnten Logik nicht beikommen.
Plotin betrachtet das EINE nicht als statisch oder untätig. Das EINE ist die intensive Aktivität
überreichlicher Kraft, die sich als Sein verströmt. Aber diese Aktivität dürfen wir nicht mit dem Spiel der Materie oder der
physikalischen Energie verwechseln.
Buddhistische Mystiker betrachten die Leere als grenzenlos kreativ, weil durch die Absichtslosigkeit die Manifestation
nicht behindert wird.
Und noch mal zu Plotin: Weil nichts in ihm ist, kommen alle Dinge aus ihm, es ist die Kraft, die Dinge hervor bringt
und dabei keine Minderung erfährt.
 
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Der Mystik kann man mit unserer gewohnten Logik nicht beikommen.
Plotin betrachtet das EINE nicht als statisch oder untätig. Das EINE ist die intensive Aktivität
überreichlicher Kraft, die sich als Sein verströmt. Aber diese Aktivität dürfen wir nicht mit dem Spiel der Materie oder der
physikalischen Energie verwechseln.
Buddhistische Mystiker betrachten die Leere als grenzenlos kreativ, weil durch die Absichtslosigkeit die Manifestation
nicht behindert wird.
Und noch mal zu Plotin: Weil nichts in ihm ist, kommen alle Dinge aus ihm, es ist die Kraft, die Dinge hervor bringt
und dabei keine Minderung erfährt.
Auch jede Mystik, die den Anspruch hat, ernst genommen werden zu wollen, muss zunächst alle Hürden der Logik überwinden.
Ansonsten wird man sie jederzeit als Irrtum entlarven können.
 
Auch jede Mystik, die den Anspruch hat, ernst genommen werden zu wollen, muss zunächst alle Hürden der Logik überwinden.
Ansonsten wird man sie jederzeit als Irrtum entlarven können.
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Etwas anderes ist nicht wirklich vorstellbar, dem stimme ich durchaus zu.
Doch das Vorstellbare ist wohl nur ein kleiner Teil unserer Existenz, die in ihrer Gesamtheit über
unserer Vorstellungvermögen hinaus geht.
 
Es war die Stunde, ehe die Götter erwachen.
Den Pfad des göttlichen Ereignisses versperrend lag
das die Zukunft ahnende gewaltige Mental der Nacht allein
in seinem unerhellten Tempel der Ewigkeit,
bewegungslos am Saum des Schweigens hingestreckt.
Fast fühlte man, dunkel und undurchdringlich,
im finstern Zeichen seines augenlosen Sinnens
den Abgrund jenes unverkörperten Unendlichen.
Ein Nichts erfüllte - unergründlich - diese Welt.

So beginnt Aurobindos großes Epos.
Die Nähe zum abendländischen mystischen Denken ist unverkennbar.
 
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