Tanys Gedichte-/Zitatesammlung...

"Du bist eine Sekunde lang vollkommen bewusst und in der nächsten bist du vielleicht unachtsam.

Aber sei dir bewusst, dass du unachtsam bist. Sage nicht: «Unachtsamkeit muss zur Achtsamkeit werden.»

Dadurch erzeugst du nur einen Konflikt und in diesem Konflikt hören Bewusstheit und Achtsamkeit vollkommen auf."

Krishnamurti: Jiddu Krishnamurti - Freiheit und wahres Glück, 1. Aufl. München: Heyne, 2007, S. 42
 
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Verfallen wir nicht in den Fehler, bei jedem Andersmeinenden entweder an seinem Verstand oder an seinem guten Willen zu zweifeln.

Otto von Bismarck


P.S. ich pers. setze Fehler für mich in " "...
 
Aber man kann zweifeln, ob es wohlgetan ist, alle Handlungen der Menschen durch eine Kette von Gesetzen fest zu umgrenzen, so dass sie eine Übertretung nicht mehr wagen.

Johann Amos Comenius, Das einzig Notwendige
 
Der Zweifel gehört zur echten Fruchtbarkeit, man muss durch ihn hindurch, es geht kein anderer Weg als dieser gefahrvolle in die große Gewissheit.

Martin Buber
 
Die verhängnisvolle Neigung der Menschen, über etwas, was nicht mehr zweifelhaft ist, nicht länger nachzudenken, ist die Ursache der Hälfte aller Irrtümer.

John Stuart Mill, Über Freiheit
 
Es sind die Zweifel, die die Menschen vereinen. Ihre Überzeugungen trennen sie.

Peter Ustinov, Der alte Mann und Mister Smith
 
Wolken scheinen sorgenfrei,
ziehen unbekümmert fort.
Unbeschwerter Geist wird nicht gefunden;
um zu finden, beende die Suche.

Wang Anshi
 
Ein Schüler fragte seinen Meister:
"Was trennt mich von der Wahrheit?", & der Meister sagte:
"Nicht du allein bist von der Wahrheit getrennt, es sind viele.
Ich werde dir 12 kleine Geschichten erzählen & sie werden dir im Ohr sehr einfach klingen.
Du mußt sie wiederkauen", sagte er, "viele Hundertmale,
& wenn du meinst, du hättest sie verstanden, dann höre trotzdem nicht auf, sie wiederzukauen,
so lange, bis du sie durchdrungen hast, bis aus den kleinen Geschichten große werden
& aus den großen wieder winzig kleine."

Die erste Geschichte:
Es war einmal, so erzählte der Meister, ein Wassertropfen im Meer,
der behauptete, es habe nie ein Meer gegeben.
Genauso ist es mit vielen Menschen,
sie stehen mitten in Gott & sagen,
es habe nie einen Gott gegeben.

Die zweite Geschichte:
"Ich will meine Freiheit", verlangte ein Wassertropfen mitten im Meer;
& das Meer war barmherzig & hob ihn an die Oberfläche.
"Ich will meine Freiheit", verlangte er wieder - & die Sonne hörte seinen Ruf & hob ihn auf eine Wolke.
"Ich will meine Freiheit", verlangte er wieder - die Wolke ließ ihn los & er war wieder im Meer.

Die dritte Geschichte:
Ein intellektueller Wassertropfen ist ein intellektueller Wassertropfen,
aber nicht das Meer.

Die vierte Geschichte:
"All die Wassertropfen sind nichts wert", sagte der Wassertropfen im Meer.

Die fünfte Geschichte:
"Zweifellos, eines habe ich inzwischen erkannt,
um einiges bedeutungsvoller als das Meer bin ich schon", sagte der Wassertropfen im Meer.

Die sechste Geschichte:
"Ich werde dem Meer wohl nie begegnen", seufzte der Wassertropfen im Meer.

Die siebente Geschichte:
"Ach was kümmert mich das Meer", sagte der Wassertropfen im Meer."

Die achte Geschichte:
Ein Wassertropfen haderte mit seinem Schicksal,
denn er war mitten im Meer & wollte vom Meer nichts wissen.

Die neunte Geschichte:
Ein Wassertropfen im Meer trommelte andere Wassertropfen zusammen,
zum Aufstand gegen das Meer.

Die zehnte Geschichte:
"Kraft meines Amtes", so sagte ein Wassertropfen zum anderen Wassertropfen mitten im Meer,-
"Kraft meines Amtes bist du ab heute ausgeschlossen aus dem Meer."

Die elfte Geschichte:
"Du bist in meiner Liebe", sagte das Meer zum Wassertropfen.
Aber der Wassertropfen hörte das Meer nicht,
denn er war selbst voll Liebe zu einem anderen Wassertropfen".

Die zwölfte Geschichte:
"Wenn es mir gelänge … ", so überlegte der Wassertropfen,
"daß jeder einzelne Wassertropfen in meiner Liebe wäre,
dann wäre ich das ganze Meer,
"& so begann er einen Wassertropfen nach dem anderen in seine Liebe zu nehmen.
Aber es war da ein Wassertropfen,
der ihm einmal furchtbares Leid zugefügt hatte,
das größte Leid seines Lebens & ihm konnte er trotz all seiner Liebe nicht verzeihen.
& alleine, weil ihm ein einziger Wassertropfen in seiner Liebe fehlte,
nur dieser einzige Tropfen,
wurde er nicht zum Meer.

Der Schüler kam wieder zum Meister:

"Sag, Meister, gab es je einen Wassertropfen, der zum Meer geworden?"
Der Meister erzählte die letzte Geschichte:
"Es war einmal ein Wassertropfen,
der suchte die Stille des Meeres,
er suchte die Tiefe des Meeres.
Sein Sehnen war groß, & er war voll von Verzeihen – & plötzlich sprach das Meer zu ihm:

"Du bist ich, & ich bin du", & es öffnete seine Arme & empfing den sehnenden Tropfen –
& was dem Meer zu eigen war,
das wurde ihm zu eigen.
Er wurde zur Stille des Meeres,
wurde zur Weite des Meeres,
& seine Tiefe war Heil für die Welt."
"Denn wisse, mein Schüler, voll Gnade ist das Meer für jene,
die es lieben & nimmt sie auf in seine Fülle,
wenn sie es wirklich wollen."

"& wenn sich so ein sehnender Tropfen angehäuft mit Schmutz,
was dann", fragte der Schüler.

Da lachte der Meister aus vollem Halse.
"So schmutzig kann ein Tropfen nicht sein,
dass das Meer ihn nicht reinigen könnte."

(den Verfasser hab ich vergessen)
 
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>>Ich war auf Freiheit versessen – nur hatte ich sie außerhalb gesucht. Ich wußte noch nicht, daß die wirkliche Freiheit im eigenen Bewußtsein liegt – die einzige. Diese Freiheit kann dir niemand nehmen.
…und mir wurde klar: es gibt überhaupt nur eine Erfahrung!
Dahin gebracht zu werden, zu sehen, was du bist.
Und alle Plagen des Lebens sind nur dazu da, dir dabei zu helfen. Du brauchst keinen Guru dazu, du hast ihn in dir selber.<<
Quelle: Satprem, Der Mensch hinter dem Menschen
 
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