SVA macht uns krank

Klingt gruselig der Artikel, kann aber irgendwie so nicht ganz aufgehen.

Die darin genannte Frisörin mit 400€ und 47% SVA-Abgaben MUSS noch ein anderes Einkommen haben, denn von 200€ braucht auch in Österreich niemand zu leben .... und kann es auch nicht. Also bitte, wovon lebt die Frau wirklich? Die genannte Frisörin wird sonst kein einkommen haben,denn bei uns in Österreich bekommst du kein Geld mehr dazu(außer du hast mehrere Stellen)sobald du über 360,-€ verdienst.Außerdem stimmt es,die meisten werden in eine selbständigkeit gezwungen,wenn sie nicht länger vom Amt leben möchten(so auch ich)Mann kann zwar den SVA Beitrag kürzen lassen,was aber auch meistens noch zuviel ist.Dann kann man nicht mehr zahlen und man wird in Insolvenz von der Sva wegen 90,-€ geschickt.dann verliert man Gewerbeschein und muß wieder vom amt leben.Das ist denen aber egal,oder wie ich glaube,sogar gewollt.Beim Ams(arbeitsamt) aber wirst du nur von einem Kurs in den anderen geschickt,anstatt zu schauen,dass man eine Arbeit bekommt.Und so vegetiert man dahin.Wenn du glück hast von einer Leasingfirma zur anderen,mal da 2 wochen arbeiten,dann wieder dort 2 wochen arbeiten.

Insofern finde ich solche Artikel immer sehr unklar, verwaschen und in eine ganz bestimmte Richtung meinungsbildend. Sie erfüllen, wie man sieht auch durchaus ihren Zweck.

Das Thema "Selbstständigkeit" ist eh kaum noch durchschaubar. Vor 20 Jahren hätte sich nie jemand "selbständig" gemacht, der mit einem Einkommen von 400 bis 800€ rechnen konnte. Und was auch noch ein Problem ist: Die aller-, allerwenigsten "Selbständigen" haben auch nur annähernd eine Ahnung von Kaklkulation/Buchführung/Steuergesetzen/Organisation/etc.bevor man überhaupt keine arbeit hat,nimmt man lieber das

Die EPU- "Selbständigen" in meinem Umfeld haben diesen Weg gewählt um "ihr eigener Herr zu sein", sich an keine vorgegebenen Arbeitszeiten halten zu müssen, das Leben "genießen" zu können und sich "frei" zu fühlen, was aber eher eine Illusion ist, denn bei gut 80% von ihnen läuft es schlecht bis gar nicht.das ist ein Blödsinn.Ich hab mich,wie gesagt selbständig gemacht,weil es 1.keine arbeit gab für mich(und ich hab fast alles gemacht)2.weil ich mich nicht jeden Tag in einen Kurs setze,wo man außer im internet surfen und blöd schauen,nichts zu tun hat.Meistens sind die *Betreuer,dieser Kurse nicht einmal da.Arbeit brauchst dir von da keine erhoffen

Diese Vorzüge der pers. Freiheit am Arbeitsplatz zu genießen, aber gleichzeitig auch alles Vorteile der angestellten Arbeitnehmer, geht halt nicht.da muß ich dir natürlich recht geben

Selbständigkeit ist eine Entscheidung mit Tragweite/Verpflichtung, der man sich vorher bewusst sein sollte.Verpflichtung hast du nur ,wenn du angestellte hast.Die meisten der *neuen selbständigen* sind einmannunterhalter,wie ich immer sag.Wir sind nur zur unterhaltung anderer da und zum zahlen.
Es ist sicherlich schwieriger und mehr verantwortung und sehr viel mehr an steuern usw zu zahlen,wenn man eine Firma mit Angestellten hat,nur die nehmen auch mehr ein
Ich hab mit meiner selbständigen arbeit auch ca.300-400 € ein und davon zahle ich 100€ an steuern noch weg.(die alle bis aufs minimum heruntergesetzt wurden)
Also redet nicht von was,wovon ihr keine Ahnung habt
 
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Ruhepol schrieb:
und somit sollte man diesen beruflichen Weg auch nur gehen, wenn...

Dann sag das mal all jenen, die ungewollt in die Selbständigkeit hineingetrieben wurden, und die dieses miese Spiel mitspielten, aus Angst vor Arbeits-/Jobverlust.

lichtbrücke
 
lichtbrücke;3445536 schrieb:
Hab grad was entdeckt..... Ehrlich gesagt, ich empfinde das als Diskriminierung pur. Jeder, der die 5 Gesundheitsziele nicht erreicht, wird unterschwellig bestraft.

http://esv-sva.sozvers.at/portal27/...t/cmsWindow?action=2&p_menuid=72621&p_tabid=3

lichtbrücke

Entschuldige bitte.
Die, die auf sich und ihre Gesundheit schauen, sollten endlich belohnt werden und nicht die, die sich um sich selbst nicht scheren, ständig mitfinanzieren.
Einerseits regt man sich über die hohen Beiträge auf und andrerseits über die Senkung der selben, bei aktiver Mitarbeit an der Gesundheit.

Irgendwer muss im Ende die Kosten tragen. Das Geld wächst nicht auf den Bäumen (sonst hätte ich eine Baumschule :))

Der, der aktiv auf sich schaut, wird so indirekt und unterschwellig von den anderen ausgenützt. Das ist ein Weg, der einmal die "Braven" belohnt.
 
Katze1 schrieb:
Entschuldige bitte.
Die, die auf sich und ihre Gesundheit schauen, sollten endlich belohnt werden und nicht die, die sich um sich selbst nicht scheren, ständig mitfinanzieren.
Einerseits regt man sich über die hohen Beiträge auf und andrerseits über die Senkung der selben, bei aktiver Mitarbeit an der Gesundheit.

Du wirst doch nicht allen Ernstes glauben, dass die durch die vielen braven Versicherten erreichten Einsparungen in Form von geringeren Versicherungsbeiträgen an die Versicherten weitergegeben wird... Das wäre für mich ein vorgezogenes Weihnachtswunder. :D

Grundsätzlich gehe ich mit dir durchaus konform. Nur denke ich, dass man nicht einfach global alle in einen Topf schmeissen kann, und das meine ich mit Diskriminierung. Weil dann mit Sicherheit Viele durch den ach so sozialen Rost fallen. Abgesehen davon... "Interessant" wird der halbe Selbstbehalt ohnehin erst, wenn man entsprechend oft zum Arzt geht. Ergo müssen da auch entsprechende Befindlichkeiten vorhanden sein. Und wenn jemand (fast) nie einen Arzt in Anspruch nimmt, ist es egal, ob auf dem Papier 10 oder 20% stehen.

lichtbrücke
 
Vielleicht kann man Selbstständigkeit auch so sehen:

Wer dazu verdienen will, sollte zusehen, dass er unter dem Betrag von ca. 360,-- EUR liegt, denn sonst wird man ja versicherungspflichtig.

Ein selbstständiges Dazuverdienen oder auch Einkommen zwischen 400 bis 800/900 EUR ist eher uninteressant, da ja die Sozialversicherungen einiges Kosten. Davor und danach (nach 800,00 EUR im Monat) ist Selbständigkeit interessant.

Wer nur 600,--EUR verdienen will, der ist m.E. mit der Selbständigkeit schlecht bedient und sollte eher ein anderes Arbeitsverhältnis anstreben.

Viele sehen es schon als mehr als positiv an, das im Monat 360,00 EUR dazu verdient werden kann, ohne das eine Sozialversicherungpflicht eintritt. Das ist schon eine Menge Geld. Und irgendwo muss die Grenze sein.

Ich denke die Idee ist, dass Selbständige ihre Verdiensthöhe ja selbst bestimmten (können) - das kann kein Angestellter.
 
Es ist in der Tat richtig, dass die SV für Gewerbetreibende in Ö extrem teuer ist.
Ist auch irgendwie klar, weil ja nicht so viele einzahlen wie in die SV der Arbeiter und Angestellten. Dazu kommt noch der Selbstbehalt.

Ich stand vor 35 Jahren vor dem Problem, dass ich als Einzelunternehmerin noch 3 Kinder mit zu versichern hatte. Das war schlicht und ergreifend nicht leistbar, zumal man in den Anfangsjahren einfach noch nichts verdient, man aber mit einem Mindestbeitrag (der ziemlich hoch ist) eingestuft wird.

Für mich war es dann letztendlich günstiger, eine GmbH zu gründen, bei der ich angestellt war.
Zwar muß man dafür Gesellschaftskapital aufbringen, aber langfristig war diese Form (für mich) bei weitem rentabler.

lg
Sunny
 
Im SVA Forum auf Facebook berichten einige, dass sie seit 20 Jahre nicht beim Arzt waren. Viele trauen sich alleine wegen dem Selbstbehalt dort nicht hin. Dann kommen wir mal zum gesunden Leben. Gesunde Ernährung ist teuer. Wer zahlt das? Immer frisches Gemüse, Fitnesscenter kostet Geld. Wellness kostet Geld. Auch Entspannung kostet Geld. Jemand kann sich gesund ernähren, aber trotzdem krank sein, weil er einfach soviel Stress hat. Das ist ganz normal bei Selbstständigen. Manche Arbeiten bis zum Umfallen. Da stimmen die Werte natürlich nicht. Was bringt es dann, wenn er einmal pro Jahr zur Vorsorge geht? Das vergessen die meisten natürlich. Es ist jetzt vollkommen egal ob man gezwungen wurde oder nicht. Wir leben in einer Krise. Das Angebot sollte attraktvier werden und nicht umgekehrt. Da draußen gibt es soviele Menschen mit Ideen und Visionen. Aber warum arbeiten, wenn man ja die 750 Euro Mindestsicherung aufgedrängt bekommt.
 
Aber warum arbeiten, wenn man ja die 750 Euro Mindestsicherung aufgedrängt bekommt.

Na dann wünsch ich Dir mal viel Spaß beim Amt!

Wenn Du Deine Menschenwürde total verlieren willst, dann stelle den Antrag auf Mindestsicherung!

Ich spreche nicht aus eigener Erfahrung, aber aus der Erfahrung eines sehr nahen Angehörigen.

lg
Sunny
 
Aber warum arbeiten, wenn man ja die 750 Euro Mindestsicherung aufgedrängt bekommt.

Mit Sarkasmus kenn ich mich aus, auch wenn ich mich hüten werde, mich in Bezug auf das SVA Problem solcher Art zu veräußern.
Habe hier ein wenig mitgelesen und verstehe das Problem, auch wenn ich nicht betroffen bin.

Aber ich muss mich zu Wort melden. Aufgedrängt bekommt man die Mindestsicherung nicht. Es ist eine Option in Österreich, die man in Anspruch nimmt oder nicht.
Man geht zum Amt, füllt ein Formular aus und dann wird geprüft, ob man den Bedingungen entspricht.
Die Gründe für diesen Weg können vielfältig sein.

Viel Glück bei der FB Aktion.
 
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Na dann wünsch ich Dir mal viel Spaß beim Amt!

Wenn Du Deine Menschenwürde total verlieren willst, dann stelle den Antrag auf Mindestsicherung!

Ich spreche nicht aus eigener Erfahrung, aber aus der Erfahrung eines sehr nahen Angehörigen.

lg
Sunny

Das war ironisch gemeint. Aber so ist die Realität. Wenn du 1500 Euro selbstständig verdienst, bleiben dir am Ende 750 Euro übrig. Da überlegen es sich viele. Natürlich kann von 750 nicht leben. Das sollte eh klar sein. Die Mindestsicherung find ich ja auch ein witz. Kaum verdient man einen Cent dazu, verliert man sie auch wieder. Ich sag ja. Leute werden schon fast bestraft fürs Arbeiten.
 
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