Steuern zahlen

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Ohne Fluchtwege würden jene Besserverdiener entweder auswandern oder b) nicht mehr besser verdienen.

Ich möchte momentan aber auch gar nicht über jene sprechen, die ihr Geld noch verdienen müssen. Die Gegenüberstellung, die ich anstrebte, ging aus dem Eingangspost schon hervor oder nicht?

Das halte ich für Unfug. Als ob Auswandern so leicht wäre. Die Millionäre und Milliardäre sind Menschen die in diesem Land hier verwurzelt sind und bestimmt nicht gleich auswandern würden würden sich keine Fluchtwege mehr ergeben. Ich habe mal von einer Umfrage gehört die anonym gemacht wurde und das Resultat war, dass die wenigsten Reichen auswandern würden wenn die Steuern erhöht werden würden. Wir hatten in D übrigens schon mal weit höhere Steuern für Reiche als sie jetzt sind
 
Und darauf habe ich geantwortet. Ich wiederhole es aber gerne: Der Hartz-IV-Empfänger wird des Öfteren geringer geschätzt, weil er eben auf Staatskosten lebt, während das beim Millionär offenbar nicht der Fall ist. Oftmals sind Millionäre wohl zusätzlich auch gute Steuerzahler, da sie ja nicht selten Abgeltungssteuern zahlen und mit ihren Investitionen die Konjunktur positiv beeinflussen.

Und das glaubst du wirklich? Erstens haben die meisten H4 Bezieher ihre jetzigen Sozialleistungen davor schon durch jahre,- oder jahrezehnte lange Arbeit und Einzahlung in die Sozialkassen finanziert und zweitens lebt keiner mehr auf Kosten der Allgemeinheit als der Millionär und Milliardär, dessen Kapitalerträge nämlich von der Allgemeinheit erwirtschaftet werden müssen. Stichwort Zins und Zinseszins. Was natürlich auf Kosten der Allgemeinheit geht, weil diese dadurch selbst weniger hat. Abgeltungssteuer zahlen übrigens nicht nur Millionäre, sondern alle, dessen Kapitalerträge über 801 Euro im Jahr reichen :rolleyes: Du vergisst in Betracht zu ziehen, dass Menschen, die richtig viel Geld haben es sich auch leisten können jedes einzelne Schlupfloch zu finden, um so wenig Steuern wir möglich zu zahlen und die meisten tun das auch.
 
Es geht doch nichts über eine gehörige Portion Sozialneid. Daraus ergeben sich die besten Threads.:D

Viel Saß beim "diskutieren"!

R.

Das ist das dümmste Argument überhaupt; nur weil man mehr soziale Gerechtigkeit fordert ist man gleich neidisch. Ich frag mich wie viel Projektion da bei dir dahinter steckt :tomate:
 
Hi Sayalla,

ich habe da auch schon drüber nachgedacht, wieso einige Leute es schaffen, "reich" zu werden und andere chronisch pleite sind. Ich glaube, es braucht dafür einige wichtige Faktoren: die Fähigkeit auch über Generationen zusammenzuhalten (Disziplin). Die Fähigkeit gut zu wirtschaften (Fähigkeiten, Kenntnisse und/oder Fertigkeiten).

Trifft das zusammen, bleibt es ganz automatisch nicht aus, dass sich solche Familien über Generationen Vermögenswerte zusammensparen.

Dazu gehört dann nur eben auch, das Vermögen nicht für alles und jeden zu verbraten und das der Nachwuchs bei einer Heirat einen jeweiligen Partner wählt, der auch über diese Eigenschaften verfügt, also passende Bündnisse eingegangen werden.

Mehr ist da im Grunde nicht dran. Und dazu muss auch kein Mensch zwingend ausgebeutet oder versklavt werden.

LG
Any

Wenn wir uns mal die Famlilie Quandt anschauen - die reichste Familie in Deutschland - dann siehst du, dass sie das meiste Vermögen durch Ausbeutung von Zwangsarbeitern während der Nazi Zeit "erwirtschaftet" haben. Diese gleiche Familie lehnt übrigens einen Fond ab, aus dem sie eine Entschädigung für Überlebende zahlen sollte, die durch Arbeit in ihren damaligen Fabriken (wo unter anderem Batterien hergestellt wurden) erhebliche gesundheitliche Schäden davon getragen haben. Ich denke nicht, dass der Fleiß und die Disziplin über Generationen anhalten müssen. Meist ist es einer der Vorfahren der jetzt reichen Familien, der einfach ein gutes Händchen für Geschäfte und eine große Portion Glück hatte; die nachfolgenden Generationen leben dann durch das mit der Zeit gut angelegte Geld. Die meisten richtig Reichen Menschen in Deutschland sind nachweislich Erben und haben ihr Geld nicht selbst erwirtschaft.
 
Zwei Familien, jede hat 10 Apfelbäume neben ihrem Haus stehen.

Familie 1 hat weder Disziplin noch Lust und erntet nur die Äpfel, die grad reif sind. Der Rest vergammelt. Der Familie geht es über den Winter sehr schlecht, hat auch nix, was sie gegen Essen oder Kleidung eintauschen könnte. Sie bettelt sich bei den anderen Familienmehr oder weniger gut durch.

Familie 2 erntet ihre Apfelbäume ab, isst die, die benötigt werden, dörrt den Rest, tauscht einen Teil gegen andere Waren ein und denen geht es über den Winter gut. Was zuviel geerntet wurde, wird angespart in langlebigen Gütern. Bernstein zum Beispiel. Aus dem Bernstein wird Schmuck im Winter gebastelt, der dann mehr Wert ist und gegen weitere Waren mit noch höherem Handelswert eingetauscht wird. Das, was so an "mehr" erwirtschaftet wird, bleibt innerhalb der Familie als Vermögen bestehen.

Beide Familien hatten die gleichen Ausgangsbedingungen. Keine wurde benachteiligt.

@Sayalla, wird dir nun eventuell deutlich, wieso es dazu kommt, dass Reiche, die aus Vermögen ohne arbeiten zu müssen leben, einen besseren Ruf genießen als die, die sich durchfüttern lassen müssen?

LG
Any

Anevay dein Vergleich hinkt gewaltig. Es ist sehr blauäugig zu glauben, dass sich Reiche grundsätzlich durch Fleiß und wirtschaftliches Denken ihr Vermögen angehäuft haben. Mehr denn je ist die eigene soziale Herkunft wichtig und ausschlaggebend dafür, ob man reich und erfolgreich wird (oder reich bleibt) oder eben nicht. Wenn man schon in einen Kreis hinein geboren wird, der einem die nötigen Verbindungen für beruflichen Erfolg und Reichtum liefert, wird man diese auch nutzen. Da hat ein Arbeiterkind weit schlechtere Chancen auch wenn es noch so fleißig und gebildet ist. Das habe ich oft genug selbst erlebt und das ist auch nachgewiesen. Das mag früher anders gewesen sein und deshalb konnten damals auch Menschen, die aus ärmeren sozialen Schichten kommen beruflich aufsteigen und reich werden. Und nochmal: Reiche, die aus Kapitalerträgen leben haben dies meist nicht selbst erwirtschaftet, sondern geerbt und zweitens leben diese Menschen weit mehr auf Kosten der Allgemeinheit als dir bewusst sein mag. Diese sich immer stärker bei einer kleinen Gruppe reicher Menschen akkumulierenden Kapitalerträge müssen ja auch irgendwie erwirtschaftet werden und drei Mal darfst du raten wer das macht? Genau, die Allgemeinheit, die nachweislich deswegen immer weniger zum Leben hat.
 
Sayalla schrieb:
wenn nur das liebe Geld nicht wäre. Das verdirbt den ganzen Charakter

Wenn das stimmt, dann dürfte es nicht so viele „arme“ Menschen geben, die ebenfalls einen miesen Charakter haben. Aber vielleicht werden die ja "verdorben", weil sie kein Geld haben?:D;)


LG
Juppi
 
Zuletzt bearbeitet:
www readers-edition.de/2013/04/10/deutschland-arm-dran/

Die Studie zeigt in der Tat brisanterweise, dass Deutschland den geringsten Netto-Median-Wohlstand in der Eurozone aufweist, Zypern hingegen den zweithöchsten.
 
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Wenn das stimmt, dann dürfte es nicht so viele „arme“ Menschen geben, die ebenfalls einen miesen Charakter haben. Aber vielleicht werden die ja "verdorben", weil sie kein Geld haben?:D;)

Ich bin mir nicht sicher, ob man deutsche H4-Empfänger wirklich als "arm" bezeichnen kann....

Zumindest habe ich "arme" Menschen in anderen Ländern kennengelernt, und die waren sowas von herzlich, freundlich und zuvorkommend, das ist mir hier nicht in dem Ausmaß begegnet.

Hier in der Fußgängerzone sieht man Menschen mit einem dicken fetten Bauch die am Betteln sind. Kurz vorm Hungertod stehen solche Menschen offensichtlich jedoch nicht.
 
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