Tarbagan
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In besagtem Stern-Artikel ist auch der Fall von Ralf Brosius erwähnt, der jetzt die Geschichte seiner Krensheilung vermarktet. Er behauptet, dass er seinen aggressiven Krebs im Endstadium aufgrund von Wildkräutersäften besiegt hätte. Eine Journalistin forschte genau nach und fand heraus: Er befand sich NICHT im Endstadium, und er wurde auch operiert.
So sieht selektive Wahrnehmung eben manchmsal aus.
Dazu fällt mir auch was ein. Bei einer Diskussion über Hamer hat mal eine Frau ins Feld geführt, Hamer hätte bei ihr den Brustkrebs geheilt, und sie hätte auf die Chemo verzichtet. Das klingt ganz toll. Dann hat sie sich aber verplappert und es stellte sich raus, dass sie eine reguläre Operation und Strahlentherapie hatte, also eine ganz normale Krebstherapie, und dass ihr dann am Ende eine Chemo empfohlen wurde, um die Chance eines Rezidivs zu senken. Stattdessen ging sie dann zu Hamer. Plötzlich sieht die Geschichte ganz anders aus. Aus "Hamer hat Brustkrebs geheilt" wurde "es ist nach 4 Jahren noch kein Rezidiv aufgetreten" - weit weniger unglaublich.
Deswegen sollte man solche Anekdoten immer sehr kritisch betrachten. Vor allem, wenn es "um einen Freund von einem Freund" geht etc. Wer weiß, was die selbst alles verzerren. Ich hab schon Geschichten von Freunden gehört, die sind auch unglaublich (schwere Akne nach jahrelangen erfolglosen Therapien mit Handauflegen in 20 Minuten geheilt z.B.), und die wurden mir dann plötzlich schwer relativiert von anderen Leuten, die ebenfalls dabeigewesen waren. Menschen reden einfach viel Quatsch.