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Toffifee
Guest
Hallo zusammen! 
Gewalt bedeutet doch entweder mich oder einen anderen Menschen zu verletzen. Diese Art von "Lösung" muß daher immer als suboptimal gelten, weswegen sie nur "Ultima Ratio" sein kann. Weil ein Konflikt, der einmal eskaliert ist, grundsätzlich chaotisch abläuft, da Menschen nicht berechenbar sind, ist ein Ergebnis a priori nicht vorhersehbar. Oder anders: dir helfen auch keine 10 schwarzen Gürtel, wenn du am Ende ein Messer im Bauch hast.
Zurück zu den Ursprüngen des Höhlendaseins... Als die Weibchen noch das Kochfeuer bewachten und die Männchen mit Nagelkeulen auf die Jagd nach Saurierfleisch gingen. Das waren noch Zeiten...
Lieber Elias, du bist doch nicht in einer Art Midlife-Crisis, so daß dich der Ruf der Wildnis ereilt hat, oder doch?



In einer Tierdoku über den "weißen Hai", sagte einmal der Sprecher, daß man es dem armen Tier nicht übel nehmen darf, wenn es einem beim Surfen zufällig die Beine abbeißt. Weiße Haie haben schließlich keine Hände, um dich zu streicheln oder sanft anzustupsen; sie können halt nur beißen. Wie gut das wir Menschen nicht nur Hände haben, sondern auch ein weiterentwickeltes Gehirn.
Warum sind denn große (Schwertkampf-) meister zu der Einsicht gelangt, daß der Weg des Schwertes in die Hölle führt? ("Der Weg des Samurai"; Yagyu Munenori) Weil sie auch die Folgen ihres Handelns gesehen haben und sich mit ihnen auseinandersetzen mußten.
"Flucht" klingt bei dir so abgewertet wie Feigheit. Das Gefühl feige zu sein resultiert aber aus einem Minderwertigkeitskomplex. In dieser Hinsicht kann Kampfsport auf den Menschen und seine Psyche eine positive Entwicklung haben, weil die Minwertigkeitsgefühle im Laufe der Zeit kompensiert werden.
Liebe Grüße
Toffifee
Sorry, aber irgendwie verstehe ich den Sinn des Threads nicht...Elias111 #1 schrieb:Mich würde mal interessieren, wie Ihr zu handgreiflichen Auseinandersetzungen als Option für das Lösen zwischenmenschlicher Konflikte steht.
Ist das so eine Art: Back to the roots?Elias111 #1 schrieb:Vielmehr geht es mir um die Lösung eines Konfliktes, letzten Endes also um Harmonie. Mich interessiert, ob Ihr die verbale Kommunikation als des Menschen höchstes Gut bezeichnet. Und sind körperliche Auseinandersetzungen dann nichts weiter als primitive und plumpe Macho-Gesten? Oder ist diese Einstellung Folge unserer luxuriösen Lebensart?
Lieber Elias, du bist doch nicht in einer Art Midlife-Crisis, so daß dich der Ruf der Wildnis ereilt hat, oder doch?
Das war jetzt eine Untertreibung, gelle?Elias111 #12 schrieb:Natürlich ist es alles andere als höflich, wenn ein paar angesoffene Halbstarke eine alte Oma verlatten, um ihren Frust abzubauen
Sondern?Elias111 #12 schrieb:(wobei nicht einmal fest steht, ob das tatsächlich Frust ist, der sie dazu bewegt).
Ja.Elias111 #12 schrieb:Und natürlich kann man unnötigen Streitereien fast immer aus dem Weg gehen. Darüber sind wir uns mit Sicherheit einig.
Nein.Elias111 #12 schrieb:Mir gehen seit Beginn dieses Themas immer wieder die alten Kampfkünste durch den Kopf. Kann man diese als primitiv und niedrig bezeichnen?
Ja.Elias111 #12 schrieb:Wäre das nicht ein wenig unverschämt?
Aha! Der verzweifelte Schrei nach Zärtlichkeit...Joseph #6 schrieb:Ich wage sogar zu behaupten, daß viele dieser Handgemenge nichts weiter sind als der erfüllte Wunsch nach körperlicher Berührung. Daß es manchmal weh tut ... wird wohl in bestimmten Umfeldern eher in Kauf genommen als den Wunsch offen auszusprechen, bzw. ist der Wunsch danach stärker, weil es weniger andere Wege gibt sie zu bekommen.
Ich kenne da ein sehr schönes Zitat...Elias111 #9 schrieb:Eine sehr beliebte Aussage ist:
"Die größte Kunst besteht darin, einen Kampf gar nicht erst entstehen zu lassen".
Das erste Ziel der Kunst des Schwertkampfes ist die Einheit von Kämpfer und Schwert. Wenn Schwert und Mensch eins werden, wird selbst ein Grashalm in der Hand zur starken Waffe.
Das zweite Ziel der Kunst des Schwertkampfes ist, das Schwert aus der Hand zu legen. Da man das Schwert auch im Herzen trägt, kann man seine Feinde mit bloßen Händen besiegen.
Das höchste Ziel der Kunst des Schwertkampfes aber ist, sowohl auf das Schwert in der Hand, als auch auf das im Herzen zu verzichten.
Im Herzen sollte man das Wohl der Welt tragen. Und das bedeutet nicht töten, das bedeutet Frieden.
Qin Shi Huang Di
Man könnte auch umgekehrt sagen: Die einen begreifen es von vornherein, das Gewalt nicht die Lösung für Konflikte bietet. Die anderen müssen es erst nach vielen Jahren durch schmerzhaftes Training erfahren. Aber das Ergebnis bleibt das Gleiche... Wie man es auch wendet: Gewalt ist keine Lösung!Elias111 #9 schrieb:Viele nennen diese Kunst ihr Eigen und fühlen sich dabei in ihrem Kopf sehr edelmütig, fast romantisch. Dabei wird aber oft vergessen, dass es da einen entscheidenden Unterschied gibt:
Das eine ist die erfolgreiche Flucht vor der Situation,
Das andere ist die erfolgreiche Lösung ohne groben physischen Kontakt.
Letzteres bedeutet ein langes und manchmal auch schmerzhaftes Studium.
Warum sind denn große (Schwertkampf-) meister zu der Einsicht gelangt, daß der Weg des Schwertes in die Hölle führt? ("Der Weg des Samurai"; Yagyu Munenori) Weil sie auch die Folgen ihres Handelns gesehen haben und sich mit ihnen auseinandersetzen mußten.
"Flucht" klingt bei dir so abgewertet wie Feigheit. Das Gefühl feige zu sein resultiert aber aus einem Minderwertigkeitskomplex. In dieser Hinsicht kann Kampfsport auf den Menschen und seine Psyche eine positive Entwicklung haben, weil die Minwertigkeitsgefühle im Laufe der Zeit kompensiert werden.
Liebe Grüße

Toffifee