cerambyx
Sehr aktives Mitglied
Breit und klobig ist dieser Baum im Auboden verankert - der grüne Moosmantel leuchtet auf im gedämpften Licht des Unterholzes. Erst beim zweiten Hinschauen fällt der dicke pelzige Stamm des Efeus im Auge, der sich über das Moos gelegt hat und am Stamm nach oben strebt - erst in einiger Entfernung vom Boden die ersten Blätter treibt, als wollte er dem Moos kein Licht wegnehmen ...
Eingefroren in der winterkalten Eisschicht des Weihers ist auch diese Büschelsegge gut verankert im nassen Boden, bildet eine kleine immergrüne Insel im Einheitsgrau des Frostes ....
Hingestreckt ins faulige Erdreich liegt er da, hilflos sein Wurzelteller in die Höhe reckend, das ihn einst im selben Erdreich verankerte .... Trümmer seiner Äste sind schon schwarzbraun verfärbt, so rasch erobern die winzigen Organismen im Boden ihre Energie zurück, die der Baum einst mit seinen Wurzeln aus ebendiesem Boden herausgesogen hat .... ein Kreislauf .... immerwährend ...
Ein Gedanke macht sich breit in meinem Hirn: Wir sind unbedingter Teil dieses Kreislaufes ....
Irgendwann war er jung - irgendwann wäre auch er beinahe Opfer von Sturm, Schnee oder Eis geworden! Doch er hat sich klug gebeugt, bis der Stamm zum zerreißen gespannt war - aber keinen Millimeter weiter! Und über Jahre hat er Holzring um Holzring gebildet, um die späteren Lasten des Schnees dennoch tragen zu können ... hat gleichzeitig sich nach oben geschoben, so weit er nur konnte, um nicht am Lichtmangel zugrunde zu gehen .... die Knorpel und Warzen, Schründe und Knoten an seinem Stamm zeugen von seinem Leid, aber auch von seiner urwüchsigen Kraft ... welch ein gewaltiger Baum hätte er werden können, wenn nicht damals genau zu diesem Zeitpunkt seiner jugendlichen Schwäche, die gleichzeitig seine Stärke war, diese Kraft ihn zu Boden gedrückt hätte ....
Aber niemals hat er aufgegeben .... niemals ... und immer noch wehrt er sich, und wächst - und wächst ....
Zwischen all diesen im Boden verankerten und jenen gefällten Bäumen tummeln sich vierbeinige, borstige, grunzende Giganten, wühlen im Boden, fressen einerseits die Früchte der Bäume, bedecken sie andererseits mit frischer Erde, die ihnen erst ein Keimen ermöglicht .... der aufsteigende Dunst läßt sie geheimnisvoll auftauchen, verharren, verschwinden ....
Immer mit auf der Suche und .... ohne ihre Mithilfe wäre die Wildsau unbemerkt geblieben, denn ich hatte der Stelle schon den Rücken gekehrt .... tja, eine Reservenase dabeizuhaben ist schon was Feines
Steht er noch? Liegt er schon? Während die Bäume rundum entweder stramm im Boden verankert stehen oder von irgendwelchen Unbillen gefällt wurden, ist dieser zarte Stengel nur sanft vergangen im Jahreskreis, bildet - obwohl ihm der Schmuck des Mooses fehlt - ein zartes Muster, während er in den Himmel ragt und dabei versucht, den himmelsnahen aber ihm so fernen Baumwipfeln Konkurrenz zu machen ....
Manchmal, wenn man sich bückt, bringt unser Auge Dinge sehr sehr nah zusammen, die einander doch so fern sein müßten ....
Ich wünsche ALLEN hier offene Augen auch im neuen Jahr 2013 und jede Menge Glück, Gesundheit und Zufriedenheit auf allen Wegen!!
Nachdem die letzten "Bildgeschichten" alles Nachträge von den Vorjahren waren, deren Bilder (wegen zu langer Zugriffspausen gelöscht) verlorengegangen sind, wünsche ich hiermit nachträglich allen Leserinnen und Lesern ALLES GUTE und Gesundheit für das nicht mehr ganz so neue Jahr 2015!
... und ich bedanke mich auch für die vielen positiven Rückmeldungen! Mein Anliegen ist immer das Gleiche: Mut zu machen für's "einfache" Schauen, das einfache Erleben herauszustreichen und es immer als etwas Besonderes wahrzunehmen, und Hemmungen abzubauen, das Erlebte einfach zu empfinden, so wie es sich darbietet, so wie es sich seinen Weg bahnt ins Wahrnehmen, ins Gedächtnis ... und zu animieren, hinauszugehen .... einfach hinaus ... ins Leben!
GLG cerambyx

Eingefroren in der winterkalten Eisschicht des Weihers ist auch diese Büschelsegge gut verankert im nassen Boden, bildet eine kleine immergrüne Insel im Einheitsgrau des Frostes ....

Hingestreckt ins faulige Erdreich liegt er da, hilflos sein Wurzelteller in die Höhe reckend, das ihn einst im selben Erdreich verankerte .... Trümmer seiner Äste sind schon schwarzbraun verfärbt, so rasch erobern die winzigen Organismen im Boden ihre Energie zurück, die der Baum einst mit seinen Wurzeln aus ebendiesem Boden herausgesogen hat .... ein Kreislauf .... immerwährend ...
Ein Gedanke macht sich breit in meinem Hirn: Wir sind unbedingter Teil dieses Kreislaufes ....

Irgendwann war er jung - irgendwann wäre auch er beinahe Opfer von Sturm, Schnee oder Eis geworden! Doch er hat sich klug gebeugt, bis der Stamm zum zerreißen gespannt war - aber keinen Millimeter weiter! Und über Jahre hat er Holzring um Holzring gebildet, um die späteren Lasten des Schnees dennoch tragen zu können ... hat gleichzeitig sich nach oben geschoben, so weit er nur konnte, um nicht am Lichtmangel zugrunde zu gehen .... die Knorpel und Warzen, Schründe und Knoten an seinem Stamm zeugen von seinem Leid, aber auch von seiner urwüchsigen Kraft ... welch ein gewaltiger Baum hätte er werden können, wenn nicht damals genau zu diesem Zeitpunkt seiner jugendlichen Schwäche, die gleichzeitig seine Stärke war, diese Kraft ihn zu Boden gedrückt hätte ....
Aber niemals hat er aufgegeben .... niemals ... und immer noch wehrt er sich, und wächst - und wächst ....

Zwischen all diesen im Boden verankerten und jenen gefällten Bäumen tummeln sich vierbeinige, borstige, grunzende Giganten, wühlen im Boden, fressen einerseits die Früchte der Bäume, bedecken sie andererseits mit frischer Erde, die ihnen erst ein Keimen ermöglicht .... der aufsteigende Dunst läßt sie geheimnisvoll auftauchen, verharren, verschwinden ....

Immer mit auf der Suche und .... ohne ihre Mithilfe wäre die Wildsau unbemerkt geblieben, denn ich hatte der Stelle schon den Rücken gekehrt .... tja, eine Reservenase dabeizuhaben ist schon was Feines

Steht er noch? Liegt er schon? Während die Bäume rundum entweder stramm im Boden verankert stehen oder von irgendwelchen Unbillen gefällt wurden, ist dieser zarte Stengel nur sanft vergangen im Jahreskreis, bildet - obwohl ihm der Schmuck des Mooses fehlt - ein zartes Muster, während er in den Himmel ragt und dabei versucht, den himmelsnahen aber ihm so fernen Baumwipfeln Konkurrenz zu machen ....
Manchmal, wenn man sich bückt, bringt unser Auge Dinge sehr sehr nah zusammen, die einander doch so fern sein müßten ....

Ich wünsche ALLEN hier offene Augen auch im neuen Jahr 2013 und jede Menge Glück, Gesundheit und Zufriedenheit auf allen Wegen!!
Nachdem die letzten "Bildgeschichten" alles Nachträge von den Vorjahren waren, deren Bilder (wegen zu langer Zugriffspausen gelöscht) verlorengegangen sind, wünsche ich hiermit nachträglich allen Leserinnen und Lesern ALLES GUTE und Gesundheit für das nicht mehr ganz so neue Jahr 2015!
... und ich bedanke mich auch für die vielen positiven Rückmeldungen! Mein Anliegen ist immer das Gleiche: Mut zu machen für's "einfache" Schauen, das einfache Erleben herauszustreichen und es immer als etwas Besonderes wahrzunehmen, und Hemmungen abzubauen, das Erlebte einfach zu empfinden, so wie es sich darbietet, so wie es sich seinen Weg bahnt ins Wahrnehmen, ins Gedächtnis ... und zu animieren, hinauszugehen .... einfach hinaus ... ins Leben!
GLG cerambyx