spirituelle Geschichten und Märchen

Und noch ein Kurzmärchen. Extra für Leser die ungern lange Texte lesen.

Immer wenn es Herrn Egulk Tiehrhawerhaw anhob stutzte ihn der Nebel.
 
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Es passiert ja selten und einige behaupten nie, aber einst erwachte ein Regentropfen mit gleichendem Bewusstsein wie eines Menschen. Frag mich bloß nicht wie.

Nicht als erstes, sondern erst zu Beginn seiner Pubertät fragte sich der Wassertropfen wer er sei.

Er stellte fest, „Ich falle.“ Er erinnerte sich noch wie er einst schwebte und zwar in einer Regentropfenwolke. Aber davor? Das lag irgendwie im Nebel. Dann überkam ihn die Idee, er sei das was sich in ihm spiegele. Die auf ihn zukommend wirkende Erde. Die Tropfen. Die vorbeisausenden Vögel, der Himmel, die Sonne, Mond und Sterne. Dann wollte er meditierend in sein Nebel tauchen und fühlte intensivst sein Nass. Er erklärte sich und anderen seine Nässe und fühlte diese damit intensiver.

Er durchflog verschiedene Höhen und es waren auch eiskalte dabei. Er erlebte wie er eben doch nicht nur Nässe sei. Eisig, kristallig, ja neblig kann er auch sein. „Also, wer bin ich?“, ging ihm durch‘s Wasser.

Er erklärte sich selbst und anderen die Geschichte seiner Art und die Quelle des ersten Erscheinens von H2O. Einstweilen kam er der Erde immer näher. „Worauf werde ich hereinfallen?“, ging es ihm durch die Seele. „In‘s Meer? Und was würde da aus meinem Tropfendasein werden? Auf Land? Werde ich durch Pflanzen, Bäume und Tiere wandern?“ Er ahnte, es wird anders werden.

Er stürzte auf ein Tässchen zu. Daneben ein Kind saß, welches soeben anhob dieses zu leeren. Blum war der Tropfen drin. Das Kind sah‘s und lachte glücklich und haltlos. Der Tropfen sprang noch einmal hoch und dann wieder hinein. Die Tasse wurde geleert und das Kind gab diesen Ton von sich, den man manchmal hört wenn der Durst gestillt ist.

Als Märchenerzähler bin ich unbegründet sehr froh, dass der Tropfen nicht zum eigenen und anderer Messias, Prophet, oder ein Weiser wurde, sondern sich halt stets selbst und andere fragte, temporale Antworten fand und im Kreislauf aller Ereignisse stets sein zeitweiliges Zuhause fand, ab und an gesponnen hatte, viele Gefühle erlebte und nun ganz anders ist als noch vor einem Moment.
 
Diese Geschichte ist nicht von mir. Ich erzähle sie nach.

Drei Gelehrte hörten von einem Weisen, der auf einer Insel leben sollte. "Nun wollen wir ihn prüfen, wie weise er denn wirklich ist," sprachen sie zu einander, schifften sich ein und fuhren zu besagter Insel.
Dort angekommen fanden sie nach einigem Suchen einen Mann vor, ungepflegt, mit kindlichem Lächeln und überaus freundlich. Sie stellten ihm einige Fragen, die der Mann alle nicht beantworten konnte. Ja, er wusste nicht einmal zu beten.
Die Gelehrten fanden nicht das geringste Wissen in ihm und da er ihnen Leid tat, beschlossen sie, ihn zu Lehren. Wenigstens ein Gebet sollte er doch können. Der Mann gab sich redlich Mühe und nach einiger Zeit konnte er das Gebet. Zufrieden betraten die Gelehrten wieder das Schiff und fuhren gen Heimat, als sie plötzlich hinter sich eine Stimme nach ihnen rufen hörte. Sie wandten sich um und sahen, wie der Mann über das Wasser rannte und ihnen verzweifelt etwas zurief.
Sie stoppten ihr Boot und warteten, bis der Mann sie erreicht hatte. Atemlos fiel er auf dem Wasser vor ihnen auf die Knie und sagte:"Werte und kluge Männer, Ihr lehrtet mich das Gebet, aber ich bin so dumm und habe die letzten Worte vergessen. Bitte sagt sie mir noch einmal." Da schämten sich die Gelehrten sehr.
 
Ich habe einen Erklärbär in mir. Mal ist er mir wichtig und mal zuviel. Und wenn ich ihn ertappe ungefragt anderen mein Selbstverstandenes zu erklären, da wo ich‘s bemerke, spreche ich ihn freundlich an, „Na, wen möchtest du Heute einen Bären aufbinden?“ Da wird er meist recht schnell kleiner, dann zum Waschbären, und wenn er sich dann gewaschen hat, liegt sein Fell in der Ecke.
Da strahlt dann einer der sich austauschen mag, also einen der liest, zuhört und so dies und das schreibt und sagt.
 
Einst trafen sich ein Esoteriker, ein Magier, eine Hexe, ein Schamane, ein konservativ Religiöser und ein Atheist. Der Esoteriker fragte wer nun wem die Karten lege. Der Atheist antwortete, ich kontrolliere die Fahrkarten nur. Der Religiöse meinte, allein die heiligen Schriften seien die wahren Landkarten zu Gott. Der Schamane lehnte Karten aller Art ab und wollte eher Steinchen, Knöchelchen und Träume verwenden. Die Hexe nahm eine Postkarte und verbannte die Seele des Esoteriker in ein Personenabbild von ihm. Der Magier erklärte allen, dass es ganz anders zu verstehen sei und keiner von den Anwesenden, ausgenommen ihm, Magie wirklich verstünde.

Es war quasi ein komplett normaler Tag.
 
In einem Altenheim hatte das Pflegepersonal mal die Idee, dass die Patienten selbst ein Foto von sich an die Türe heften. Bei vielen waren dann Symbole, Teddy,s, Rosen oder Muster, neben dem Datum als die Rentner in‘s Zimmer zogen an der Türe zu finden und bei anderen ein Bild aus ihrer Jungend. Einfach märchenhaft.

Eine alte Dame wurde angesprochen ob sie denn wirklich die junge Frau auf dem Foto war und die meinte, dass es doch irgendwie schön sei wenn die Pfleger und Heimbesucher glauben könnten hinter der Tür wohne immer noch diese junge Frau.

Die Pflegerin entgegnete etwas schmunzelnd, dass man Innen irgendwie immer jung bliebe. Das empörte die alte Dame und sie sagte barsch, „Kommen sie erst einmal in mein Alter, dann reden sie so ein Quatsch nicht mehr!“

Die Foto‘s und Bildchen kleben heute noch an den Türen, bei alten Männern und alten Frauen. Ein Kindergartenkind fand die Teddy‘s am schönsten.
 
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In einem Altenheim hatte das Pflegepersonal mal die Idee, dass die Patienten selbst ein Foto von sich an die Türe heften. Bei vielen waren dann Symbole, Teddy,s, Rosen oder Muster, neben dem Datum als die Rentner in‘s Zimmer zogen an der Türe zu finden und bei anderen ein Bild aus ihrer Jungend. Einfach märchenhaft.

Eine alte Dame wurde angesprochen ob sie denn wirklich die junge Frau auf dem Foto war und die meinte, dass es doch irgendwie schön sei wenn die Pfleger und Heimbesucher glauben könnten hinter der Tür wohne immer noch diese junge Frau.

Die Pflegerin entgegnete etwas schmunzelnd, dass man Innen irgendwie immer jung bliebe. Das empörte die alte Dame und sie sagte barsch, „Kommen sie erst einmal in mein Alter, dann reden sie so ein Quatsch nicht mehr!“

Die Foto‘s und Bildchen kleben heute noch an den Türen, bei alten Männern und alten Frauen. Ein Kindergartenkind fand die Teddy‘s am schönsten.
Sehr goldig 🥰
 
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Meines freundes Bruder ist 11 Jahre jünger als er und als dieser Bruder selbst noch klein war sahen sie einmal einen Kleinwüchsigen. Dieser hatte natürlich wirkende anatomische Proportionen eines ausgewachsenen Mannes, war allerdings zwei drei Zentimeter kleiner als der kleine dreijährige Bruder.

Der Dreijährige rief überrascht und irgendwie empört, „Das gibt es doch garnicht wirklich!“, und wiederholte dies fast nervend mehrere male laut. Meinem Freund war das sehr peinlich. Aber dem Kleinwüchsigen waren solche Begegnungen möglicherweise schon zur Gewöhnung geworden. Er lächelte etwas verlegen und winkte den beiden freundlich zu.

Es ist wohl ein Märchen zu glauben ein Sträuben gegen Wirklichkeiten sei unwirklich und passte nicht zu uns Menschen. :move1:
 
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