Worüber sollte ich denn nachdenken und wieso?
Das Imago-problem ist kein theoretisches Konstrukt wie Freuds Arbeiten über die Psychoanalyse oder die Transaktionsanalyse sondern ein Beispiel für die praktische Umsetzung dieser Thesen.
Kennst Du jemanden, der schon mal soetwas geäussert hat wie " ich fall immer auf die selben Typen rein "? Das ist zumeist dieses besprochene Imagoproblem. Ein Beispiel: Für eine Frau war in Ihrer Kindheit der Vater die engste Bezugsperson. diesen hat sie allerdings als lieblos erlebt. Sie beginnt nun im Erwachsenenalter auf Männer zu reflektieren, die genau diesen Wesenszug ihres Vaters haben - sie wollen sich selbst damit unbewusst beweisen, dass ihr Vater sie trotzdem geliebt hat - die vermeintliche Logik dahinter ist: Wenn mich ein Mann, der ebenso lieblos wie mein Vater erscheint liebt, dann kann ich mir fast sicher sein, dass auch mein Vater mich geliebt hat.
Etwas kompliziert aber ich hoffe verständlich. Hier projeziert eine Frau eine Wesensart einer Bezugsperson aus der Kindheit ins Erwachsenenalter - das kann auf allen Ebenen, auch auf der sexuellen passieren. Das heisst nicht, dass diese Bezugperson unbedingt eine sexuelle Beziehung zum Betroffenen gehabt haben muss sondern dass die WAHRNEHMUNG in den Bereich des Sexuellen fällt ( So wird zum Beispiel nicht sexuell - dominantes Verhalten der Bezugsperson im Erwachsenenleben im BDSM - Bereich ausgelebt ).