Gandalf hat schon Recht: Meditation wird dich über kurz oder lang aus dem Gleichgewicht bringen. Wer über längere Zeit meditiert, der wird, wie du jetzt ja selbst erlebt hast, unmittelbar mit sich selbst konfrontiert werden. "Spirituelle Entwicklung", das schreibt sich schön, klingt toll, aber das kann verdammt hart sein. Ich kann dir also versprechen, dass, falls du dich entschliesst weiterzumeditieren, dann werden über kurz oder lang noch viel mehr unschöne Dinge in dir an die Oberfläche gelangen. Meditation wirkt wie ein Frühlingsputz. Erstmal kommt da viel Schmutz an die Oberfläche, aber wenn der Schmutz dann weg ist, dann wird's so richtig rein und frisch. Ich hatte letzten Herbst über längere Zeit Stimmungen und Launen, die kaum zum Aushalten waren. Ich wusste bisweilen weder ein noch aus, doch ich lernte unheimlich viel über mich selbst, ich erkannte eine Unmenge an Lebenslügen, denen ich über Jahrzehnte aufgesessen war, und daran verzweifelte ich bisweilen fast. Höchstwahrscheinlich hatte Meditation damals einen gewichtigen Einfluss, dass all das Zeugs überhaupt in mir hochkam damals.Rhianon schrieb:Ich bin in letzter Zeit, wie man mir wohl schon angemerkt hat, nur ziemlich aus dem Gleichgewicht geraten und habe versucht, das durch Meditation wieder zu finden.
Ich habe mir jetzt lange überlegt, wie ich weiterhin mit dieser Erfahrung umgehen soll und ich denke, ich werde das Meditieren nicht aufgeben. Ich schätze, Gandalf hatte Recht, als er sagte, dass mir während der Meditation ein Spiegel meiner unbewussten Gefühle vorgehalten wurde, der mich erschreckte. Ich denke aber auch, dass das durchaus heilsam sein kann, weil es einen Zugang zur einenen Gefühlswelt ermöglicht und ich so lernen kann, sie zu akzeptieren wie sie ist.
Nur dass du nicht sagen kannst, wir hätten dich nicht alle gewarnt *harr, harr...*