Schwerter

FIST

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Schalom Schalom

Die Schwerter sind wohl die Karten im Tarot, die am ambivalentischten (<- ist das jetzt so richtig geschrieben??) sind, man könnte auch sagen: Zweischneidig Zwinker

Zum einen Repräsentieren sie natürlich das Kriegshandwerk, den Krieg, das erobern wollen, das im Sturm eine Festung einehmen und somit natürlich auch, je nach Moralischer Einstelltung, etwas moralisch Fragwürdiges. Auf der anderen Seite aber hat auch Justicia ein Schwert, und damit steht das Schwert auch wieder für Gerechtigkeit, für das Unterscheiden von Gut und Böse, für das Scheiden ganz allgemein, das Trennen, durchschneiden, aufschneiden - und damit auch für den Analytischen Verstand, den Geist des Menschen, die Einsicht (man sieht ja nur in etwas hinein, wenn man die Hülle aufschneidet).

damit aber bekommen die Schwerter auch wieder einen Inneren Aspekt, man könnte sagen: einen Esoterischen Aspekt - und entsprechend der Zweischneidigkeit der Schwerter ändert sich hier ihr Charakter (scheinbar) vollständig, denn Plötzlich stehen sie für Herzensangelegenheiten, Für Poesie, Mystik, das aufsteigen in höhere Regionen, haben einen Bezug zur Spiritualität

(zwischenvermerkung: *gg* ich wollt jetzt grad was superschlaues über die Fähigkeit der Schwerter schreiben, wie sie ins Herz eindringen und das darin verborgene hervorhohlen können, und dachte mir: die 3 der Schwerter würde das doch gut illustrieren - dabei war ich am Kartenmischen und hab aufgehört und wollte mir die Karte 3 der Schwerter raussuchen -naja, ratet mal, was die Unterste Karte war Zwinker )

Denn, wie gesagt, die Schwerter dringen, als Worte (der Poesie, der Prophetie, der Gerechtigkeit) ins Herz und offenbaren das innerste des Herzes - das kann zwar schmerzhaft sein (wie jede Geburt, warum also nicht die Spirituelle neugeburt), kann aber viele Segnungen mit sich bringen (ich denke, bei den drei der Schwertern ist der Regen im Hintergrund weniger ein Zeichen von Trauer, als vielmehr ein Zeichen dafür, dass da ein grosser Himmlischer Kelch voll Gnade ausgegossen wird)

Und wie das Schwert ins Herz dringt, so kann das Schwert (als Feder) auch aus dem Herzen heraus geführt werden - aus den Wunden die das Schwert zufügt, fliesst ein neuer Strohm, der neue Schwerter (Federn) Schmiedet (und die wirklich guten Dichter waren alle im Herzen verwundet)

Man sagt: Dichter schreiben nicht mit Tinte, sie schreiben mit Blut - von irgendwoher aber muss das Blut auch kommen - es ist ihr Herzblut, das nur deswegen fliessen kann, weil ihr Herz durchstochen ist. Klingt grausam, ist es auch, hat aber einen anderen,postivien (eben Zweischneidig halt Zwinker ) aspekt: Der Panzer, der das Beste im Herzen oft versteckt wird aufgebrochen, ist nicht mehr da und dass innere kann ungehindert strahlen.

Die Schwerter haben also viel mit Leid zu tun, mit Wiederständen, die man überwindet, mit Schmerz, Alpträume, Hoffnungslosigkeit, Gefangensein - aber auch immer mit der Befreiung aus diesen Zuständen - weniger aus Gnade wie bei den Kelchen, als vielmehr durch innere Aufrichtigikeit, einem Bewusstsein von: halt, stop, jetzt ist genug, bis hierher und nicht weiter (man könnte auch sagen: durch die Trozkraft des Geistes).

Die Schwerter sind nicht Karten, die man einfach Passiv über sich ergehen lassen kann, die Schwerter passieren nicht, sie müssen passiert werden, es sind Karten die uns sagen: hop, beweg dein allerwertestes, hier gibts was zu tun - es sind Karten die uns auch gemahnen nach unserer Gerechtigkeit und nach bestem Wissen und gewissen zu handeln - und uns in die Händel der Welt einzulassen, vieleicht zu Bluten dabei, eventuell sogar draufzgehen, aber nicht zu stagnieren, nicht das Schwert, dass wir selber sind in seiner Scheide rosten zu lassen.

(Bemerkung an mich selber: damn, sind die Schwerter mir persöhnlich nahe Zwinker )

Der Weg der Schwerter ist, wie der der Stäbe, einer von Unten nach Oben, das heisst, man beginnt bei der Karte 10 um beim Ass (Excalibur, Ritterschlag, "der Adel der Seele") zu landen, dabei geht man durch allerlei fehler hindurch: Ungerechtigkeit, Falschheit, Feigheit, Flucht, Stagnation, Vorschnelligkeit, fehlende Demut usw - hat aber am ende auch einges Gelernt und ist in sich gefestigt, wie ein fels in der Brandung, bereit, sich gegen Unrecht zu wehren - ein Ritter halt

Liebe Grüsse

FIST
 
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Der Weg der Schwerter ist, wie der der Stäbe, einer von Unten nach Oben, das heisst, man beginnt bei der Karte 10 um beim Ass (Excalibur, Ritterschlag, "der Adel der Seele") zu landen, dabei geht man durch allerlei fehler hindurch: Ungerechtigkeit, Falschheit, Feigheit, Flucht, Stagnation, Vorschnelligkeit, fehlende Demut usw - hat aber am ende auch einges Gelernt und ist in sich gefestigt, wie ein fels in der Brandung, bereit, sich gegen Unrecht zu wehren - ein Ritter halt


Lieber Fist, das hast Du wunderschön in Worte gefaßt. Das Schwert wird zur Feder und ganz Licht. Des edlen (adeligen) Ritter Weges ist der des Mutes, der Verantwortung und Ehrlichkeit, des Sichstellens, der Strategie und der Fairness. Schutz von Schutzbedürftigem und ein Ethos, das Schwert aus Licht einzusetzen, wenn Menschen in Not sind, müssen ebenso das Seine sein.

Das Schwert ist auch dienlich, Verbindungen zu lösen, welche nicht mehr verbindenswert erscheinen. Nach Auflösung der Zweischneidigkeit legt der Ritter sein Schwert aus der Hand.


Und manchmal... manchmal, da sind die Grenzen zwischen dem Stab eines Magiers und dem Schwert des Ritters fließend... ineinander...fließend.



Mercie
La Dame
 
Danke euch allen :)


@ Lotus

Und wo drückt jetzt der Schuh, ich meine, wo sticht jetzt das Schwert?

hm - ich bin momentan gerade Barfuss ;)

@ la Dame

Und manchmal... manchmal, da sind die Grenzen zwischen dem Stab eines Magiers und dem Schwert des Ritters fließend... ineinander...fließend.

ja, manchmal - aber hin und wieder gibt es Aufgaben nur für Magier und Aufgaben nur für Helden. Ein guter Magier wird wohl ein schlechter Schwertkämpfer abgeben, ebenso wie ein heldenhafter Schwertführer nicht ein sehr guter Magier abgeben kann - deshalb ist da Arbeitsteilung oft ganz angebracht - aber es schadet sicher nicht, wenn der Krieger sein Schwert selber zu weihen weis, und der Magier auch etwas vom Klingen führen versteht

lG

FIST
 
Ich muss gestehen, die Schwerter waren immer so die Karten, die mir am unangenehmsten waren (ja, sagt auch was über mich aus ;) ) mit denen ich am wenigsten was anfangen konnte.
Sicher auch, weil in vielen Beschreibungen entweder die harte Seite so betont wird, oder es so beschrieben wird, als ständigen sie nur für Logik etc.

Mir hatte dann sehr geholfen, als in einem Buch noch mal genauer darauf eingegangen wurde, dass die Schwerter zur Luft gehören, zum Luftraum. Dass sie für den "Geist" stehen, in all seinen Ausformungen.
Da begriff ich, dass sie gar nicht so "kalt, hart" sein müssen, wie ich immer dachte. Dass sie in sich solche Elemente wie Meditation, ja auch schamanisches Reisen etc. haben können. Insofern sehe ich da auch eine gewisse, mögliche Verbindung zum Stab des Magiers. Denn die Macht eines Zauberstabes ist abhängig von dem Willen, der Klarheit desjenigen, der ihn benutzt, womit wir wieder beim Geist wären. ;)
 
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Hallo Fist,

vielen Dank für diese ausführliche Erklärung.
Da ich grad mit tarot anfange, hilft es mir besser zu verstehen, denn mit dem Schwertern hatte ich so ein paar "probleme" und wußte nicht wie ich sie verstehen sollte. Nun sind hier schon ein paar Lämpchen mehr an, beim Kronenleuchter.

ifunanya
 
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