Schutzengel nach Konfession und Religion

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Schutzengel nach Konfession und Religion

Nun würde mich mal interessieren, ob russisch-orthodoxe Schutzengel irgendwie anders sind als römisch-katholische oder evangelisch-landeskirchliche oder evangelisch-freikirchliche oder anglikanische Schutzengel usw .....

Und natürlich auch, wie es mit moslemischen und jüdischen Schutzengeln aussieht ..... usw ....

Wer weiß da was drüber?

interessante Frage, Seelach. :)

Engel waren bis jetzt in meinem (diesbezüglich kenntnisunsicheren) Verstaendnis dem Christentum zugeordnet.
 
@druide
Nebenbei bemerkt, war die ursprüngliche Heimat der Engel nicht die Bibel – sondern in den sehr viel älteren Vorstellungen Persiens und Mesopotamiens. Sie spielten dort auch mehr die Rollen als Berater Gottes, Sendboten des Guten und weniger die Vollstrecker des göttlichen Willens.
Ich hab den Eindruck, dass die Engel beim Entstehen der Monotheistischen Religionen einfach nur degradiert wurden und vorher halt Götter waren.

LGInti
 
Ich stecke nichts und niemanden in irgendwelche Kästchen.

Ich frage nur nach unterschiedlichen Vorstellungen. :)

Und dass die von Religion zu Religion verschieden sind, ist ja nun mal so.
Lieber Seelach,

da hast Du mich irgendwie falsch verstanden, das mit den Kästchen war nicht auf dich und deine Frage bezogen. Ich hatte auch davon geschrieben, dass sich die Engel in der Lehre der Christen, Juden und Muslime nicht unterscheiden – da sie sich alle einer Quelle bedienen. Der einzige Unterschied bei den Muslimen besteht darin, dass sie andere Namen tragen. So heißt zum Beispiel der Erzengel Raphael dort Israfil.

Ein völlig anders Wesen haben die Engel aus dem Mazdaismus Persiens. Diese kommen auch dem näher, was sich die Menschen im Volksglauben unter einem Engel vorstellen. Ich erinnere daran, dass sich die frühe Christenheit zunächst in Syrien und der heutigen Türkei ausgebreitet hatte. Gerade in dieser Region waren damals auch die persischen Lehren des Zarathustra sehr präsent, die sich aus dem Mazdaismus entwickelt hatte. So finden sich in der christlichen Lehre auch sehr viele Elemente des Mithraskultes, eine Lehre, die im Römischen Imperium eine starke Konkurrenz zur Christenheit darstellte. Ein Kult, der auch seine Wurzeln in Persien hatte.

In der Christenheit rückten dann auch die Engel stärker in das Interesse der Gläubigen, als zuvor im traditionellen Judentum (z. B. durch Augustinus). Zu Persien gibt es durch den Propheten Daniel auch eine klare Verbindung zu Persien, denn er genoss am persischen Königshof seine Ausbildung zum Seher. In seinen Prophezeiungen spielten dann die Engel auch eine wichtige Rolle.

Der zweite wichtige Beziehungspunkt war dann das Babylonische Exil mit der Befreiung durch die Perser. Hier wurde unter den von den Persern beauftragte Schriftgelehrte Esra bei der Kanonisierung und Neufassung der Thora viele Geschichten angefügt oder ergänzt (z. B. Genesis mit Adam und Eva, Noah usw.).

Erst lange nach dieser Zeit ist dann das allseits bekannte Buch Henochs entstanden, in dem der göttliche Pantheon mit seinen Heerscharen beschrieben wird. Das ist dann auch das, was ich als Kästchendenken verstehe. Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich möchte hier nicht für eine der unterschiedlichen Glaubensrichtungen missionieren, die aus dem Mazdaismus entstanden sind – sondern die Engel wieder mit ihren angestammten Werten erfüllen. Etwas, das sich mit den Worten deren Propheten Zarathustra auf den Punkt bringen läßt:

Jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft, Zugehörigkeit oder Rasse kann die Gnade Gottes in Anspruch nehmen, wenn er nur "Gutes denken", "Gutes sagen" und "Gutes tun" würde.


Merlin​
 
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