Liebe Venus-Pluto!
Wow... so viele Stichworte, und alle (fast) unastrologisch ... vom eh generell vorhandenen Background UR/SA/PL und wechselnden Garnituren dieses Trio Infernal mal abgesehen...
Auf meiner mySpace-Seite hatte ich mal unter Interessen stehen: "Katastrophen".
Damit befindest Du Dich in einer soliden Mehrheit. Wir haben anlässlich der Regionalisierung des ORF in den 1970ern eine Umfrage machen lassen, welche Programmpunkte ("Formate" bezog sich damals noch auf Papier) die Menschen im Lande gern sehen würden. Eindeutig an der Spitze: Berichte über Unfälle und Katastrophen. Zweite Stelle: Volksmusik. Dann großer Abstand zu weiteren Items. Schon spannend ... wobei ich vermute: Katastrophen sind auch nur interessant, wenn die anderen betroffen sind. Den Bericht übers eigene Haus möchte man weniger gern sehen, wenn's gerade in den Fluten absäuft, auch wenn man damit ins Fernsehen kommt. Das Mitnaschen an fremden Schicksalen, in anderer Form haben wir das ja auch tagtäglich hier im Forum *fg*. Und gleich danach das Einlullen möglicher Denkanstöße und Handlungsmotivationen durch die diversen blonden Hansis ... alles wird gut.
Das die Natur uns irgendwann platt macht, bevor wir sie platt machen, bezweifle ich in keiner Sekunde.
Wenn Du uns ganz konkret meinst, dann kann ich das lediglich auf meinen Tod beziehen. Hat ja auch mit Natur zu tun. Und dann schaumermal. Was die Evolution anlangt: Na klar, irgendwann mal ist die Sonne ausgebrannt, wann auch immer. Ich vermute, die Menschheit hat vorher schon ihren Aufenthalt im Universum beendet. Ganz persönlich: Ist mir wurscht. Ich kann mich eh nur an überschaubaren Kontexten orientieren. Es wäre eher sinnlos, mir einen warmen Wintermantel wegen zurückgehender Sonnenleistung in ein paar Milliarden Jahren zu kaufen, wenn's erst einmal um die durchaus irdischen Mechanismen unseres Ambientes geht, auf die wir (wir? wer?) durchaus zugreifen könnten.
Auf eine so allgemeine Frage fällt mir nur ein ganz allgemeines Jein ein. Manche in manchen Bereichen lernen. Mich fasziniert immer wieder, dass wir zur Zeit in Mitteleuropa eine Periode relativen Friedens und Wohlstands genießen seit dem Ende von WWII, wie es sie in dieser zeitlichen Ausdehnung ziemlich lange nicht mehr gegeben hat. Das hat, meine ich, auch mit Lernen zu tun. Für eine unumkehrbare Entwicklung halte ich das allerdings nicht. Für meinen Geschmack gibt es zu viele Biedermänner auf der einen und durchaus reichlich vorhandene Brandstifter auf der anderen Seite. Und das soziale Substrat halte ich für ähnlich ausgetrocknet wie die russische Erde.
Muss da erst wieder was passieren, damit die Deutschen aufwachen? Oder die anderen Europäer? Die Welt?
Hat denn irgendwer, mich eingeschlossen, eine andere Konsequenz aus dem durchgeknallten Bohrloch im Golf von Mexiko gezogen als BP zu beschimpfen? Wenn das Aufwachen so aussieht, dass nun alle meinen, das Elektroauto brächte den totalen Umschwung, dann hat das die Intelligenz des alten Witzes: "Wozu Kernkraft? Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose!". Wenn im Hintergrund der große Reibach lockt, können sich die ökologischen oder gar moralischen Überlegungen verabschieden und sich in der Sonntagsschule treffen. Wo es bei Brecht noch hieß "Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral" hat sich das nun aufs Geld verlagert. Wenn irgendwo eine kurzfristige Gewinnmaximierung zu lukrieren ist, bis runter zum letzten Gehaltsempfänger, dann treten andere Aspekte in den Hintergrund. Kaum droht die zu erwartende Getreidemenge durch Ernteausfälle zu wackeln, schöpfen schon Spekulanten ihre Margen ab. Die Mehrheit nimmt's nicht einmal wahr, weil sie am Privatleben der blonden Hansis teilnehmen will, ein paar wenige sehen's und schütteln angewidert den Kopf ... und ehrlich, außer grober Polemik fällt mir zu alldem auch nichts mehr ein als meine halbwegs befriedigende Bobo-Existenz zu genießen und darauf zu vertrauen, dass nichts so bleibt, wie es ist.
weil der größte CO2-Ausstoss nachwievor aus den Wäldern (Regenwald) selber kommt.
Wirklich? Hmmm... ist ja auch schon wurscht, weil's ja offenbar um Argumente zu allerletzt geht. Ich war bis heute immer der Meinung, dass gerade die Wälder als CO2-Konsumenten wertvoll wären, und nun meinst Du, die Bäume stoßen das Zeug aus wie die Fabriksschlote? Oder ging es doch eher um den CO2-Effekt der Brandrodung in den Regenwald-Gebieten?
Schließlich können wir Menschen mittlerweile alles überschauen
Das halte ich für einen gefährlichen Glaubenssatz, der direkt in die Illusion der Machbarkeit aller Dinge mündet. Aus dieser Hybris, eh alles im Blick zu haben, resultieren ja so kluge Entscheidungen, wie wir sie tagtäglich erleben mit ihren unerwarteten Auswirkungen am übernächsten Tag.
Wieso ist der Mensch so doof?
Weil er ein Teil des Ganzen ist und nicht drübersteht, nicht mal auf Stufe 7. Sehen wir's mal positiv: Wenn "der Mensch" nicht doof wäre, wäre auch das Potenzial zum Dazulernen viel geringer...
Wißt Ihr, manchmal kann ich mir einfach nicht vorstellen, wohin der ganze Technikwahn noch führen soll.
Ach, die Technik an sich würde vermutlich ganz brauchbare Dinge hervorbringen, wenn die Techniker die entsprechenden Aufträge (oder ihre besseren Ideen bezahlt) bekämen.
Gab es ja bereits in der Geschichte. Die Maya. Den Untergang der Menschheit meine ich damit nicht. Aber eine Art Neustart. Damit sich alles mal erholen kann.
Gab es oft und oft in der Geschichte, etwa auch im Mythos von Atlantis. Das "Stirb und werde" findet sich als systemischer Prozess überall ... womit dann ja auch Pluto wieder im Spiel wäre. Wobei diese Transformationen ja auch in kleineren Einheiten vor sich gehen können und nicht globale Maßstäbe annehmen müssen (aber durchaus können). Die Sandstrände von heute sind die Felsen von gestern.
Können wir alles beherrschen? Dürfen wir uns das anmaßen?
Können wir nachweislich nicht. Und nach wie vor wählen "wir" diejenigen, die behaupten, irgendwas beherrschen zu können und dabei nicht mal schamrot anlaufen. Einer meiner Träume: ein runder Tisch, an dem mal ein paar wesentliche Leute ehrlich auf selbigen legen, wofür sie keine Lösungen haben, was ihnen nicht klar ist und wo sie nach mentalen Krücken suchen, um ihre Hilflosigkeit nicht einzugestehen. Wenn das unsere Politiker wären ... würde die jemand wählen?
Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass nochmal eine A-Bombe hochgeht (ausser aus Versehen).
Das wird der Bombe egal sein, was Du Dir vorstellst, bzw. dem Bombarolo (© Fabrizio de André). Welcher - z.B. - Selbstmordattentäter verschwendet auch nur einen Gedanken auf mögliche Vergeltung?
Insgesamt sind das erstmals (denke ich jedenfalls) Vorraussetzungen, die es so noch nie gab. Es gab auch noch nie soviele Menschen.
Beides war schon immer so, oder? Warum sollte es also gerade jetzt etwas bewirken? Was die Zahl der Menschen anlangt: Klar, da gilt der systemtheoretische Ansatz "Viel ist anders". Kritische Masse.
Jedenfalls steht das Erd-Klimakterium für Umwälzungen großer Natur (schließlich ist ja auch Jupiter dabei).
Ich habe relativ oft in der astrologischen Betrachtung von krebsigen Prozessen gesehen, dass Jupiter da eine Rolle spielte ... Krebs hat wie Jupiter mit Expansion zu tun, und Expansion über kritische Massen hinaus scheint mir eins der Probleme zu sein, mit denen wir zu tun haben, ob es um Überbevölkerung, Geldvermehrung, Love Parades oder Treibhausgase geht.
Das so bildlich vor mir zu sehen, hat mich völlig davon überzeugt, dass das Ende der Spirale noch lange nicht erreicht ist.
Ja eh, was weiß ein Blatt Papier von der dritten Dimension... was mir fehlt, ist ein Denken in Möglichkeitsräumen, in Szenarien, in Alternativen. SA/UR/PL ist ja nun wirklich nicht der Inbegriff alles Bösen, sondern durchaus auch mit den Potenzialen ausgestattet, den Durchbruch zum Neuen Wirklichkeit werden zu lassen, in harter und schwieriger Auseinandersetzung mit den Triebkräften und Motiven aus den dunkleren Seiten des Kollektiven und des Systemischen (wobei ich mit dunkel keine Wertung, sondern lediglich das nicht Sichtbare meine). Der Vorgang, der eine Raupe zum Schmetterling werden lässt, sieht von außen ja auch nicht gerade lebensfreundlich aus... und ist es auch nicht aus der Sicht der Raupe. Diese Sicht ist nicht alles... und der Schmetterling legt Eier, aus denen keine Schmetterlinge schlüpfen, sondern erst wieder Raupen. Sinnlos, beide voneinander unabhängig verstehen zu wollen. Und ich frage mich, ob es für mich als Raupe ein Trost wäre, kurz vor der Metamorphose zum Schmetterling zu stehen. Nein, frage ich mich nicht. Ich tue nur so als würde ich. Mein Beitrag zur Veränderung der Wirklichkeit ist, dass ich jetzt ins Café gehe und die Zeitung lese und mir überlege, was "man" tun müsste, um die Welt zu verbessern. Und wenn mir was dazu einfällt, schreib ich es dann hier...
Schönen Samstag,
Jake