Schauerkerzen, auch Wetterkerzen oder Gewitterkerzen genannt

In einigen österreichischen Landgemeinden gibt es noch den Brauch des Wetterläutens.
Bei herannahenden Unwettern werden die Kirchenglocken geläutet, um Unwetterschaden abzuwenden. Irgendwie herzig.
 
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Ich habe jetzt mal nachgelesen:

Über das Wetterläuten zur Abwehr von Gewittern: :)

Eine durch Unwetter oder Hagel zerstörte Ernte konnte die wirtschaftliche Existenz eines Bauernhofes gefährden. Um sich selbst und die Ernte zu schützen, gab es eine Vielzahl an religiösen Abwehrmaßnahmen, die heute nahezu in Vergessenheit geraten sind. Eine davon ist das Wetterläuten.

Bei einem drohenden Gewitter musste vom Pfarrer oder vom Mesner genau zum richtigen Zeitpunkt die Kirchenglocke geläutet werden, damit sich das Unwetter nicht über dem Ort entlud. Als Dank bekam er von den Bauern die sogenannten „Läutergarben“, die aus verschiedenen Getreidegarben, wie Weizen und Hafer, bestanden.

Es gab aber immer wieder Bedenken gegen diesen Brauch. So kam es vor, dass zum Beispiel im Jahre 1709 der Mesner von Bergheim die Glocke schon wegen jeder größeren Wolke läutete, auch in der Nacht, was von vielen als Lärmbelästigung empfunden wurde. Die Bauern beschlossen, die „Wetterläut-Garben“ zu verweigern, und es kam zu Unstimmigkeiten und Streit.

Im 18. Jahrhundert, in der Zeit der Aufklärung, wurde unter Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo eine ganze Reihe von Verordnungen erlassen, die dieses religiöse Brauchtum als finsterer Aberglaube verbot. Man sagte, dass das Geläute Gewitter und Blitze eher anziehen als vertreiben würde. Auf Grund einer Reihe von Berichten über verletzte und getötete Menschen sowie beschädigte Kirchtürme sah man sich in dieser Meinung bestätigt.

Ebenso wurde das Wetterschießen, ein weiterer Brauch, um Unwetter abzuwehren, unter Androhung hoher Geldstrafen und sogar von Gefängnis, verboten. Gegen diese Verbote formierte sich allerdings bald energischer Widerstand, sowohl von Seiten der Bauern als auch von Seiten der geistlichen und weltlichen Obrigkeiten. Ein Ansuchen um Aufhebung der Verordnungen beim Erzbischöflichen Hofrat wurde abgelehnt. Es gelang aber trotzdem nicht, diese lärmverursachenden Bräuche abzuschaffen.

Erst im 19. Jahrhundert erkannte man, dass nicht das Läuten, sondern die Höhe der Kirchtürme schuld an den häufigen Blitzeinschlägen war. Somit wurde das Verbot aufgehoben.

In zahlreichen Salzburger Gemeinden wurde der Brauch des Wetterläutens bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts beibehalten.
Auf vielen Bauernhöfen wurde auch die Essglocke als Wetterglocke verwendet.
Weitere Bräuche zum Abwehren von Unwettern waren das Aufstellen von Wetterkreuzen, das Anzünden von Wetterkerzen und die Anrufung bestimmter Wetterheiliger.

http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Wetterläuten
 
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