@Sobek
Versuchen wir es noch Mal "andersherum":
Schamanentum leben bedeutet für dich offensichtlich, einem moralischen Prinzip verpflichtet zu sein - eins, das auch typisch esoterisch ist und nichteinmal von denselben Esoterikern eingehalten wird, die das für sich beanspruchen ...
Nun.
Irgendeine Überzeugung haben alle Menschen an sich. Da sind SchamanInen keine Ausnahme. Hätten Sie keine Überzeugung, dann wären sie nicht hier und jetzt unter oder mit uns.
Ob daraus ein "moralisches" Prinzip gedacht werden kann, ist mit meiner Frage zur Lebens-Sicht-Weise noch nicht erkennbar.
Es kann ja auch sein, dass man als ein gesunder Mensch mit gesumdem Ego, sich, so weit man sich seiner selbst und seiner Zukunft so bewusst ist, und dem möglichen Schaden, dem man sich mit einer bestimmten Handlung zufügt zu entziehen sucht.
Braucht es dazu eine
besondere Moral, sich selbst keinen Schaden zufügen zu wollen?
Daß dem in eigentlich allen schamanischen Kulturen so nicht entsprochen wird - von den dort lebenden Schamanen - ist ein Beweis der Unhaltbarkeit dieser deiner These, die du versuchst zu untermauern.
Es ist aber keine These.
Es ist meine mir eigene bisher und weiter in die Zukunft gelebte Überzeugung.
Zauberei, schamanische Rituale, die dazu dienen, den Gegner plattzumachen
Von welchem
Gegner sprichst Du?
Deinem kleinen "Ich"?
Dem "Gegner" Deines Klienten, welcher vielleicht selbst ein Schädling sein könnte?
Es könnte auch ein
Gegner sein, weil er nicht unbedingt Deine Wellenlänge hat?
Ich glaube, der Begriff "Gegner" ist einfach zu platt und in "kriegsspielerischer" Neigung gedacht.
weil der ein echtes A.... ist und der Gesellschaft schadet, in der er lebt -
Aha. Der "Gegner" ist ein A... und schadet der Gesellschaft.
Also ein "Gegner" seiner Gesellschaft.
Lassen wir es mal so stehen.
wenn der Schamane nix dagegen unternimmt, können per se als "schwarzmagisch" betrachtet werden.
Soweit ich es kenne, dürfen Schamanen ohne Anfrage keine eigenständigen "Aktionen" Ausführen.
Aber es soll ja auch Schamanen geben.
Die von selbst auf "Reinigung" gehen.
OK.
Lassen wir das auch mal so stehen.
Sind sie auch, weil sie eben das Ziel des Schadzaubers beinhalten.
Kann das Schwarze mit Schwarz übermalt werden?
Dann wird daraus Weiss?
Oder kann Schlechtes mit Schlechtem bekämpft werden?
Dann wird aus dem Schlechten etwas Gutes?
Obwohl es eigentlich "Schlecht" wäre?
Kann Schmutz mit Schmutz bekämpft werden?
Und daraus entsteht dann Reinheit?
Gegenfrage, weils dir ja anscheinend wichtig ist, den Schamanen als ein moralisch leuchtendes Vorbild zu definieren:
Spricht irgendetwas dagegen, dass SchamanInnen moralisch leuchtende Vorbilden sein könnten?
Wenn ich mir die früheren Schamanen Sagen, der Herolde, Hero's und der Helden anlese, finde ich.
Es wäre schön, wenn SchamanInnen wieder Helden und "Weltenretter" sein könnten.
Die Mutter Erde ( z.Bsp. Gaia ) könnte Hilfe brauchen.
Was denkst Du?
Eine Sanktion, die von der Gesellschaft, in der gelebt wird, durch einen Schamanen per Ritual ausgeführt wird - was ist das dann für dich?
Glaubst Du, dass wäre dann "schwarz", weil die Sanktion den Übeltäter trifft?
Du willst den Gärtner zum Bock machen?
Oder den Gardian ( Gefängniswärter ) zum Übeltäter?
Außerdem ist es wirklich normal und bekannt, daß Schamanen sich untereinander durchaus auch mit allen Mitteln ihrer Kunst bekriegen können -
aus menschlichen Beweggründen heraus.
Es wäre gut, wenn Du die "menschlichen Gründe" auch hier hineinschreiben könntest.
Dann müsste ich keine Mutmassungen anstellen.
Denn ich kenne einige der menschlichsten Abgründe.
Und die sind wirklich weder Schamanisch noch "Menschlich".
Ich selbst erlebte so etwas bei tuvinischen Schamanen Ende der 90er Jahre - und das waren allesamt hoch angesehene, in Tuva verehrte Schamanen. Dabei starben zwei.
Du müsstes den Grund dieser Streitigkeit angeben.
Denn ob "hoch angesehen", "verehrt" oder "dabei gestorben".
Das sind keine Begründungen um etwas zu belegen oder nicht zu belegen.
Du musst schon den Grund dieser Streitigkeit angeben.
Dann erst könnten wir Entscheiden ob "schwarz" oder "weiss" ...
Eine Kritik der Quellen:
Wenn ein Walsh versucht, ein holistisches Weltbild einem Schamanen zuzuordnen - dann ist das sein persönlicher Versuch, den er ersteinmal beweisen muß. Dabei macht es Sinn, die Schamanen anzusehen, die es heute gibt - und die auch angesprochen werden können. Den Indianerhäuptling da - die Rede - die übrigens nicht unbedingt echt ist (siehe:
http://www.obib.de/Erzaehlungen/seattle/seattle.html) als Zitat im Zusammenhang mit Schamanen zu bringen, ist etwas weit hergeholt. Auch das Dhammapada, denn wenn Du dich mit Buddhismus beschäftigst, wirst Du schnell feststellen, wie mit Schamanen umgegangen wurde ... - nicht gerade so lieb und friedfertig wie es der Buddhismus eigentlich lehren müßte. Buddhas Verse sind leider auch nicht unbedingt von Buddha so geäußert worden. Das Dhammapada ist auch nur ein Flickwerk unterschiedlicher Quellen ... usw.
Nun. Sobek. Die Kritik ist für mich mehrheitlich schlecht machen ohne wirkliche dahingehnde Belege.
Das was einige Menschen unter einer Bezeichnung tun und das was andere Menschen unter derselben Bezeichnung machen, ist nicht der "Mass aller Dinge".
Wenn ich schlechtes auf der Welt sehe, heisst das nicht, dass die Welt schlecht ist. Nur die Menschen mit ihren Taten ( Gottlos zum Beispiel ) machen die Welt schlecht. Aber deswegen sind die Menschen nicht generell schlecht.
Es ist die Tat des Einzelnen oder einer Gruppierung, die den zeitlosen Gesetzen des Lebens entgegengesetzt ist und deshalb als "schwarz" bewertet wird.
Es gibt, für mich jedenfalls, allzeit gültige Gesetze, nach denen wir uns orientieren können oder nicht.
Wenn nicht, wird "es" mit der Zeit ( Heropas ) geregelt.
Gruss