Sicherheit? Nein, immer weniger.
Immer weniger ist schon okay.
Und was wäre ein "normales Maß" an Sicherheit, von dem wir ausgehen könnten, um überhaupt irgendeine Aussage tätigen zu können? Das kann ich nämlich nicht sagen.
Was ich sagen kann, das ist, dass unsere "kulturelle Baseline" -in dieser Gesellschaft- ein extrem hohes, ein m.E. ungesund hohes Bedürfnis an Sicherheit beinhaltet. Und das scheint im alltäglichen Leben kaum bewusst zu werden, weil es für selbstverständlich angesehen wird (deshalb: "kulturelle Baseline") - man kriegt es oft erst mit wenn man einen Vergleich erfährt.
Und in einem weiter gefassten Sinn bedeutet Sicherheit hier jede art von Festhalten, von Erwartung, oder dgl.
Und jetzt setzen wir das mal in Bezug zur Wissenschaft. Die Wissenschaft birgt eine große Gefahr, die aber gleichzeitig ihr großer Vorteil ist, und das hängt mit der Trennung von Subjekt und Objekt zusammen (die ja aus esoterischer Sicht kritikwürdig ist). Wenn das Subjekt (der Wissenschaftler) sich vom Objekt (dem Gegenstand der Untersuchung) unabhängig versteht, dann liegt die Gefahr darin, dass ihm der Outcome gleichgültig ist, und dann können dabei so lebensfeindliche Dinge wie Atombomben oder profitorientierte Gentechnik herauskommen. Genau das kann man aber auch als Vorteil erkennen: denn nur wenn man vom Outcome unabhängig ist, kann dieser wirklich ergebnisoffen sein. Und ernsthaft betriebene Wissenschaft muss ergebnisoffen sein, sonst ist es keine Wissenschaft.
Spiritualität (jegliche Spielart davon) ist aber grundsätzlich nicht unabhängig vom Outcome, sondern beruht gerade darauf, sich selbst einzubringen. Wer spirituell unterwegs ist, hat Gründe dafür, hat also eine Erwartung - zB Erwartung von Heilung, von Erfüllung, von Verwirklichung - oder dass es einem damit gut geht, dass man "weiter kommt", oder whatever.
Sich selber einzubringen und gleichzeitig ergebnisoffen zu sein, das stellt einen hohen Anspruch an Persönlichkeitsqualitäten. Da muss man dann wirklich darauf vertrauen, dass die Schöpfung im grunde gut und richtig beschaffen ist, und dass einem, wenn man mit ehrlichen Motiven daherkommt (man muss also erstmal seine Motive kennen

), im grunde nix schlimmes passieren kann. Das scheint aber vielen Menschen nicht zu gelingen, und von da kommen dann die Fragen in der art, ob etwa das, was irgendwo betrieben wird, auch wirklich nur "weisse" Magie ist. Wenn ich meine eigenen Motive kenne, kann mir das völlig egal sein - ich werde dann ja selber sehen, ob es mit meinen Motiven vereinbar ist! Es kann mir dann auch egal sein, ob etwas der "Heilung" dient - sondern wichtig ist, ob ich was draus erkennen kann. Gleichermaßen mit all den Dingen, die irgendwie für "gefährlich" angesehen werden - denn das heisst ja auch nur, dass der Outcome nicht der Erwartung entsprechen könnte - dass also eine Erwartung da ist.
Klar, das stellt einen konsequent hohen Anspruch an die Selbstbewusstheit, und passt nicht für die Suchenden, die vielmehr bestrebt sind, ihr eigenen Aufgaben zu bewältigen.
Das wäre aber der Anspruch an eine wissenschaftliche Betrachtungsweise, die tatsächlich ergebnisoffen wäre.
In diesem Fall eigene Erfahrung. Immer wieder, immer tiefer, bis absolut nichts mehr übrig ist.
Ja, klar. Nur: will man das wirklich als Aufgabenstellung formulieren - die sich dann als "schwierig, schmerzhaft, steinig" darstellt? Sowas würde ich genau da tun, wo ich neugierig bin auf das, was sich dahinter als neue Freiheit erschliessen mag (also mit einem positiv lustvollen Interesse) - oder aber es passiert (scheinbar) versehentlich, weil ich mich auf was "gefährliches" eingelassen hab - und dann hat das auch seinen Grund und Nutzen, der später erkennbar wird.
Ich bin es ehrlich gesagt müde, alleweil etwas von diesen unangenehmen (mühsamen, leidvollen, desillusionierenden,...) Aufgaben zu hören, die man angeblich auf sich nehmen solle. Wir sind von natur aus neugierige, lernfähige Wesen - und ich halte das für eine durchaus hinreichende Voraussetzung, und vermute dass die Schöpfung sich das auch so gedacht hat. Unangenehme Aufgaben hab ich schon an der Arbeit genug.
