Abgesehen davon, dass ich die Philosophie dieser Gruppe ganz und garnicht akzeptiere und vielmehr als betrügerisch und spirituell gefährlich erkenne (was ich schon aus einem kurzen Einblick für mich erkenen konnte), würde ich trotzdem die Argumente auf der gelinkten Seite der Aussteiger auch nicht annehmen wollen. Man muss sich immer vor Verallgemeinerung hüten, denn wenn man nach diesen Maßstäben misst, dann wird man auch das als betrügerisch abstempel, was nicht umbedingt so ist.
Z.B. Absolute Hingabe an einen Guru. Das ist ein Prinzip, den man in allen traditionellen und autoritativen Yogapfaden, sprich Religionen kennt. Wenn es Betrügergurus gibt, dann bedeutet das nicht, dass es keine richtigen Gurus gibt. Und da es diese gibt, wie kann man dann eine Nutzen aus ihrer Gemeinschaft ziehen, wenn man sich nicht ihnen hingibt und ihnen folgt.
Ein sehr berühmter und annerkannter Guru, Jesus Christus, hat das mit folgenden klaren Worten geschildert:
Mt 10,34 ff
Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.
Man muss also ein sehr großes Maß an Entschlossenheit bringen, wenn man den Guru folgen will. Natürlich ist es nicht immer so, dass man die nahen Verwandten als Feinde sieht und empfindet. Dieses Entzweihen kommt nur in einem athestisch materialisteschen Umfeld. Wenn man sich aus diesem Umfeld dem göttlichen zuwenden möchte. Dann kommt es dazu. Sonst, wenn die Eltern Gottgläubig sind, dann sind sie natürlich die besten Freunde, die man haben kann. So wie das bei allen gläubigen Menschen der Fall ist. Sie sind immer wohlmeinende Freunde eines jeden.
In anderen Worten, wenn man diese Argumente von der Seite anwendet, dann sind demnach alle gefährlich und sektiererisch, die z.B. Geld sammeln, die bestimmte Disziplin bezüglich Essen, Schlafen, Kleidung, Sex usw. praktizieren. Demnach wäre die Philosphien, die Predigen, dass man alles machen kann was man will bzw. was man sich leisten kann, die wahren Freunde der Menschen, doch das sind sie keines falls. Das sind Betrüger, genauso wie diejenige, die sich hinter einer Religion als Betrüger verstecken. Die Frage sei dahingestellt, welche von diesen Betrügern gefährlicher sind.
Ich äußere mich diesbezüglich, weil ich mich auch davon angesprochen fühlen könnte. Nach solchen definitionen bin ich auch Mitglied einer Sekte. Doch ich sage das nicht um meinen Standpunkt rechtzufertigen, sondern einfach um darauf hinzuweisen, dass man nichts verallgemeinern darf. Die Begriffe und Definitionen sind leicht dehnbar. So ist auch der Bezeichnung Sekte wenig aussagen. Als Praktizierender des Vaisnava-Glaubens (Visnuvererhung im Hinduismus) gelte ich z.B. in Ungarn als Mitglied einer annerkannten Religion, während ich Serbien, Weißrußland und manchen anderen Ländern als Mitglied einer gefährlich Sekte und in manchen Ländern als Mitglied eine Jugendsekte angenommen werde. Also Sekte ist ein dehnbarer Begriff. Im englischen Sprachgebraucht bedeutet Sekte Zweig. Demnach wäre der Franziskaner Orden eine Sekte im Christentums.
Also viel wichtiger als der Stempel ist der Inhalt einer Lehrer und Einsicht. Um nochmal auf die ursprüngilcher Frage zurück zu kommen, würde ich persönlich raten, Abstand von diese Philosophie zu nehmen. Das soll auch nicht bedeutet, dass die praktizierenden Yogis keine aufrichtigen Menschen sind, oder dass sie böse absichten haben -keines falls- doch die Philosophie ist von meinem Standpunkt aus sehr verwirrend. Soll auch nicht heißen, dass aufgrund mancher Misstände, die in dieser Gruppe auftauchen mögen, die uns allen Menschen nicht all zu fremd sind, die ganze Gruppe verurteilt werden darf. Wie oft ist es vorgekommen, dass so genannten Pfarrer Kinder misshandelt haben. Bedeutet das jetzt, dass alle Priester so sind.
In diesem Sinne kann man einfach nur zur Vorsicht anregen. Man soll weder naiv, noch vorurteilbehaftet sein, sonden mehr nach dem Motto aus der Bibel von Hl. Apostel Paulus: Prüfet alles, das Gute behaltet., handeln.
Schöne Grüße
Daniel