Russland greift Ukraine an

Wenn jetzt Leute übertreiben und leider eine Art Hass gegen Russen betreiben, indem sie Scheiben einwerfen oder meine sie ausgrenzen zu müssen, dann ist es aber nicht staatlich verordnet
Es ist dumm und falsch und trotzdem kann man das mit den Juden damals nicht vergleichen.

Nein, sowieso nicht. Der Judenvergleich ist zudem in aktueller Lage auch noch rechtsextreme Fakesignatur einer typischen Verdrehermentalität und Putinpropaganda. Derartiger Unfug wird vielfach auf Telegramm und Co verbreitet. (was ich nicht auf @Loop beziehe)

Trotzdem ist an der Sorge an sich und der Bitte, das zu berücksichtigen nichts übertrieben. Es ist immer leicht als nicht Betroffene "unsichtbare" Begebenheiten runterzuspielen. Aber genau wie damals mit dem Islam und Muslimen ist es eine selbstverständliche Folge solcher Nachrichtenfluten. Und dem kann man nur entgegenwirken, wenn man es aufm Schirm hat.
 
Werbung:
Eine Freundin erzählte mir eben, angeblich gäbe es ein 4 Wöchiges Ultimatum, keine Ahnung worum es darin geht, und wenn das abläuft zündet Putin die Atomraketen gegen die ganze Welt?
Ist das Schwachsinn oder so wahr?
Also ich las nirgendwo etwas davon, ganz im Gegenteil einige Politiker sind sich sicher, das Russland keinen Atomkrieg anfangen will.
Danke
 
Ich glaube zwar du meintest das rhetorisch, aber bei den Gorillas geht es eben weil sie die Sprache nicht so entwickelt haben wie wir.

Die Lügengeschichten durch Phantasie und Sprache, die Zusammenhalt schaffen kann, wie Putin es macht: Russland sei das Opfer, geht über die Realität hinaus, wenn viele Menschen daran glauben. Darum werden die, die den psychopatischen Anführer bekämpfen und absetzen würden, ebenfalls als Feinde gesehen und abgesetzt. Bei Gorillas gibt es solche Geschichten nicht, die die Realität in einem anderen Licht erscheinen lassen können. Bei uns Menschen basiert alles auf solchen Geschichten und Mythen.... Bis sich der nutzen gewisser Prinzipien verdeutlicht. Wie etwa Kooperation gegen Kampf.
Interessantes Thema, über das es sich lohnt nachzudenken und wir sind auch nicht die ersten, die das tun und werden auch nicht die letzten sein.

Sprache ist ja in erster Linie ein Transportmittel, mit dem man allerlei kommunizieren kann.
Ich sehe es auch so, dass sie ein gefährliches und mächtiges Werkzeug ist in den Händen von Personen, die Böses im Schilde führen. Man denke mal an an den Propagandaminister Goebbels.
Psychopathen, die nicht mit Messern agieren, bedienen sich oft und gerne der Sprache.
Ebenso kann die Sprache genauso eingesetzt werden, um Gutes zu tun, das wissen wir.

Mit Hilfe der Sprache kann der Psychopath manipulieren, aufstacheln, lügen, spalten und seinen Wirkungsradius deutlich erweitern. Somit hast du recht, dass Sprache hier einen deutlichen Einfluss hat.
Das alleine kann es aber nicht sein.


Schädelfunde von Naturvölkern aus allen Teilen der Welt zeigen, dass zwischen 10 und 20% von ihnen durch Gewalteinwirkung gestorben sind.
Ich behaupte Mal, dass schon der Neandertaler, ab dem Moment wo er die erste Keule in der Hand hatte, diese auch benutzt hat, um sie anderen überzubraten.
Und so zieht sich Gewalt durch die Geschichte der Menschheit, von Anfang an.


Was ist es, was den Menschen nun so gefährlich macht? Seine Intelligenz, die Komplexität seiner Psyche, seine Triebnatur? Höchstwahrscheinlich genau diese Mischung, sofern er nicht in der Lage ist, sich mit sich selbst auseinandersetzen.

Es gibt natürlich auch Revierkämpfe in der Tierwelt. Diese bleiben aber zumeist auf das nötigste beschränkt. Der Mensch scheint aber keine Grenze zu kennen, sofern es sich dabei um machthungrige Despoten mit psychopathischer Persönlichkeitsstruktur handelt.
Wir finden sie überall: in den Familien, am Arbeitsplatz, unter Nachbarn, in Verbänden, in Glaubensgemeinschaften, und natürlich erst recht in hohen politischen Ämtern, da sie ja danach streben möglichst hohe Posten mit viel Entscheidungsgewalt zu erlangen.
Es ist dann aber auch die soziale Dynamik, die das erst möglich macht. Alleine, und wenn sich alle anderen dagegen solidarisieren würden, hätten diese Despoten nämlich keinen Primeltopf zu gewinnen.

Den Film über die Gorillas fand ich jedenfalls hochinteressant. Ich weiß noch, wie ich damals dachte: warum, zum Geier, kriegen die das hin und wir nicht?

Heruntergebrochen auf das Wesentliche könnte es nämlich tatsächlich so einfach sein. *seufz*.
 
Es zeigt sich auch dass Intelligenz nicht automatisch etwas gutes gebiert. Nach oben ist da beim Menschen noch sehr viel Luft, wenn er nämlich unter anderem zb. die Problematik versteht dass das unterscheiden von Menschenleben, dieses russische Menschenleben, dieses Ukrainische Menschenleben, überhaupt in Wirklichkeit nicht stimmt. Menschenleben sind es, die nur durch die Akzeptanz der Menschen eine aus der Vorstellung entsprungene nationale Wirklichkeit bekommen.

Das geht jetzt ins Philosophische und ändert auch nichts an den konventionellen Wahrheiten und Konflikten und an dem Krieg der gerade herrscht, aber die Intelligenz ist in der Lage dies zu erkennen und Menschen wissen es auch, dass diese Geschichten nicht so wirklich sind wie sie erscheinen. Andererseits kann die Intelligenz auch dazu genutzt werden Feindbilder zu schaffen, Ideologien in die Köpfe der Menschen zu hämmern oder eigene Ideen mit allen "intelligenten" Möglichkeiten bis hin zu Verleugnungen und Lügen zu nutzen, für die eigenen Zwecke oder in Putins Fall nationalistische Zwecke.

Das Unterscheiden der Menschenleben ist dem Intellekt möglich... das Wahrnehmen, dass es keinen Unterschied gibt,
ist Intelligenz.


Ich finde die Betrachtung gut die Krishnamurti hier von Intelligenz und Intellekt vornimmt:

Fazit:
"Ohne diese Intelligenz kann es kein Mitempfinden geben. ... Ohne dieses Mitempfinden kann keine neue Kultur oder Gesellschaft entstehen. Mitempfinden und Intelligenz gehen Hand in Hand – sie sind nicht getrennt. Mitempfinden handelt durch Intelligenz. Es kann niemals durch den Intellekt handeln. Mitempfinden ist die Essenz der Ganzheit des Lebens."

 
Ein jüdischer chassidisch-orthodoxer Rabbi (der Angehörige durch die Shoa verloren hat) erklärte die Entwicklung zum Totalitären Staat einmal so, dass dies das vollendete Resultat einer Entwicklung sei, wo die Menschen aufhören, Gottes(ehr)furcht zu empfinden. Dann könne sie nichts mehr bremsen in ihrer Primitivität. Dann fehlt alles, was Gott und die Liebe ausmacht.
 
Werbung:
Es fühlt sich für mich genauso an wie im dritten Reich das "kauft nicht bei Juden". Die wurden auch nach und nach überall ausgeschlossen, meiner 14jährigen Oma hat man die Lehrstelle als Maschinenschneiderin weggenommen, sie wurde überall geächtet, ausgegrenzt.
Jetzt heißt es "kauft nichts von Russen", Wodka wird aus den Supermärkten genommen, Sportler und Künstler werden gekündigt, rausgeworfen aus Verträgen und Veranstaltungen, nur weil sie Russen sind, selbst Menschen, die schon lange nicht mehr in Russland leben. Die Nationalität genügt.

Mir macht das ähnliche Angst wie vor Putin, weil so viele so schnell dafür sind und solche Diskriminierung gut finden und verteidigen. Sogar Sportler bei den Paralympics trifft es, nicht mal vor Menschen mit Behinderungen wird Halt gemacht. Es geht ja für die "gute Sache", da sind ein paar Unschuldige schnell geopfert.
Es ändert sich nichts. Ich hab gedacht, daß wir hier schon weiter sind, daß Humanismus wirklich zählt und daß alle Menschen zählen, ihre Rechte und ihre Gefühle. Stattdessen wird jede Möglichkeit genutzt, sich wieder gegen eine andere Gruppe zusammenzuschließen und sie auszugrenzen und sich dabei auch noch im Recht zu fühlen. Mich erschreckt das und es macht mich einfach nur traurig.

Ich verstehe deine Gedanken und auch die Emotionen dazu.
Die Gefahr besteht allerdings und davor muss man sich hüten.
Mal abgesehen von den Sportlern sind auch die Sanktionen, so gesehen, zweischneidig.
Sie brauchen nämlich ihre Zeit, um zu wirken und treffen zunächst, und wie immer, vor allem das einfache Volk. Die Oligarchen werden ihr Vermögen bereits in Sicherheit gebracht haben und Putins Marmortisch wird dadurch auch nicht kleiner.

Aber man kann auch nicht einfach nichts tun, @Loop.
Hier geschieht ein Völkermord vor unseren Augen.
Man muss etwas gegen den Aggressor und Invasor unternehmen und hofft, dass sich soviel Widerstand im Volke regt, dass Putin nachgeben muss. Die nächste Lösung wäre sonst ein Weltkrieg und den wollen wir wohl alle nicht.
Es gibt nur Verlierer auf beiden Seiten. Und die Sportler sind da noch weitaus besser dran, als die russischen Soldaten, die jetzt fallen, halbe Kinder noch, die man in einen Krieg geschickt hat, den sie nicht wollten und von dem sie nichts wussten.
Vom unfassbaren Leid der ukrainischen Bevölkerung natürlich gar nicht erst zu sprechen. Und das sind auch Menschen, manche von ihnen auch Sportler, die keine Chance mehr haben jemals bei Olympia noch anzutreten.
Menschen die jetzt in Todesangst leben müssen, sterben, versehrt, entstellt und behindert bleiben, heimatlos geworden sind, ihre Eltern verlieren. Eltern, die ihre Kinder verlieren. Paare denen der Partner genommen wird. Die ganze hässliche Fratze des Krieges. Das muss man dann schonmal in die richtige Relation setzen.
Allgemeines Russen-Bashing möchte ich allerdings wirklich nicht erleben. Die meisten wollen diesen Krieg überhaupt nicht haben. Es hat mich heute sehr gerührt zu erfahren, dass auch Russen an die ukrainische Grenze gehen, Hilfsgüter abgeben und sich entschuldigen.
 
Zurück
Oben