Risiken und Nebenwirkungen der Bewußtseinsbildung

Clinamen

Mitglied
Registriert
17. Juni 2004
Beiträge
118
Ort
Wien
Es ist schon komisch, wenn ich es mal genauer betrachte, dass es mich hierher verschlagen hat. Beim Wort "Esoterik" läuten bei mir normalerweise leise Alarmglocken, und ich schalte auf Abwehr. Wieso? Hmm, wahrscheinlich deswegen wofür Esoterik eigentlich alles steht...lauter Dinge, die irgendwie sehr realitätsfern wirken. Und da ich eigentlich ein sehr pragmatischer, Hausverstand-Mensch bin, ziehe ich doch noch 200 Augenbrauen hoch, wenn mir irgendjemand einreden will dass ich *hausnummer* kein Rennfahrer werden kann weil Uranus bei mir im 6. Haus steht usw...Trotzdem habe ich mich hier registriert weil ich auf der Suche nach Antworten bin, die mir im Umkreis keiner geben kann. Also erstmal: Grüzi alle miteinand!!


Nichtsdestotrotz beschäftige ich mich schon seit Jahren mit den unsichtbaren Dingen im Leben. Im Sommer 2001 ist mir etwas komisches passiert, dass meine Mentalität entscheidend verändert hat. Ich habe eine Dokumention von einem Ex Spice Girl gesehen, die darin erzählt hat, dass sie ein Buch gelesen hat das "you can heal your life (gesundheit für körper und seele)" hieß. Ich hab das nicht weiter beachtet, aber das dürfte trotzdem im Gehirn irgendwie hängengeblieben sein. Naja, auf jeden Fall, ob Zufall oder nicht, nachdem ich das TV abgedreht hatte, habe ich plötzlich auf dem Tisch ein gelbes Buch bemerkt, dass mir vorher nicht aufgefallen war. Zu meiner Überraschung war es genau dasselbe wie in der Doku. Vielleicht kennt ja wer hier das Buch von Louise Hay. Ich habe zuerst mal über diesen Zufall sehr gestaunt, und begann dann zu lesen. Es gibt nicht viele Bücher, bei denen ich gar nicht mehr aufhören kann zu lesen, aber das war eines! Ich musste mich sogar bremsen und es mir über mehrere Tage einteilen, damit ich länger etwas davon hatte.

Seit dem sehe ich viele Dinge ganz anders. Mir fallen Zusammenhänge auf, wo ich vorher keine sah usw.. Ich denke das wird jedem hier so gehen. Naja, ich komm mal langsam zur Sache: Ich spüre aber jetzt, 3 jahre später, dass ich mit diesem ganzen Wissen auch eine seltsame Last auf mir wahrnehme. Das ist einerseits wenn mir klar wird, dass ich zwar nun viele Dinge über die Vorgänge im Leben weiß, aber wenn ich mich dann im Alltag bewege, mit Leuten zu tun habe, dann kann ich das oft nicht anwenden, und ich verhalte mich dann oft dämlich, plump und so, als hätte ich nichts gelernt (unwissend). Deshalb entsteht bei mir dann doppelter Druck, weil ich es ja eigentlich besser wissen müsste. Aber dann bin ich halt wieder wütend auf den Chef, oder habe Angst vor Neuem, etc obwohl ich doch weiß, dass das nur meine eigenen Gedanken sind, die sich ändern lassen. Zuhause, im Bett, bei Stille, macht dass dann alles wieder Sinn. Aber der Druck entsteht eben durch diese Kluft zwischen dem Verhalten im Alltag und der privaten Welt zuhause, wo du mit dir allein bist und die Dinge tust, die du gern machst und wo du dich so gibst wie du bist.

Ich bin in den letzten 3 Jahren immer introvertierter geworden und habe Außenstimuli ausgeschaltet, und mich mit mir selbst beschäftigt. Das war alles gut so, und jetzt tauche ich langsam wieder auf. Ich habe davon viel Gutes mitgenommen, aber auch einige Dinge dich mich verstören. Die 2te Komponente warum ich so einen komischen Druck spüre: Ich habe an mir selbst eine gewisse Arroganz bemerkt, die als Nebenprodukt vom Umdenken mitgekommen ist. Ihr kennt ja wahrscheinlich die Theorie, dass Krankheiten und Gedankenstrukturen/Gefühle unmittelbar im Zusammenhang stehen. Kranke Gedanken und Gefühle erzeuge Krankheit. Naja und wenn mir jetzt Leute erzählen dass sie dieses und jenes haben denke ich irgendwie: Aha, du liebst dich nicht selbst. Du bist selbst verantwortlich für deinen Zustand. So quasi: Selbst Schuld! Und so geht es mir auch bei "Armut", "3.Welt", "Irak Krieg", usw..

So sollte es aber nicht sein!! Das ist sehr arrogant und selbstgerecht, aber ich frage mich nun, ob mich diese Ummodelung meiner Innenwelt nicht irgendwie gefühlkälter, selbstgerechter, realtitätsferner und arroganter gemacht hat als vorher. Fast wie Gehirnwäsche. So a la: Der schuss ging nach hinten los..Eigentlich sollte es ja so sein dass ich mehr Nächstenliebe fühlen sollte. ("sollte" ist ein ganz böses wort)

Drum: Geht es irgendwem hier genau so? Hat irgendjemand das Gefühl, dass durch die ganze Beschäftigung mit esoterischem, man nicht irgendwie arroganter und isolierter geworden ist?

Mir ist auch irgendwie klar, dass das auch alles Teil des Weges sein kann. Ich denke jeder, der sich aufmacht sich selbst und die Welt zu erfroschen, wird irgendwann mal mit Zweifeln konfrontiert, die es zu überwinden gilt. Das ist auch so eine Sache...irgendwie kann ich das auch alles objektiv sehen, und ich sehe dass das eben gerade eine neue Phase ist, die wichtig im Prozess ist. Trotzdem hat man diese Zweifeln. Schon komisch...

So, und wenn ich mir das jetzt alles durchlese, habe ich das Gefühl meinen Punkt nicht wirklich so rübergebracht zu haben wie ich eigentlich wollte, aber naja...ich lass es mal so. Und wer bis hierher gekommen ist beim Lesen: RESPECT!!

DAnke erstmal. Hoffentlich teilt ihr mir eure Meinung bzw Erfahrungen mit!
 
Werbung:
Zurück
Oben