Rhythmus

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mantren rezitieren, rhythmisches atmen, rhythmisches trommeln, singen, etc. wird - eben auch oft von schamanen - von menschen genutzt, um in trance zu kommen.
in diesem trancezustand können sie dann kontakt zu anderen wesenheiten aufnehmen.
also nicht die wesenheiten brauchen unbedingt diese dinge, sondern die menschen, um in einen zustand zu kommen, in dem sie besser wahrnehmen bzw. mit anderen wesen kommunizieren können.

lucia
 
also ich putz jeden tag die zähne
und sag jeden tag "hallo herr meier"
ess jeden tag was
und sag "gesundheit" wenn jmd niest,
bezahle mit geld (ist so ein papierding)
und laufe nicht nackt durch das dorf rum
und und und...
in diesem trancezustand bin ich fähig
mit menschen in kontakt zu kommen.

:D
 
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Die Zeit welche verging habe ich nicht registriert, auch nicht jene welche noch blieb, aber die Zeit zwischen zwei Taktschlägen war dann eher der Atem des Moments.
Ein klarer Beweis auch dafür, dass die Zeit eben eine Art Illusion ist und vielleicht nicht so stur und hart, wie uns das der Kosmos vormachen will mit seinen Tagen und Jahren....

Aber einen Rhythmus der gleichzeitig abläuft... hm... das wäre einfach nur ein Knall: Alle Drums in einer Millisekunde — das bedeutet, unserer Vorstellung fehlt hier einfach eine Dimension, Die Gedanken müssen eine Dimension mehr haben als wir Raumzeitler.

ist nicht vielmehr der lineare zeitverlauf illusionär?
wenn wir sie nicht wie eine schnur in stücke „von dort - bis hier“ schneiden würden
(und hier sind imho nicht so sehr die kosmischen rhytmen schuld :D
eher die art unserer geschichtsschreibung..),
sondern als eine gebogene, wellenförmige fläche sehen, mit ihren auf und ab´s,
verdichtungen und verdünnungen, ja... man könnte sagen, unserer wahrnehmung
fehlen hier einige punkte der räumlichen z-dimension.

am wochenende habe ich ein sehr interessantes buch gelesen –
Egon von Vietinghoff, Handbuch der Technik der Malerei.
hier ein paar fragmente aus dem klappentext und der einführung - -

Autor hat hier die Ergebnisse aus jahrzehntelangen Studien der Gemälde und Maltechniken alter Meister sowie der eigenen künstlerischen Arbeit zusammengetragen. Grundlage ist die Erkenntnis, dass das überragende Können eines Pieter Brueghel oder eines Tizian auf solider Kenntnis der Farbtheorie, der Möglichkeiten von Farbpigmenten und Bindemitteln sowie der handwerklichen Techniken mehrschichtiger Malerei basierte. Die mehrschichtige Öl-Harz-Technik ist eine spezifische Errungenschaft europäischer Kultur mit Jahrhunderte langer Tradition. Durch den Umbruch infolge des Impressionismus war dieses Wissen in Vergessenheit geraten, die alte Öl-Harz-Maltechnik wurde sogar in den Kunshochschulen kaum mehr gelehrt.

Die Transparenz (Transluzenz) ist das A und O der mehrschichtigen Öl-Harz-Malerei, ihr charakteristisches Gestaltungsmittel. Das Zusammenwirken aller Schichten führt in der Summe zu neuen Farbergebnissen, die so auf der Pallete als Einzelfarbe gar nicht gemischt werden können. Die zuletzt im Auge des Betrachters entstehende Farbe hat eine transparente (transluzente) Qualität. Deshalb ist der farbliche Gesamteindruck mehrschichtiger Malweise (z.B. bei Vermeer, Goya und C.D. Friedrich) gegenüber einschichtiger so fundamental verschieden (vgl. Monet, van Gogh oder Kokoschka). Und zwar unabhängig vom persönlichen Ausdruck oder dem stilistischen Trend der jeweiligen Epoche.


warum ich das so ausführlich zitiere?... weil meine freude einfach unbeschreiblich war,
diese erklärungen endlich mal gefunden zu haben. seit ich zum ersten mal gemälde von
Vermeer und Rembrandt „live“ erlebt habe, hat mich sehr lange die frage gequält –
was ist es, das diese bilder so anders, so lebendig, warm und atmend macht?
man taucht in sie einfach hinein, und wieder heraus, da ist kaum spürbare bewegung drin,
ja vielleicht sogar eine seele...
im vergleich zu diesen ausgängen zu anderen seifenblasen™, sehen im nebensaal hängende kreationen
von impressionisten und modernen künstler eher wie auf die schnelle angeschmierte blechdosen aus..

Wenn per Transparenz (Transluzenz) mehrerer Schichten die Farbfläche selbst lebendig und von innen heraus durchgestaltet sind , wird eine dem Objekt immanente Plastizität wahrgenommen. Ein inneres Leuchten, das aus der Farbfläche selbst zu kommen scheint, sowie lebendige Strukturen und Rhytmen sich abwechselnder Hell- und Dunkellasuren ersetzen dann viele äußere Attribute und „Zeichentricks“, die bei anderer Malweise zur Verdeutlichung von Raum und Perspektive eingeführt werden müssen.

Die Transparenz (Transluzenz) der endgültigen Farbe, die von der Lichtbrechung in den Einzellasuren abhängt, ist einerseits ein physikalisches Phänomen, dessen Anwendung raffinierte optische Effekte bewirkt. Andererseits ist sie auch geeignet, Wesentliches transparent, d.h. erkennbar zu machen.
Es ist gleichzeitig ein nach außen auf das Wesen des Objekts gerichtetes Wahrnehmen sowie ein Aufbauen des Objekts durch Farbschichten von „innen“ her. Man könnte sagen, das Objekt wird nicht auf-gemalt (auf die Leinwand appliziert), eher aus dem Malgrund allmählich „heraus-modelliert“.


es könnte sein, daß auch durch trommeln, mantren, wiederholungen etc ein ähnlicher
umschlag der qualität (oder einschlüpfen in die nächstliegende seifenblase) möglich wird.

guten appetit!



E.von Vietinghoff, Pfirsiche
 
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