Der Kern der Philosophie des Geistes ist das Leib-Seele-Problem, das manchmal auch „Körper-Geist-Problem“ genannt wird. Es besteht in der Frage, wie sich die mentalen Zustände (oder der Geist, das Bewusstsein, das Psychische, die Seele) zu den physischen Zuständen (oder dem
Körper, dem
Gehirn, dem
Materiellen, dem
Leib) verhalten. Handelt es sich hier um zwei verschiedene
Substanzen? Oder sind das Mentale und das Physische letztlich eins? Dies sind die zentralen Fragen der Philosophie des Geistes. Jede Antwort wirft jedoch zahlreiche neue Fragen auf. Etwa: Sind wir in unserem
Denken und
Wollen frei? Könnten Computer auch einen Geist haben? Kann der Geist auch ohne den Körper existieren? Die Philosophie des Geistes ist daher mittlerweile ein enorm differenziertes Projekt. Bereits
Platon hat dies in seinem
Dialog Philebos (30a) thematisiert: „Sokrates: Unser Leib, wollen wir nicht sagen, der habe eine Seele? Protarchos: Offenbar wollen wir das. Sokrates: Woher aber, o lieber Protarchos, sollte er sie erhalten haben, wenn nicht auch des Ganzen Leib beseelt wäre, dasselbe habend wie er und noch in jeder Hinsicht trefflicher?“ Auch literarisch wurde das Thema behandelt, so zum Beispiel in einem mittelalterlichen, 1518 durch den Bieler Stadtschreiber Ludwig Sterner publizierten, deutschsprachigen (alemannischen) Gedicht des Hentz von den Eichen, das ein Streitgespräch zwischen Seele und Leib in der Tradition der
Anima-Corpus-Altercationen (z. B.
Visio Philiberti)<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Geistes#cite_note-1"><span>[</span>1<span>]</span></a> darstellt.

Schematische Übersicht zu grundlegenden Positionen, die hinsichtlich des Leib-Seele-Problems eingenommen werden (Beachte: In der philosophischen Theoriebildung kommt es regelmäßig zu Überschneidungen und Mischformen!)
Die erste klassische Formulierung des Leib-Seele-Problems stammt von
René Descartes.<a href="
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Geistes#cite_note-descartes-2"><span>[</span>2<span>]</span></a> Doch das Nachdenken über den Zusammenhang zwischen Körper und Geist geht bis in die
Antike zurück.