Reglementierung der Migration (Ausgelagert)

Ps. Und die entnervt von der auf einem auge blinden linken sind, die mit moralisch verurteilend erhobenem zeigefinger nur dann keinen bluthochdruck bekommt wenn zu jeder schreckensmeldung nicht auch mindestens eine positive dazugeschrieben wird.
Interessante Umdeutung für die Aussage, dass schlechte Nachrichten selbstverständlich gepostet werden können - es aber ein falsches Licht auf Migranten wirft, wenn gleichzeitig suggeriert wird, dass von ihnen eine weitaus größere Gefahr ausgeht, als von denen, die sich rechts befinden. Ich glaube sogar, dass hier niemand positive Aussagen fordert. Es ist eher das false-balancing das kritisiert wird.
 
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Das eigentlich Problem ist ja, dass diese bestimmten Nachrichten, für die eigenen Zwecke mißbraucht werden.
Man pflegt damit die eigene Ablehnung bestimmter Gruppen.

Zum Beispiel, zählen christliche Werte plötzlich nichts mehr, wenn es um besrimmte Personenkreise geht.
Dann wir ein anderer Maßstab gelegt, aber ebend kein Christlichen mehr
 
Zum Beispiel, zählen christliche Werte plötzlich nichts mehr, wenn es um besrimmte Personenkreise geht.
Was manchmal traurig-komisch wirkt, ist, wenn migrantenfeindliche Aussagen in den Deckmantel der christlichen Nächstenliebe gehüllt werden. Vorsorglich immunisieren sich dann einige gegen Kritik, in dem sie dieser zuvorkommen: Widerspruch wäre dann Bashing gegen die Kirche.
 
Was manchmal traurig-komisch wirkt, ist, wenn migrantenfeindliche Aussagen in den Deckmantel der christlichen Nächstenliebe gehüllt werden. Vorsorglich immunisieren sich dann einige gegen Kritik, in dem sie dieser zuvorkommen: Widerspruch wäre dann Bashing gegen die Kirche.
Betreiben Islam-Bashing und beschweren sich über Christentum-Bashing

Kann man sich nicht ausdenken
 

ok. Hier sind wir uns schon mal einig-

Ja, da wird es manchmal schwer zu differenzieren.
Ist es ein tief verwurzelter aus ressentiments und/oder nationaler selbsterhöhung geborener fremdenhass, der unglaubliches leid, im endeffekt für alle, heraufbeschwört?

Den gibt es auf jeden Fall. Ich habe mich darüber gewundert, als ich das irgendwann mitbekommen hatte. Wir hatten in Berlin damals die sogenannten Gastarbeiter, überwiegend aus Italien und der Türkei.
Für mich war das überhaupt nichts besonderes. Denn ich war es gewohnt, einmal im Jahr über die großen Ferien in eine ganz andere Welt einzutauchen in Sardinien. Wo es zwar auch den keltischen Typ gab, aber überwiegend eben den südländischen, inklusive einer eigenen Sprache, die damals noch oft gesprochen wurde.

So habe ich selbstverständlich in Berlin auch mit der Tochter des türkischen Schneiders gegenüber gespielt, und konnte keinen Unterschied zu meinen deutschen Freunden feststellen.

Dann, als ich das erste Mal abfällige Begriffe wie "Kanake" usw. gehört habe, hat mich das ziemlich erschüttert. Später dann habe ich Berichte gehört von Freunden und Bekannten mit Migrationshintergrund, die berichtet haben, wie es ihren Eltern bei uns ergangen ist. Das hat mich ebenfallls erschüttert, denn ich hätte es niemals für möglich gehalten.
Empfehlenswert ist in dem Zusammenhang auch das bekannte Buch von Günter Wallraff "Ganz unten". Migranten mussten eben die niedersten und auch gefährlichsten Arbeiten machen, teilweise ohne jeden Arbeitsschutz. Wurden gesellschaftlich geächtet, beleidigt, angespuckt und mehr. Haben Gewalt erfahren.

Unter diesen Umständen ist es auch kein Wunder, dass viele lieber unter sich geblieben sind, und eine Parallelgesellschaft entstanden ist.
Bis heute ist es so, dass ein Mensch mit Migrationshintergrund sich doppelt und dreifach anstrengen muss, um etwas zu erreichen, selbst wenn er schon in der dritten Generation hier lebt.


Oder sind auch strukturen dafür stark mitverantwortlich, die über lange zeit versucht haben, drängende probleme kleinzureden und somit ein großer teil der bevölkerung hilflos und zornigt beispiele aufzeigt, die die davor verschwiegene dringlichkeit einer problematik, aufzeigen wollen.

Das sehe ich auch so. Wir haben generell, und auch ganz ohne die Migration ins Spiel zu bringen eine Politik, die seit Jahrzehnten am Volk vorbeiregiert. Es sind viele strukturelle Probleme entstanden, würde ich hier alle aufzählen, käme ein Roman dabei heraus.
Und dann ist es eben so, dass gerne nach unten getreten wird, statt sich anzuschauen, was hier eigentlich wirklich elementares schief läuft.
Was die Migration betrifft, gab es ebenfalls viele Versäumnisse. Eines davon ist, dass es den Asylsuchenden verboten wurde zu arbeiten, was u.a. zur Entstehung der Clankriminalität geführt hat.
Auch Merkel mit ihrem "wir schaffen das" stößt mir immer wieder übel auf. Denn die Kommunen wurden im Stich gelassen, und es gab und gibt viele ehrenamtliche Mitarbeiter, die an ihre Grenzen gegangen sind, damit es überhaupt funktionieren kann.
Und das ist auch so ein typisches Merkmal der heutigen Politik. Sie entzieht sich ihrer Verantwortung, und die Menschen an der Basis sind diejenigen, die das System am Laufen halten. Oft sehr engagiert, oft bis zum Burnout.


Ich wäre da sehr vorsichtig moralische schnellurteile zu fällen. Das drängt die zweite gruppe, und da zähle ich mich durchaus dazu, weiter nach rechts.

Das tue ich ganz sicher nicht. Im Gegenteil, habe ich hier auch schon Leute verteidigt, die von anderen hier an den braunen Pranger gestellt wurden. Und nur, damit keine Missverständnisse entstehen: Das waren damals ganz andere, als die, denen man das heute unterstellt. Ich habe ein verdammt gutes Gedächtnis für so etwas. Und damals war es einfach nur absurd, wer alles zum braunen Bruder oder Schwester deklariert wurde.

Nun hat sich die Stimmung aber tatsächlich geändert. Und es geht mir um das Niveau, auf dem das Thema diskutiert wird.
 
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Ich hab nach meiner Matura (Abitur) 1971/72 zum Wochenende als Kellnerin gearbeitet, um mir Geld dazuzuverdienen, in einem Lokal, wo sehr viele jugoslawische Gastarbeiter waren.
Es gab damals nur einen Gastronomen im Ort, der die überhaupt in sein Lokal gelassen hat. Alle anderen wollten mit denen nichts zu tun haben.
Dementsprechend heftig wurde dort auch gefeiert. Und wenn heute immer von der Messergefahr bestimmter Migranten gesprochen wird....
Dort gab es wirklich keinen, der nicht ein Messer eingesteckt hatte. :D
Und so mancher bekam das auch zu spüren, denn die Volksgruppen waren sich untereinander auch nicht wirklich grün.
Der schlimme Krieg kam ja erst sehr viel später....aber er war leider abzusehen.
Meine Mum, selber Jugoslawin, hat das schon sehr früh vorausgesagt, dass nach Titos Tod schlimme Zeiten kommen würden.
Und es brodelt ja nach wie vor wieder (oder noch immer) dort unten.

Wir können nur hoffen, dass dort nicht der nächste Krisenherd entsteht.
 
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@Laguz hat im anderen Thread einen richtig guten Link geliefert, den sich alle durchlesen sollten, die sich für das Thema aufrichtig interessieren. Ganz durch habe ich ihn auch noch nicht. Aber das, was ich lesen konnte, hört sich für mich gut und richtig an.




Zwei Auszüge mal daraus:

"Erwachsene Migrantinnen und Migranten mit Aussicht auf Zugang zum Arbeitsmarkt fallen allgemein recht selten mit Straftaten auf."



Genau darüber habe ich mir immer wieder Gedanken gemacht. Arbeit ist mehr, als sein eigenes Geld zu verdienen. Arbeit ist Sinn- und Identitätsstiftend, ermöglicht soziale Kontakte. Sie gibt einem das Gefühl gebraucht zu werden, und dazu zu gehören. Migranten, die arbeiten, lernen auch die Sprache sehr viel besser und schneller als die, die das nicht dürfen.

Auch sein eigenes Geld verdienen zu können, statt nur Bedarfsempfänger zu bleiben, trägt zur emotionalen Sicherheit und einem guten Selbstwertgefühl bei.
Wenn wir wollen, dass sich Menschen bei uns integrieren, dann dürfen sie nicht nur Zaungäste bleiben, die von außen auf die Gesellschaft schauen müssen.
Abgesehen davon, brauchen wir sie auch als Arbeitskräfte. Im Krankenhaus, in dem meine Mutter liegt, sind etwa ein Drittel der Pflegekräfte aus dem Ausland. Und sie machen ihre Arbeit sehr gut. Auch die, die einen muslimischen background haben und inzwischen so gefürchtet sind.

"Bei Gewaltdelikten von Geflüchteten spielen unter anderem Konflikte in Gemeinschaftsunterkünften, geringe soziale Bindungen, Belastungen durch die prekäre Lebenssituation sowie mögliche frühere Gewalterfahrungen und zuweilen auch traditionelle Männlichkeitsverständnisse eine Rolle."

Gut. Was das traditionelle Männlichkeitsverständnis betrifft, haben wir wohl wirklich ein größeres Problem, von dem ich nicht weiß, wie es sich schnell lösen ließe.
Die sardischen Männer haben es inzwischen auch gelernt. So lange ist es noch nicht her, dass es auch in Sardinien Blutrache, "Ehrenmorde" gab, und Frauen nicht die geringsten Rechte hatten. Ganze Clans haben sich dort gegenseitig ausgelöscht und die Überlebenden mussten sich zeitlebens in den Bergen verstecken.

Die modernen Einflüsse haben sich aber durchgesetzt. Inwieweit sich das hier durchsetzen lässt weiß ich nicht, es muss auf jeden Fall etwas dafür getan werden.
Und vergessen wir eines nicht. Nicht alle, die hier ankommen, sind in diesen Strukturen verankert. Es gibt jene, die genau deshalb hierherkommen, weil sie freiheitlicher leben wollen.

Aber bleiben wir mal bei den Gemeinschaftsunterkünften, in denen viele über sehr lange Zeit hausen müssen. Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, wie es sich so lebt in einem Heim. Ohne Privatsphäre, ein ständiges Kommen und Gehen, Mitansehen. wie andere wieder abgeschoben werden. Das alles macht etwas mit einem Menschen.
Es muss einfach viel schneller gehandelt werden, statt die Menschen über lange Zeit in diesem Schwebezustand zu lassen.
 
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Da muss man sich nicht wundern, warum sich in Westberlin und Westdeutschland Libanesische Clans sich entwickeln konnten
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Wiederkehrend anzutreffen sind generalisierende Ausführungen zum Migrationsrecht der 1980er Jahre, wobei typische Kernaussagen lauten: Die Zugewanderten aus dem Libanon befanden sich im Status einer ausländerrechtlichen Duldung in Westdeutschland, die sich zu Kettenduldungen summierten; die betroffenen Personen unterlagen damit verschiedenen Restriktionen wie „Arbeitsverboten“ oder fehlender Schulpflicht für die Kinder.
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