JustInForAll
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Och, der Meinung kannst Du durchaus sein. Das imponiert mir allerdings nicht. Und wenn Du mich deswegen als Diktator betrachten willst, dann magst Du das auch tun.
Wir haben nämlich heutzutage ein Problem mit der sog. Individualität. Das offenbart sich zB ganz konkret da, wo die Leute der Meinung sind, die gegenüberliegenden Sitzplätze in der Straßenbahn wären dafür da, dass sie den Straßendreck von ihren Schuhen daran abputzen können, um so zu zeigen, dass sie ihre Mitmenschen als Fußabtreter ansehen.
Und wenn man sie dann darauf anspricht, dann bekommt man patzige Antworten dahingehend, dass es schliesslich ihr gutes Recht sei zu tun und zu lassen was sie wollen, und "niemand ihnen etwas vorzuschreiben habe".
Jede Art Zusammenleben erfordert gewisse Rücksichtnahmen und gewisse Zugeständnisse - und wer das nicht möchte, der braucht im Gegenzug jedenfalls von mir auch keine Akzeptanz erwarten.
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.
Mit Freiheit meinte ich nicht Unverschämtheit.
Eine Freiheit, die auf Kosten anderer ausgelebt wird, empfinde ich eher als widerlich.
In einer Gesellschaft, in der viele Menschen leben, hört die Freiheit dort auf, wo die Freiheit der anderen beginnt. Nur leider respektieren nicht viele Menschen die Freiheit der anderen. Diese Respektlosigkeit empfinde ich eher als faschistisch, genau so die Vorurteile gegenüber Arbeitslosen, sie seien respektlose Schmarotzer, die von den Leistungen anderer Leute leben. Eher würde ich einige Staatsbedienstete dafür halten, die sich von der Staatskasse mesten lassen, während sie ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. Die arbeitenden Schmarotzer halte ich für die Schlimmsten. Von denen habe ich welche kennengelernt. Sie wollen nichts tun, aber Gehalt wollen sie kassieren. Die Arbeit kann dann der Kollege für den selben Gehalt mit übernehmen. Sowas gehört m.M.n. auf die Strasse.
Wenn es heutzutage "fascho" ist, ein gewisses Maß an Respekt, Rücksichtnahme und Kooperation zu üben und solches auch von anderen zu erwarten, nun, dann bin ich durchaus gern fascho. Soviel bin ich mir jedenfalls wert, dass ich keinen Gewinn an Lebensqualität darin sehe, in der Hundescheisse zu sitzen, die Andere an Gemeinplätzen hinterlassen zu müssen meinen.
Nein, es ist nicht fascho, wenn man Respekt verlangt, wo Respekt von Nöten ist, sondern Respekt verweigert, wo Respekt auch das Recht des Anderen ist.