"Rechtes Gedankengut nimmt zu"

Das Gefasel von einer "nationalen Iidentität" wird ausschließlich von rechts in die Debatten eingebracht. Die "Identitären" walzen sie zu einer faschistischen Ideologie aus. Indes: Auf was genau will man stolz sein? Auf Berge, Seen und Wälder, die es überall auf der Welt gibt? Auf Leistungen Fremder, an denen man keinen Anteil hatte (Goethe, Schiller, Lessing, weil die *Deutsche* waren)? Ich kenne Rechte, auch und gerade hier im Forum, die ständig was von "Deutscher Kultur" daherschwätzen und nicht einmal "Goethe" richtig schreiben, sowie insgesamt mit der Rechtschreibung eines Schulabbrechers aufwarten. Was also hat "Nationalstolz" für eine Substanz? Gar keine.

Schopenhauer über Nationalstolz:

"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen."

:)

Vor ca. 170 Jahren geschrieben und immer noch zutreffend.

https://gutenberg.spiegel.de/buch/aphorismen-4996/6
 
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Übrigens - das nur einmal so nebenbei - hat Goethe, der ja immer als Aushängeschild für "deutsche Kultur" herhalten muss, den Begriff einer Nationalliteratur stets abgelehnt. Für ihn gabs nur "Weltliteratur":

Es wird sich zeigen, daß Poesie der ganzen Menschheit angehört, daß es überall und in einem Jeden sich regt, nur an einem und dem andern Orte, oder in einer und der andern besondern Zeit, so dann aber, wie alle specifische Naturgaben, in gewissen Individuen besonders hervorthut

Und:

Eigentlich gibt es nur Eine Dichtung, die ächte, sie gehört weder dem Volke noch dem Adel, weder dem König noch dem Bauer; wer sich als wahrer Mensch fühlt wird sie ausüben; sie tritt unter einem einfachen, ja rohen Volke unwiderstehlich hervor, ist aber auch gebildeten, ja hochgebildeten Nationen nicht versagt

http://www.goethezeitportal.de/db/wiss/goethe/birus_weltliteratur.pdf
 
Da muss man Schopenhauer und Gothe bemühen da keine eigenen Worte zur Verfügung stehen.

Oder zeigen, dass Büldung da ist. In dem Sinne, ach was sind wir feu, wir schreiben feu mit EU.

Diese Art von Stolz kommt nur in Köpfen von Menschen vor, die sich durch die Gnade der Geburt als etwas besseres wähnen, als ihre Mitmenschen.
Was muss wohl in einem Kopf sein, der so argumetiert?
 
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