Maraiah
Sehr aktives Mitglied
Caya schrieb:Also...danke für die Antworten
Ich denke auch, dass es darum geht Kinder in ihren Interessen zu fördern...ihre Integrität zu schützen (Ganzheit).
Und da ist noch die Sache mit dem Recht auf Liebe.
Das Problem dabei ist aber:
Wenn man selbst diese Liebe nicht erfahren hat, wie kann man dann sein Kind lieben, schützen, fördern?
Wie kann man etwas vermitteln, was man selbst kaum kennt?
Was muss man da als Erwachsener tun?
Welche Möglichkeiten haben wir?...(und wir sind alle von Lieblosigkeit betroffen...mehr oder weniger...)
Was denkt ihr? Wie kann man diese Welt leb-barer machen? Für die nächsten Generationen...für unsere Kinder.
Caya
hi caya.
als erstes wäre es mE wichtig damit aufzuhören sich etwas vorzumachen. ich weiß aus eigener erfahrung, dass dieses liebesgedusele genauso lieblos ist, wie offensichtlich lieblose eltern ...
in der regel läuft es ja heutzutage so, dass man stundenlange vorträge zu hören bekommt, wie man sein kind behandeln SOLLTE, was man so alles FALSCH macht, was man seinem kind ANTUT usw. usw. ... - der weg ist für mich eher ein annehmen von dem was ist und der weg ist verständnis. es hilft niemandem vorwürfe oder kritik zu hören zu bekommen von irgendwelchen besserwissern, die auch nur ihr eigenes schlechtes gewissen kompensieren, aber die wahrheit die kann schon sehr helfen ... gerade eltern die ihren kindern keine liebe geben können, weil sie selbst nicht wissen was das ist, brauchen mE unterstützung und hilfe.
ich kenne es aus meiner kindheit nicht anders, als dass hinterrum geredet wurde, dass man sich das maul zerrissen hat über die schlechten eltern und die bösen, bösen unfähigen mütter und wie mies sie sind und wie furchtbar das alles für die kinder ist, aber nicht einer ist auf die idee gekommen zuzupacken, anzupacken, zu helfen, verständnis zu zeigen und beistand zu leisten ...
ich weiß nicht woran das liegt. gerade IN der familie ist es mE viel leichter etwas zu unternehmen, weil man da wirklich die mittel auch hat. als außenstehender ist es schon schwer, wenn die eltern sich sperren ...
vielleicht müßten wir die kinder wieder mehr als allgemeingut *ggg* sehen und nicht als etwas das einem paar (also den eltern) GEHÖRT ...
ich weiß nicht ob es paßt, aber erst heute mittag las ich bei den hausaufgaben mit meinem sohn auf einer weihnachtszettelwunsch - seite mal wieder im lesebuch den obligatorischen satz "ich wünsche mir, dass mein vater mehr zeit mit mir verbringt" und irgendwie ist mir die hutschnur hochgegangen ...
ich frage mich langsam welche RECHTE kinder wirklich haben und ob wir es nicht langsam übertreiben und eltern schlicht und einfach mit etwas überfordern, was nicht IST und so auch gar nicht SEIN kann ... wir leben eben NICHT in einer heilen welt und es gibt kaum menschen, die HEIL sind. und nach meinen erfahrungen sind menschen die kinder in die welt setzen ihren wunden und verletzungen 10mal mehr ausgesetzt als nicht-eltern. die kinder spiegeln uns und wir projezieren unsere verletzungen auf die kinder.
so ist das.
das hat mE nichts mit lieblosigkeit zu tun, sondern im gegenteil etwas mit sehr viel liebe. jedes kind kann ein großer heiler sein, wenn wir das erkennen und die chance nutzen. auch die kinder erleiden dabei verletzungen, dass bleibt nicht aus, denn so ist nunmal die welt geschaffen und da hilft auch alles schönreden und gutdenken nichts. die welt ist was sie ist und sie ist nicht ideal und sie läßt all die rechte, die hier aufgezählt wurden wie hohn erscheinen ...
wenn ich also sagen soll, welches recht mein kind hat, dann kann ich nur sagen: er hat das recht (und ich die pflicht) dass ich mich meinen verletzungen stelle und sie zu heilen versuche, mit seiner hilfe und mit der kraft der liebe, die ich für ihn empfinde und die mich weitertreibt ... die mir die kraft gibt mich mir selbst zu stellen und etwas in mir zuändern. wenn ich heil bin, dann geht es auch meinem kind gut und seine verletzungen können dann auch - mit meiner hilfe - heilen.
hi naivchen .
ich vermute mal dass camajan und du ein bissi aneinander vorbeireden, oder ? ich finde es gibt eine zeit zum schmutzigmachen und kindsein und es gibt eine zeit zum saubersein und der rücksichtnahme, denn auch das müssen kinder lernen. rücksicht auf andere zu nehmen ...
ich bin mir sicher, dass du es genauso hälst ... stimmt´s ?
ich finde es zb. irrsinnig schwierig einen mittelweg zu finden, zwischen nicht-so-wie-meine-eltern und dem krassen gegenteil davon. beides ist eine falle, ein extrem, dass nicht guttut.