Recht des Kindes

Caya schrieb:
Also...danke für die Antworten :kiss3:
Ich denke auch, dass es darum geht Kinder in ihren Interessen zu fördern...ihre Integrität zu schützen (Ganzheit).

Und da ist noch die Sache mit dem Recht auf Liebe.
Das Problem dabei ist aber:
Wenn man selbst diese Liebe nicht erfahren hat, wie kann man dann sein Kind lieben, schützen, fördern?
Wie kann man etwas vermitteln, was man selbst kaum kennt?

Was muss man da als Erwachsener tun?

Welche Möglichkeiten haben wir?...(und wir sind alle von Lieblosigkeit betroffen...mehr oder weniger...)

Was denkt ihr? Wie kann man diese Welt leb-barer machen? Für die nächsten Generationen...für unsere Kinder.

:)
Caya


hi caya. :)

als erstes wäre es mE wichtig damit aufzuhören sich etwas vorzumachen. ich weiß aus eigener erfahrung, dass dieses liebesgedusele genauso lieblos ist, wie offensichtlich lieblose eltern ...

in der regel läuft es ja heutzutage so, dass man stundenlange vorträge zu hören bekommt, wie man sein kind behandeln SOLLTE, was man so alles FALSCH macht, was man seinem kind ANTUT usw. usw. ... - der weg ist für mich eher ein annehmen von dem was ist und der weg ist verständnis. es hilft niemandem vorwürfe oder kritik zu hören zu bekommen von irgendwelchen besserwissern, die auch nur ihr eigenes schlechtes gewissen kompensieren, aber die wahrheit die kann schon sehr helfen ... gerade eltern die ihren kindern keine liebe geben können, weil sie selbst nicht wissen was das ist, brauchen mE unterstützung und hilfe.

ich kenne es aus meiner kindheit nicht anders, als dass hinterrum geredet wurde, dass man sich das maul zerrissen hat über die schlechten eltern und die bösen, bösen unfähigen mütter und wie mies sie sind und wie furchtbar das alles für die kinder ist, aber nicht einer ist auf die idee gekommen zuzupacken, anzupacken, zu helfen, verständnis zu zeigen und beistand zu leisten ...

ich weiß nicht woran das liegt. gerade IN der familie ist es mE viel leichter etwas zu unternehmen, weil man da wirklich die mittel auch hat. als außenstehender ist es schon schwer, wenn die eltern sich sperren ...

vielleicht müßten wir die kinder wieder mehr als allgemeingut *ggg* sehen und nicht als etwas das einem paar (also den eltern) GEHÖRT ...

ich weiß nicht ob es paßt, aber erst heute mittag las ich bei den hausaufgaben mit meinem sohn auf einer weihnachtszettelwunsch - seite mal wieder im lesebuch den obligatorischen satz "ich wünsche mir, dass mein vater mehr zeit mit mir verbringt" und irgendwie ist mir die hutschnur hochgegangen ...

ich frage mich langsam welche RECHTE kinder wirklich haben und ob wir es nicht langsam übertreiben und eltern schlicht und einfach mit etwas überfordern, was nicht IST und so auch gar nicht SEIN kann ... wir leben eben NICHT in einer heilen welt und es gibt kaum menschen, die HEIL sind. und nach meinen erfahrungen sind menschen die kinder in die welt setzen ihren wunden und verletzungen 10mal mehr ausgesetzt als nicht-eltern. die kinder spiegeln uns und wir projezieren unsere verletzungen auf die kinder.

so ist das.

das hat mE nichts mit lieblosigkeit zu tun, sondern im gegenteil etwas mit sehr viel liebe. jedes kind kann ein großer heiler sein, wenn wir das erkennen und die chance nutzen. auch die kinder erleiden dabei verletzungen, dass bleibt nicht aus, denn so ist nunmal die welt geschaffen und da hilft auch alles schönreden und gutdenken nichts. die welt ist was sie ist und sie ist nicht ideal und sie läßt all die rechte, die hier aufgezählt wurden wie hohn erscheinen ...

wenn ich also sagen soll, welches recht mein kind hat, dann kann ich nur sagen: er hat das recht (und ich die pflicht) dass ich mich meinen verletzungen stelle und sie zu heilen versuche, mit seiner hilfe und mit der kraft der liebe, die ich für ihn empfinde und die mich weitertreibt ... die mir die kraft gibt mich mir selbst zu stellen und etwas in mir zuändern. wenn ich heil bin, dann geht es auch meinem kind gut und seine verletzungen können dann auch - mit meiner hilfe - heilen.


hi naivchen ;) .

ich vermute mal dass camajan und du ein bissi aneinander vorbeireden, oder ? ich finde es gibt eine zeit zum schmutzigmachen und kindsein und es gibt eine zeit zum saubersein und der rücksichtnahme, denn auch das müssen kinder lernen. rücksicht auf andere zu nehmen ...

ich bin mir sicher, dass du es genauso hälst ... stimmt´s ?

ich finde es zb. irrsinnig schwierig einen mittelweg zu finden, zwischen nicht-so-wie-meine-eltern und dem krassen gegenteil davon. beides ist eine falle, ein extrem, dass nicht guttut.
 
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Mara, Du sprichst meine Gedanken aus. Danke!
Du schreibst Kinder als Allgemeingut. Das empfinde ich ähnlich auch wenn ich es nicht so ausdrücken würde. Wie ich einem andere thread schonmal schrieb , würde ich mir wünschen, dass die Umwelt offener wäre, dass nicht Jeder nur für sich lebt und hinter sich die Tür zumacht.
Als ich Kind war wohnte in unserem Haus eine alte Frau. Sie war etwas gehbehindert und hatte jeden Tag ob Sommer ob Winter nur Pantoffeln an. Aber sie passte auf alle Kinder im Haus auf und schmierte für alle Brötchen, wir waren bei anderen Leuten in der Wohnung, es war im nachhinein so , wie ich es mir für mich und meine Kinder wünschen würde.
Heutzutage muss man möglichst schon eine Woche vorher ausmachen, wenn die Kinder miteinander spielen wollen. Auf der Strasse sieht man kaum noch Kinder. Die sind zu Stubenhockern geworden. Jedenfalls in der Stadt.
 
east of the sun schrieb:
Mara, Du sprichst meine Gedanken aus. Danke!
Du schreibst Kinder als Allgemeingut. Das empfinde ich ähnlich auch wenn ich es nicht so ausdrücken würde. Wie ich einem andere thread schonmal schrieb , würde ich mir wünschen, dass die Umwelt offener wäre, dass nicht Jeder nur für sich lebt und hinter sich die Tür zumacht.
Als ich Kind war wohnte in unserem Haus eine alte Frau. Sie war etwas gehbehindert und hatte jeden Tag ob Sommer ob Winter nur Pantoffeln an. Aber sie passte auf alle Kinder im Haus auf und schmierte für alle Brötchen, wir waren bei anderen Leuten in der Wohnung, es war im nachhinein so , wie ich es mir für mich und meine Kinder wünschen würde.
Heutzutage muss man möglichst schon eine Woche vorher ausmachen, wenn die Kinder miteinander spielen wollen. Auf der Strasse sieht man kaum noch Kinder. Die sind zu Stubenhockern geworden. Jedenfalls in der Stadt.


hallo east.

nein. nicht nur in der stadt, auch hier auf dem land ist das so. manche eltern planen die spielnachmittage ihrer kinder schon eine woche im voraus und die zeiten stehen unverrückbar fest ... :rolleyes:
ich frage mich manchmal, wie die kinder sozialverhalten bzw. freundschaft kennenlernen wollen, wenn sie jeden nachmittag mit einem anderen spielen und woher sie schon eine woche im voraus wissen auf wen sie bock haben und auf wen nicht ... ?

wer kann sein kind heutzutage schon noch "laufen" lassen ??? alles ist organisiert, durchdacht, bewacht usw. ...

früher gingen wir kinder in gruppen nach dem sankt martinszug durchs dorf singen und bekamen dafür süssigkeiten. heute treffen sich die eltern samt nachwuchs eine woche vorher und gehen nachmittags wohlgeordnet und sortiert in 3 gruppen durchs dorf ... irgendwie scheint mir das ein sinnbild zu sein.

die kinder werden durchorganisiert und übermanaged, bewacht und überbehütet. ich frage mich was wir da kompensieren ? und ich denke immer noch, es ist dieses ständige "eltern kümmern sich nicht genug, nicht richtig um ihre kinder" und das hat so überhand genommen, dass unsere kinder nicht mehr kind sein können ...

wenn man heute einen event im kiga oder in der schule verpaßt ist man schon abgestempelt. früher kamen die meisten eltern nicht zu sprechtagen, heute kommen fast alle ... und wenn man dann noch bedenkt, dass die eltern den ganzen tag arbeiten, noch den haushalt bewältigen müssen und noch die manager und pausenclowns ihres nachwuchses sind, dann wundert mich eigentlich nichts mehr ;)
 
zozo ;)
- der weg ist für mich eher ein annehmen von dem was ist und der weg ist verständnis.

das ist für mich der erste schritt.. es ist aber schwer anzunehmen, dass man
total versagt hat. (ist aber leider so, sonst wär ma als menschheit nicht da, wo wir sind)

ich kenne es aus meiner kindheit nicht anders, als dass hinterrum geredet wurde, dass man sich das maul zerrissen hat über die schlechten eltern und die bösen, bösen unfähigen mütter und wie mies sie sind und wie furchtbar das alles für die kinder ist, aber nicht einer ist auf die idee gekommen zuzupacken, anzupacken, zu helfen, verständnis zu zeigen und beistand zu leisten ...

hier schiebst du verantwortung von dir selbst.. mangelnde hilfe ist schuld.
problem ist, die menschen (mütter UND väter) lassen sich nicht helfen, sie WOLLEN es so.

ich weiß nicht woran das liegt. gerade IN der familie ist es mE viel leichter etwas zu unternehmen, weil man da wirklich die mittel auch hat. als außenstehender ist es schon schwer, wenn die eltern sich sperren ...

wer? wie? wo ? was für mittel und wozu? ich denke innerhalb der familie ist es noch schwerer auf grund der dynamiken, die da laufen.

nicht nur, dass sich die eltern sperren... sie versuchen auch die entwicklung des kindes zu blockieren; desweiteren wird das kind reduziert auf "kind".
ich kenne keine eltern, die ihre kinder als ihnen gleichgestellt ansehen
vielleicht müßten wir die kinder wieder mehr als allgemeingut *ggg* sehen und nicht als etwas das einem paar (also den eltern) GEHÖRT ...

schlimm schlimm

ich weiß nicht ob es paßt, aber erst heute mittag las ich bei den hausaufgaben mit meinem sohn auf einer weihnachtszettelwunsch - seite mal wieder im lesebuch den obligatorischen satz "ich wünsche mir, dass mein vater mehr zeit mit mir verbringt" und irgendwie ist mir die hutschnur hochgegangen ...

auch ein breites thema an dem du wickelst. frau/mann und mutter/vater, u.a. auch die beziehung deiner eltern untereinander (was aber ganz ihre kiste ist, kann dir im kern wurst sein), als auch ihre beziehung zu dir.

ich frage mich langsam welche RECHTE kinder wirklich haben und ob wir es nicht langsam übertreiben und eltern schlicht und einfach mit etwas überfordern, was nicht IST und so auch gar nicht SEIN kann ... wir leben eben NICHT in einer heilen welt und es gibt kaum menschen, die HEIL sind. und nach meinen erfahrungen sind menschen die kinder in die welt setzen ihren wunden und verletzungen 10mal mehr ausgesetzt als nicht-eltern. die kinder spiegeln uns und wir projezieren unsere verletzungen auf die kinder.

projektion, die welt ist heil .. reduktion der welt (was ist die welt.. hehe) auf mensch. was ist ein heiler mensch? weisst du, was ein heiler mensch ist, wenn du es selbst nicht bist?
das mit den verletzungen ist bissal komisch. also eine mama mit ner fleischwunde ist ihrer fleischwunde 10mal mehr ausgesetzt, als ich meiner fleischwunde, weil ich kein papa bin?



ist das so ? :D
das hat mE nichts mit lieblosigkeit zu tun, sondern im gegenteil etwas mit sehr viel liebe. jedes kind kann ein großer heiler sein, wenn wir das erkennen und die chance nutzen. auch die kinder erleiden dabei verletzungen, dass bleibt nicht aus, denn so ist nunmal die welt geschaffen und da hilft auch alles schönreden und gutdenken nichts. die welt ist was sie ist und sie ist nicht ideal und sie läßt all die rechte, die hier aufgezählt wurden wie hohn erscheinen ...

wenn ich also sagen soll, welches recht mein kind hat, dann kann ich nur sagen: er hat das recht (und ich die pflicht) dass ich mich meinen verletzungen stelle und sie zu heilen versuche, mit seiner hilfe und mit der kraft der liebe, die ich für ihn empfinde und die mich weitertreibt ... die mir die kraft gibt mich mir selbst zu stellen und etwas in mir zuändern. wenn ich heil bin, dann geht es auch meinem kind gut und seine verletzungen können dann auch - mit meiner hilfe - heilen.

das ist extremes SM und verzweckung des kindes / reduktion auf eine rolle.
eine zumutung noch dazu.

im kern sagst du, ich bin gestört, und um diese störung zu heilen
muss ich mein kind misshandeln.

(was soll das? was hat das kind mit deinen verletzungen zu tun,
warum soll es zum heilen deiner sachen da sein.. das kannst du selbst und ist dein bier)
 
mara... schrieb:
ganzen tag arbeiten, noch den haushalt bewältigen müssen und noch die manager und pausenclowns ihres nachwuchses sind, dann wundert mich eigentlich nichts mehr ;)
Genau, Pausenclown. Mir hat mal eine Bekannte anvertraut, dass sie ein schlechtes Gewissen hat, weil sie so wenig mit ihrem Kind spielt.
Ich spile auch mit meiner Tochter, wenn ich Lust dazu habe. Aber im Grunde sollten Kinder mit Kindern spielen und das draussen.
Die Mütter früher haben auch nicht ständig mit ihrem Nachwuchs gepielt. Obwohl diese Zeit nicht mit früher vergleichbar ist, aber woran sollte man sich sonst manchmal orientieren.
 
mara... schrieb:
hi naivchen ;)
ich vermute mal dass camajan und du ein bissi aneinander vorbeireden, oder ? ich finde es gibt eine zeit zum schmutzigmachen und kindsein und es gibt eine zeit zum saubersein und der rücksichtnahme, denn auch das müssen kinder lernen. rücksicht auf andere zu nehmen ...
ich bin mir sicher, dass du es genauso hälst ... stimmt´s ?

Jepp, ich hoffe, alles ist geklärt. (wart noch auf 2. Antwort*g*)


l.G.Naivchen
 
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east of the sun schrieb:
Genau, Pausenclown. Mir hat mal eine Bekannte anvertraut, dass sie ein schlechtes Gewissen hat, weil sie so wenig mit ihrem Kind spielt.
Ich spile auch mit meiner Tochter, wenn ich Lust dazu habe. Aber im Grunde sollten Kinder mit Kindern spielen und das draussen.
Die Mütter früher haben auch nicht ständig mit ihrem Nachwuchs gepielt. Obwohl diese Zeit nicht mit früher vergleichbar ist, aber woran sollte man sich sonst manchmal orientieren.


im grunde erzieht man die kids damit nur dazu, sich später nicht mehr mit sich allein beschäftigen zu können, denke ich. sie brauchen dann immer einen, der ihnen sagt, was sie tun sollen oder sie haben angst vor dem alleinsein.

ich glaube nicht, dass man mit diesen fulltime-beschäftigungsprogrammen wirklich was für die kinder tut ...

eltern sein ist heutzutage ein ganz schön harter job :) ;)

@naivchen

:winken5:
 
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