A
AmandaJohneson
Guest
Hallo,
da ich nun nicht unhöflich sein möchte, antworte ich nochmal, war eigentlich bereits auf dem Abwesenheitsflug:
Reinfried: Das war mir klar, daß du das nicht glaubst, man kann den Größenprozentsatz auch ruhig in Frage stellen, das ist überhaupt kein Problem. Aber auch nicht so relevant, wie ich gleich noch erläutern werde.
Ein paar Punkte greife ich mal heraus:
Mit *wartet auf jemand Intelligenten* bringst du wieder jemanden von außen in Verbindung, schätze ich mal, ich verstehe es anders, es ist etwas im Innen, welches (leider eben nicht) gefordert wird und darauf wartet, endlich aktiviert zu werden. Das gibt dem doch bereits eine ganz andere Note.
Die 98% sind relativ irrelevant von der Größenordnung her, es könnten genauso gut 85, 78, 50 oder 33 % sein. Ich habe auch mit der Zahl 98% überhaupt kein Problem, da es für mich außer Frage steht, daß wir unser gegebenes Potenzial bei weitem nicht ausnutzen.
Über das Gehirn habe ich bereits ausführlich geschrieben und auch kürzlich gerade erläutert, wie diese unter 10 % möglicherweise zustandekommen. Es geht nämlich nicht darum, ob mal dieser und mal der und mal ein anderer Bereich bei verschiedenen Hirnaktivitäten gemessen werden kann und unter dem Strich es so ausschaut, als ob eigentlich überall im Gehirn sporadisch mal was los ist, somit = 100%. Sondern es sind eben - die noch nicht ausgebildeten und nicht vorhandenen Synapsen und Verschaltungen - die das brachliegende Potenzial ausmachen.
Neurowissenschaftliche Erkenntnisse besagen nämlich, daß die Speicherkapazität im LZG nahezu unbegrenzt ist. Aber auch um die alleine geht es nicht, sondern um die Verschaltungen und Synchronisationen der verschiedenen Hirnareale. Und dann kommt noch dazu, was ich gestern schrieb, der Zugang zu tieferliegenden Hirnbereichen, die durch den Neocortex, Thalamus und seine *Hüterfunktion* in der meisten Zeit am Tage blockiert werden. Nachts wird der Filter tatsächlich etwas gelockert, daher auch diese teilweisen dubiosen Träume, die sich nicht in Worte fassen lassen, Wissen, welches morgens auf einmal verfügbar ist, "Heureka, ich habs!". Mir geht es häufiger so, und je weniger emotional ich bin, umso häufiger.
Der von mir noch gar nicht ins Auge gefasste Aspekt des menschlichen Genoms und der Aussage, daß wir zwischen 30.000 und 60.000 Sequenzen unserer DNS nutzen, welches etwa 2% des Potenzials entspricht, ist ein völlig neuer Aspekt, der mich aber hochgradig aufmerksam werden lässt. Ich denke, das lässt sich alles nachrecherchieren, ich kenne Greg und weiß, daß er keine Luftblasen blubbert, sondern sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse erster Güte bezieht.
Und wie gesagt, der genaue Prozentsatz ist für mich recht irrelevant, ich bin nicht der Ansicht, daß die Menschheit das ihr mitgegebene Potenzial auch nur im Ansatz lebt.
Warum?
Es ist recht einfach. Wir haben uns *verloren*.
Hallo Gabi,
ich kann deinem Beitrag eine Menge abgewinnen, auch wenn ich jetzt nicht auf Details aus verschieden Gründen eingehe. Und Psisnake, sorry, deinen habe ich irgendwie übersehen, war keine böse Absicht. Und auch Haris, in euren steckt eine Menge drin.
Zur leichten Belustigung (hoffe Reinfried, du nimmst mir das jetzt nicht krumm ) möchte ich eine Assoziation kundtun, die ich nach deiner PN-Antwort heute Morgen den ganzen Tag im Kopf hatte - das kam mir etwa so vor:
"Herr Sokrates, Herr Sokrates (beliebige andere Philosophen können hier eingesetzt werden) falls Sie mich hören können, tun Sie mir doch bitte den Gefallen und fassen Ihr Lebenswerk mal in zwei bis drei prägnanten Sätzen kurz zusammen, ja? Ich möchte nämlich gerne die *Essenz* dessen besprechen und habe keine Lust und Zeit, lange um den heißen Brei herumzureden."
Oder ein anderes RL-Beispiel aus der letzten Vorlesung:
"Herr Dozent, Herr Dozent"
"Zitat Plotin: Das EINE ist alles und doch kein Einziges, denn der Ursprung von allem ist nicht alles, sondern alles ist aus Ihm. (...) Aber wie kann es aus dem einfachen Einen kommen, da in diesem sich keinerlei Vielfältigkeit, keine Zusammenstückung von irgendetwas zeigt?" (Anm: Eine ganze Serie von Zitaten über das Eine folgte hier ...)
"Herr Dozent, wäre es Ihnen wohl möglich, dieses Eine mal anhand eines Bildes oder anhand eines Beispieles zu erklären?"
"Nö", lautete die schlichte und herzergreifende Antwort - und die Lacher waren groß.
da ich nun nicht unhöflich sein möchte, antworte ich nochmal, war eigentlich bereits auf dem Abwesenheitsflug:
Reinfried: Das war mir klar, daß du das nicht glaubst, man kann den Größenprozentsatz auch ruhig in Frage stellen, das ist überhaupt kein Problem. Aber auch nicht so relevant, wie ich gleich noch erläutern werde.
Ein paar Punkte greife ich mal heraus:
Mit *wartet auf jemand Intelligenten* bringst du wieder jemanden von außen in Verbindung, schätze ich mal, ich verstehe es anders, es ist etwas im Innen, welches (leider eben nicht) gefordert wird und darauf wartet, endlich aktiviert zu werden. Das gibt dem doch bereits eine ganz andere Note.
Die 98% sind relativ irrelevant von der Größenordnung her, es könnten genauso gut 85, 78, 50 oder 33 % sein. Ich habe auch mit der Zahl 98% überhaupt kein Problem, da es für mich außer Frage steht, daß wir unser gegebenes Potenzial bei weitem nicht ausnutzen.
Über das Gehirn habe ich bereits ausführlich geschrieben und auch kürzlich gerade erläutert, wie diese unter 10 % möglicherweise zustandekommen. Es geht nämlich nicht darum, ob mal dieser und mal der und mal ein anderer Bereich bei verschiedenen Hirnaktivitäten gemessen werden kann und unter dem Strich es so ausschaut, als ob eigentlich überall im Gehirn sporadisch mal was los ist, somit = 100%. Sondern es sind eben - die noch nicht ausgebildeten und nicht vorhandenen Synapsen und Verschaltungen - die das brachliegende Potenzial ausmachen.
Neurowissenschaftliche Erkenntnisse besagen nämlich, daß die Speicherkapazität im LZG nahezu unbegrenzt ist. Aber auch um die alleine geht es nicht, sondern um die Verschaltungen und Synchronisationen der verschiedenen Hirnareale. Und dann kommt noch dazu, was ich gestern schrieb, der Zugang zu tieferliegenden Hirnbereichen, die durch den Neocortex, Thalamus und seine *Hüterfunktion* in der meisten Zeit am Tage blockiert werden. Nachts wird der Filter tatsächlich etwas gelockert, daher auch diese teilweisen dubiosen Träume, die sich nicht in Worte fassen lassen, Wissen, welches morgens auf einmal verfügbar ist, "Heureka, ich habs!". Mir geht es häufiger so, und je weniger emotional ich bin, umso häufiger.
Der von mir noch gar nicht ins Auge gefasste Aspekt des menschlichen Genoms und der Aussage, daß wir zwischen 30.000 und 60.000 Sequenzen unserer DNS nutzen, welches etwa 2% des Potenzials entspricht, ist ein völlig neuer Aspekt, der mich aber hochgradig aufmerksam werden lässt. Ich denke, das lässt sich alles nachrecherchieren, ich kenne Greg und weiß, daß er keine Luftblasen blubbert, sondern sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse erster Güte bezieht.
Und wie gesagt, der genaue Prozentsatz ist für mich recht irrelevant, ich bin nicht der Ansicht, daß die Menschheit das ihr mitgegebene Potenzial auch nur im Ansatz lebt.
Warum?
Es ist recht einfach. Wir haben uns *verloren*.
Hallo Gabi,
ich kann deinem Beitrag eine Menge abgewinnen, auch wenn ich jetzt nicht auf Details aus verschieden Gründen eingehe. Und Psisnake, sorry, deinen habe ich irgendwie übersehen, war keine böse Absicht. Und auch Haris, in euren steckt eine Menge drin.
Zur leichten Belustigung (hoffe Reinfried, du nimmst mir das jetzt nicht krumm ) möchte ich eine Assoziation kundtun, die ich nach deiner PN-Antwort heute Morgen den ganzen Tag im Kopf hatte - das kam mir etwa so vor:
"Herr Sokrates, Herr Sokrates (beliebige andere Philosophen können hier eingesetzt werden) falls Sie mich hören können, tun Sie mir doch bitte den Gefallen und fassen Ihr Lebenswerk mal in zwei bis drei prägnanten Sätzen kurz zusammen, ja? Ich möchte nämlich gerne die *Essenz* dessen besprechen und habe keine Lust und Zeit, lange um den heißen Brei herumzureden."
Oder ein anderes RL-Beispiel aus der letzten Vorlesung:
"Herr Dozent, Herr Dozent"
"Zitat Plotin: Das EINE ist alles und doch kein Einziges, denn der Ursprung von allem ist nicht alles, sondern alles ist aus Ihm. (...) Aber wie kann es aus dem einfachen Einen kommen, da in diesem sich keinerlei Vielfältigkeit, keine Zusammenstückung von irgendetwas zeigt?" (Anm: Eine ganze Serie von Zitaten über das Eine folgte hier ...)
"Herr Dozent, wäre es Ihnen wohl möglich, dieses Eine mal anhand eines Bildes oder anhand eines Beispieles zu erklären?"
"Nö", lautete die schlichte und herzergreifende Antwort - und die Lacher waren groß.